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Da ist sie wieder. Die unerschrockene Jägerin des verloreren Schatzes. Die Rede ist von Lara Croft. Im ersten Teil hat sie sich selbst gefunden, im zweiten Teil ging es durch eisige Gefahren und nun versucht sie die Welt von einer Maya-Katastrophe zu retten. Ob Lara auch in Shadow of the Tomb Raider überzeugen kann, erfahrt ihr bei uns im Test.

Tomb Raider-Fans werden sich zu Hause fühlen

Das Spiel geht gleich zu Beginn in die Vollen und man schafft es in der Rolle der Lara gerade so einen Flugzeugabsturz zu überleben. Ein blutig angeschlagenes Bein, verletzt in einer dunklen Höhle, erinnert das neue Abenteuer doch vom Anfang her sehr stark an den ersten Teil. Dieser Eindruck setzt sich immer mehr fort. Denn vorbei ist das Rumgurken in der Eislandschaft und man fühlt sich wieder viel stärker mit der Umgebung verbunden.

Das liegt daran, dass man sich bei dem neuen Teil auf die Wurzeln der Reihe zurückbesonnen hat. Gleich zu Anfang, muss man schon Rätsel lösen, klettern und erforschen. Das macht direkt wieder Spaß und man fühlt sich schnell wieder zu Hause. Doch auch optisch setzt das Spiel für Tomb Raider neue Maßstäbe. Im Gegensatz zu vorher wurde die Umgebung nicht mal eben auf 4K hochgerendert, sondern man hat die gesamte Umgebung mit kräftigeren Farben und Details ausgestatttet. Das gilt sowohl für die Xbox One X, als auch für die normale Xbox. Auf beiden Konsolen sieht der Titel wirklich echt schön aus. Das HDR-Feature setzt dem Ganzen zugegebenermaßen dann das Sahnehäubchen auf der X oben auf.

Dabei läuft alles auch noch butterweich und es gibt weder Tearing, noch nerviges Ruckeln zu sehen oder zu spüren. Warum können nicht alle Titel die Hardware so gut ausnutzen? Die Protagonistin hat sich dabei natürlich ebenfalls weiterentwickelt und hat einige coole Moves dazugelernt.

Jetzt wird es schmutzig

Frau Croft war schon in den vorangegangenen Teilen nicht gerade eine Person, mit der man sich anlegen wollte. Im neuen Abenteuer lässt sie allerdings selbst Rambo neidisch werden. Und das im guten Sinne. Wer erinnert sich noch an die schicke Szene, wo John Rambo in der Schlammwand verschwindet, nur um dem vorbeigehenden Feind die Kehle tödlich leise durchzuschneiden?

Genau das ist jetzt tatsächlich möglich. Man kann Gebüsch und Ranken an der Wand dazu nutzen, einen perfekten Stealth-Kill zu vollziehen. Lara verschwindet für die Gegner unsichtbar im Schlamm der Wand und wartet wie eine Schlange nur noch darauf, dass die Beute ahnlungslos an ihr vorbeikommt. Die Klinge blitzt kurz auf, der Feind röchelt leise vor sich hin und schon liegt der Mann tot am Boden.

Das ist nicht nur cool, sondern bringt auch noch zusätzliche Erfahrungspunkte, die man dann wiederum einsetzen kann, um weitere tödliche Skills freizuschalten. Beispielsweise lassen sich nach der Freischaltung auch Giftpfeile herstellen, die sich für ein schleichendes lautloses Vorgehen bestens eignen. Diese Pfeile blinken, nachdem sie ihr Ziel erreicht haben, kurz auf und locken den Feind in die Nähe. Sobald dieser den Pfeil erreicht, wird eine Giftwolke freigelassen, die auf lautlose Weise tötet.

Es macht also Spaß mehrere Wege auszuprobieren, um die Feinde zu dezimieren und das Lager einzunehmen.

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Fazit

Mit dem neuen Abenteuer Shadow of the Tomb Raider kehren die Entwickler zu den Wurzeln dessen zurück, was Tomb Raider ausmacht. Eine spannende Story, Charaktere mit denen man emotional mitfühlt und ein spannendes Szenario, das die erkundgsfreudigen Spieler belohnt.

Die Umgebungen sind nicht nur malerisch schön gestaltet, sondern bieten eine Vielzahl an interessanten Beschäftigungen abseits der Story. Da wären zum einen wieder zahlreiche Gräber, die auf eine Lösung durch den Spieler warten und Schätze, die es zu entdecken gilt. Dabei kommt auch die Vielseitigkeit nicht zu kurz. Ob im Dschungel, unter Wasser oder durch die Fluten einer Stadt, man muss stets auf der Hut sein.

