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Wo geht es hin?

Das schöne an der Story: man kann sie verfolgen oder nicht, es spielt keine Rolle. Denn auch mit nur einer groben Idee der übergreifenden Geschichte, erlebt man immer wieder faszinierende Momente und verfolgt kleine Quests.

Besonders hilfreich sind dabei natürlich wieder die NPCs, die ihr in der Welt trefft. Die haben mal mehr, mal weniger kryptische Quests für euch, die sogar das Ende beeinflussen oder euch reich mit Rüstungen, Waffen oder anderen nützlichen Dingen belohnen.

Immer wieder trefft ihr in den Zwischenlanden auch auf Händler. Und bei eigentlich jedem könnt ihr euch kleinere Hinweise kaufen. Die erklären beispielweise, wie ihr bestimmte Gegner effektiv bekämpfen, wo ihr Schätze finden oder kleinere Dungeons entdecken könnt – aber natürlich ist auch das nicht glasklar definiert, die Hinweise sind typisch etwas schwammig definiert.

Habt ihr nach dem Hinweis jedoch eine Idee, wo er euch hinlenken möchte, könnt ihr auf der wundervoll gestalteten Karte Marker setzen. Die können in der Spielwelt als blauer Strahl gesehen werden, sodass ihr nicht immer wieder auf die Karte sehen müsst. Gut gelöst, wie wir finden.

Auf in den Kampf

Kommen wir aber doch einmal zum Kern des Spieles: dem Kampfsystem. Denn bei all der Erkundung stehen uns natürlich auch Gegner im Weg. Und die bekämpfen wir "serientypisch" in der Regel im Nahkampf, wir können aber eben auch Magie und Bögen sowie Armbrüste einsetzen.

Ein Klick auf den rechten Stick fokussiert die Kamera auf einen Feind, RB und RT lassen euch mit der Waffe in der rechten Hand zuschlagen, LB und LT funktionieren ebenso für die Waffe oder den Schild in der linken Hand.

Tag- und Nacht- sowie Wetterwechsel sind mit dabei

Besonders entscheidend: das Timing. Denn sobald ihr eine Taste gedrückt habt, gibt es kaum ein Zurück mehr. Die Animation wird durchgeführt, egal ob der Feind dann angreift oder nicht. Das kann befremdlich wirken, belohnt aber das Beobachten der Feinde und das Zuschlagen im richtigen Moment.

Mit dabei sind wieder jede Menge Waffen – vom Dolch bis hin zur Axt, dem Schwert, Lanzen und vielen übernatürlich großen Varianten. Wollt ihr statt auf ein Schild auf mehr Angriffskraft setzen, könnt ihr auch zwei Waffen gleichzeitig tragen. Rüstet ihr dabei zwei Waffen der gleichen Gattung aus, stehen euch sogar ganz neue Moves zur Verfügung, die besonders gut reinhauen.

Die Magie des Kampfes

Soweit die Basics. Neu hinzugekommen sind die sogenannten Kriegsaschen. Von diesen Aschen finden sich viele verschiedene in der offenen Welt. Und ihr könnt sie nutzen, um damit Waffen zu verändern.

Nehmt ihr eine Waffe zweihändig oder hat euer Schild keine besondere Fähigkeit, könnt ihr mit Druck auf LT eine besondere Aktion ausführen. Die reicht von leichten Buffs bis hin zu magischen Angriffen, Rundumschlägen und viele mehr.

Das großartige daran: Wir können experimentieren, denn wir können jederzeit unserer Waffe eine neue Asche zuweisen. So können wir unser liebgewonnenes Schwert etwa zu einem völlig anderen Biest umformen.

Enge Gänge gibt es natürlich auch, vor allem in Höhlen und Katakomben

Hilfe gefällig?

Um das Kampfsystem abzurunden, kommen auch noch Geisteraschen hinzu. Auch diese findet ihr in der Spielwelt, etwa wenn ihr optionale Bosse in Dungeons plättet. Einmal eingesetzt, beschwören diese Geisteraschen mächtige Verbündete, die an eurer Seite kämpfen. Ein Rudel Wölfe etwa, eine riesige Qualle oder andere Gestalten. Zwar können wir diese Geisteraschen nur in besonders schwierigen Gebieten, etwa größeren Lagern oder bei Bossen nutzen, dafür können sie ordentlich reinhauen und vor allem für Ablenkung sorgen.

Denn wie immer gilt: Sterben wir auf unserer Reise, verlieren wir sämtliche Runen, die wir bei uns tragen. Nach unserem Wiederauferstehen bleibt uns dann genau eine Chance, an den Ort unseres Todes zurückzukehren, um die verlorenen Runen wieder einzusammeln. Sterben wir auf dem Weg dahin, sind sie für immer verloren…

Geschwind wie der Wind

Wir wollen euch natürlich nicht vorenthalten, dass wir auch ein Reittier in Elden Ring erhalten. Das steht zwar nicht direkt zu Beginn zur Verfügung, wird uns aber früh genug gegeben. Fortan können wir immer unser Spektralross rufen, um Wege schneller zu überbrücken.

Vom Pferd aus sind Kampf und Erkundung ein wenig komfortabler

Der Kampf vom Pferderücken aus ist aber ebenfalls möglich – selbst gegen optionale Bosse, die in der Welt umherirren. Das Kämpfen fordert zwar etwas Eingewöhnung, geht dann aber gut von der Hand und macht in Verbindung mit Geisteraschen bei größeren Bossen eine Menge Spaß.

Interessant: Unser Ross kann Doppelsprünge ausführen, während wir zu Fuß nur einmal springen können. So lassen sich versteckte Gegenstände teils leichter erreichen. Auch bestimmte Sprungpads können nur vom Pferderücken aus genutzt werden, um große Höhenunterschiede zu überwinden.

Etwas mehr Struktur benötigt?

Wer jetzt befürchtet, dass es nur offene Spielflächen gibt, kann erleichtert aufatmen. Wie schon erwähnt, finden sich in jedem der riesigen, abwechslungsreichen Gebiete eine kleine Höhle oder eine Katakombe.

Diese sind allerdings sehr häufig optisch ähnlich gestaltet und beherbergen oftmals denselben Boss, der nur etwas abgewandelt wurde, etwa durch ein neues Moveset. Das fällt auch bei optionalen Minibossen in der offenen Welt auf, was wir etwas schade finden. Immerhin: Die Höhlen und Katakomben spielen später mit unserer Erwartungshaltung und erfordern ein Umdenken, um das Ende zu erreichen.

Abseits davon gibt es aber auch sogenannte Legacy Dungeons. Das sind oftmals große Burgen, die jeweils mit Zwischenboss, diversen Abkürzungen, Verstecken und einem knackigen Endboss aufwarten. Im Endeffekt handelt es sich hier um etwas kleinere Versionen von Gebieten, die wir früher in Dark Souls durchlaufen haben.

Die Legacy Dungeons gibt es in zwei Größen und sie spielen sich erfrischend anders, wenn man zuvor in der offenen Welt sein Unwesen getrieben hat. Die Bosse sind knackig, die Abkürzungen entlocken immer wieder ein "Ah, hier bin ich jetzt wieder" und die Belohnungen sind all die Mühen wert.

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Fazit

Wir könnten noch viele weitere Seiten füllen, was es in Elden Ring alles zu entdecken gibt. Aber genau darin liegt der Reiz: Ihr solltet euch selbst auf Entdeckungsreise machen! Mir ist der Testbericht sichtlich schwergefallen. Die richtigen Worte zu einem so großartigen Spiel zu finden, wollte einfach nicht recht gelingen.

Für mich persönlich ist Elden Ring das Spiel des Jahres – da wird nichts mehr heranreichen, da bin ich sicher.

Man kann locker 100 Stunden im ersten Durchlauf im Spiel verbringen und hat doch nicht alles gesehen. Größtes Highlight: Die Offene Spielwelt. Wir haben es hier mit der besten Implementierung seit Zelda: Breath of the Wild zu tun.

Es macht einfach höllisch Spaß, die Zwischenlande zu erkunden. Da fallen auch seltsame Designentscheidungen bei der Implementierung des Koops oder die etwas holprige Präsentation und Performance nicht ins Gewicht.

Elden Ring ist bisweilen frustrierend, unheimlich motivierend und einfach faszinierend. Es ist zugängliche denn je, vergisst aber seine Wurzeln nicht. Und es wird natürlich auch nicht jede Spielerin oder jeden Spieler ansprechen. Aber diejenigen, die sich auf das Gameplay einlassen können, werden über Stunden überrascht und verzaubert werden.