Das Stealth-Spielen hat noch nie so viel Spaß in Tomb Raider gemacht. Lara weiß die Umgebung inzwischen tödlich zu nutzen und lässt jeden Profikiller blass ausschauen. Dennoch haben es die Entwickler geschafft, Lara weiterhin verletzlich zu geben. Sie ist zwar ein echter "Badass", aber sie kann auch schnell ins Gras beißen, wenn man Fehler macht.

Das neue Tomb Raider ist eine Einladung an all jene, welche die Reihe lieben gelernt haben. Neulinge, die Spaß an packender Action, Rätseln und guter Unterhaltung haben, können ebenfalls unbesorgt zugreifen.

Das Spiel verdient zusätzlich unseren XBoxUser Special Award, da sich die Entwickler viel Zeit genommen haben, all die lieb-gewonnenen Features wie Erkundung, gefährliche Rätsel lösen, schnelle Action und Geschicklichkeit in ein tolles Spiel zu verpacken, das sich zudem butterweich spielen lässt und in einem optischen Augenschmaus erstrahlt. Ein Must-Have für Tomb Raider-Fans!


Bewertung

Pro

  • Coole Stealth-Kills
  • Packende Story
  • Fantastische Optik
  • Schöne Rätsel
  • Viele Erkundungsmöglichkeiten
  • Unterwasserwelten
  • Echtes Tomb Raider-Feeling

Contra

  • Leider kein Brawling mehr

Grafik 9 von 10
9/10
Sound / Synchronisation 9 von 10
9/10
Story / Atmosphäre 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Gameplay / Spielfluss 10 von 10
10/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

4 Kommentare

TheGreenChris Mo, 08.10.2018, 20:22 Uhr

Ich hab jetzt auch schon einige Stunden im neuesten Ableger auf dem Buckelt und kann sagen: Ich kann keinem von euch Recht geben. Zumindest nicht komplett. Also die Challenges haben mich bisher auch nicht nicht so überzeugt, dafür finde ich den Hub mit den Questgebern im Spiel nicht ansatzweise so problematisch wie sich das in deiner Schilderung anhört. Natürlich kann man sagen das es jetzt nicht so ganz in den Erzählfluss passt, das Lara neben dem Untergang der Welt sich auch nochmal eben um Lappalien der Bürger kümmert. Spielerisch ist das aber eine nette Auflockerung und Abwechslung.
Zu Sven's Einwand: Der beste Teil der Serie ist es in meinen Augen nicht. Erzählerisch und vom Spieltempo ist Teil 3 zwar deutlich besser als Teil 2, allerdings wirken einige Mechaniken mittlerweile ziemlich altbacken. Bestes Beispiel ist der "Nahkampf" bevor man einen gewissen Skill freigespielt hat. Die gute Lara wirkt auf Kurze Entfernung einfach wie ein Panzer und auch einige Kletter-Animationen sind nicht mehr ganz zeitgemäß, was mich immer wieder ein wenig aus der Spielwelt rausholt. :/ Das alles macht Teil 3 zwar in Summe besser als Teil 2, am ersten (Reboot-)Teil kommt es aber für meinen Geschmack nicht vorbei.

XBU ringdrossel So, 07.10.2018, 23:24 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Hab's ein wenig angesehen und weiß nicht, ob ich mit dem positiven Urteil übereinstimme. Habe sehr viele Punkte gesehen, die ich enttäuschend finde. So z.B. wirken die Challenges auf mich dieses Mal völlig uninspiriert. Oder die Hub-Welten mit NPCs. Wozu sind die gut? Außerdem ist die Story etwas obskur (ohne Artefakte) und es gibt teilweise zu einfach Schlussfolgerungen.

Echt? Erstaunlich. Für mich der mit Abstand beste Teil der Reihe. Gerade die Gräber fand ich echt spaßig und die Story fand ich angemessen. Ich denke ich werde mir auch die Zusatzinhalte einmal anschauen. Die Zusätzlichen Gebiete geben mehr Raum für Erkundungen. So gibt es neuerdings auch Questgeber, die einem diverse Nebenquests verschaffen. Die sind teilweise auch echt witzig - zb die mit der Hexe.

XBU Philippe Sa, 06.10.2018, 14:48 Uhr

Hab's ein wenig angesehen und weiß nicht, ob ich mit dem positiven Urteil übereinstimme. Habe sehr viele Punkte gesehen, die ich enttäuschend finde. So z.B. wirken die Challenges auf mich dieses Mal völlig uninspiriert. Oder die Hub-Welten mit NPCs. Wozu sind die gut? Außerdem ist die Story etwas obskur (ohne Artefakte) und es gibt teilweise zu einfach Schlussfolgerungen.

XBU MrHyde Fr, 21.09.2018, 15:36 Uhr

Ein toller Testbericht Sven, vielen Dank dafür! Ich habe selber noch so einiges, was ich "wegspielen" muss, aber bisher habe ich alle Tomb Raider Games gerne gezockt und das landet früher oder später auch bei mir.