Bewertung

Pro

  • Fantastische Open World
  • Viele kleine Geheimnisse
  • Großartige Bosskämpfe
  • Versteckte Gebiete
  • Perfektioniertes Kampfsystem
  • Magie hat endlich eine Daseinsberechtigung

Contra

  • Grafik und Performance nicht auf Current Gen Stand
  • Seltsame Koop-Designentscheidungen
  • Wiederverwendete Bosse

Spielewelt 10 von 10
10/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Spielspaß 10 von 10
10/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Grafik / Technik 7 von 10
7/10
Design 10 von 10
10/10
Sound 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
10

5 Kommentare

doxloco Fr, 08.12.2023, 00:30 Uhr

Bestes Spiel der letzten 10 Jahre

Schneeweißchen Fr, 20.05.2022, 20:19 Uhr

Das beste Spiel, was ich jemals gespielt habe. Ich habe soviel Spaß in dem Game und die Grafik, das Gameplay, die Gegner, alles sehr super dargestellt. Gestorben bin ich schon soooo oft, nee, das wird nicht reichen. Ich bin mehrmals gestorben. :D

XBU TNT2808 Mi, 06.04.2022, 16:43 Uhr

XC ShadowClaw schrieb:
Dein Review liest sich super. Ich bin kein Souls Spieler aber wenn man deinen Ausführungen so folgt... Ich denke ich werde es auch mal ausprobieren. :) Danke dir dafür!

Das freut mich zu hören, die Welt ist einfach toll - wenn man sich drauf einlässt. Dann kann man sich aber problemlos darin verlieren und über Stunden Spaß haben.

Wichtig ist einfach, dass man mit der richtigen Erwartungshaltung rangeht: Es ist halt immer noch ein Soulslike. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne - aber durch die offene Welt kann man eben viele Bosse umgehen, sich Hilfe suchen oder später wiederkommen.

XBU Philippe schrieb:
Du führst die One-Hit-Kills (die man selbst erleidet) und den enormen Schadensoutput von verschiedenen Attacken verschiedener Bosse nicht als Negativpunkt auf? :D Mutig. Ich bin bei den ganzen Dark-Souls-Games raus. Das ist mir echt zu heavy, die Lernkurve ist krass. Hatte mal ein wenig versucht, mich da reinzufuchsen, aber es macht mir einfach keinen Spaß. Dagegen schau ich sehr gerne Gameplay zu, da es echt hammermäßig aussieht. Elden Ring ist echt der Wahnsinn, wie detailliert die Welt ist und wie grandios die Bosse entworfen sind. Und die pure Abwechslung ist beeindruckend. Wenn man dann noch halbwegs Skill hat, ist das echt ein Spiel, das seinesgleichen sucht.

Danke für den umfangreichen Test!

So richtig One Shot gibt es aber nichts. Klar, Bosse hauen ordentlich rein, aber das sollen sie ja auch. Es geht halt darum, zu taktieren. Wann öffnet sich für mich ein Fenster, um zurückzuschlagen.

Trotzdem: Mit der richtigen Rüstung und ein paar investierten Leveln in Lebensenergie hält man durchaus auch mal ne Kombo aus. Und außerdem gibt es Zauber oder Waffenkünste, die auch mal schnell bei Bossen ordentlich Energie wegziehen.

Ich finde das Spiel wirklich toll ausbalanciert und habe mit meinem Hybridbuild (Intelligenz für Zauber und Stärke für fette Waffen) gut durchs Spiel gefunden, ohne stundenlang an Bossen zu hängen.

XC ShadowClaw Mo, 28.03.2022, 13:33 Uhr

Dein Review liest sich super. Ich bin kein Souls Spieler aber wenn man deinen Ausführungen so folgt... Ich denke ich werde es auch mal ausprobieren. :) Danke dir dafür!

XBU Philippe Fr, 25.03.2022, 19:44 Uhr

Du führst die One-Hit-Kills (die man selbst erleidet) und den enormen Schadensoutput von verschiedenen Attacken verschiedener Bosse nicht als Negativpunkt auf? :D Mutig. Ich bin bei den ganzen Dark-Souls-Games raus. Das ist mir echt zu heavy, die Lernkurve ist krass. Hatte mal ein wenig versucht, mich da reinzufuchsen, aber es macht mir einfach keinen Spaß. Dagegen schau ich sehr gerne Gameplay zu, da es echt hammermäßig aussieht. Elden Ring ist echt der Wahnsinn, wie detailliert die Welt ist und wie grandios die Bosse entworfen sind. Und die pure Abwechslung ist beeindruckend. Wenn man dann noch halbwegs Skill hat, ist das echt ein Spiel, das seinesgleichen sucht.

Danke für den umfangreichen Test!