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Auf Respawn Entertainment und ihrem Erstlingswerk Titanfall liegen nicht nur auf Grund der bekannten Studiogründer die Hoffnungen vieler Shooter-Fans. Dank eines Beta Codes von Microsoft Xbox und ElectronicArts konnten wir uns selbst ein Bild davon machen, ob diese Hoffnungen begründet sind, oder beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen wie ein Überraschungsei.

Mit Jason West und Vince Zampella stehen zwei Personen an der Spitze von Respawn Entertainment die schon mit einem anderen Franchise vor Jahren frischen Wind in das Shooter-Genre bringen konnten. Nun hoffen viel, das Ihnen solch ein Geniestreich auch mit Titanfall gelingen mag. Die Vorraussetzungen dafür scheinen vorhanden zu sein, blickt man nur auf die zahlreichen E3 Auszeichnungen aus dem vergangen Jahr. Doch was bringt Titanfall mit, ja was macht es anders als der derzeitige Einheitsbrei. Ich sag es gleich vorweg, ich bin bekennender FPS-Muffel und somit vielleicht noch etwas kritischer als viele von euch, die diese Zeilen aus Vorfreude auf den Titel lesen.

Die Technik kommt nicht aus der Zukunft

Bevor es auf die Schlachtfelder geht zwingt uns das Spiel die Eigenheiten in einem Tutorial zu verinnerlichen. In 14 einfachen Übungen lernt ihr das Jump-Pack für Wall-Runs und Doppelsprünge zu nutzen und wie ihr euren Titan und seine Fähigkeiten optimal in der Schlacht einsetzt. Schon hierbei fällt auf, das die Technik der Beta - auf Basis von Valve's Source Engine - eher aus der Vergangenheit,als aus der Zuknüpft zu kommen scheint. Dieser Eindruck verstärkt sich bei den ersten Minuten auf dem Schlachtfeld. Matschige Texturen, Platte Objekte und wenig beeindruckende Effekte lassen hier die Fragen aufkommen, waren bei diesem Titel nicht PC und Xbox One die Haupt Entwicklungsplattformen?

Während diese Frage noch durch unseren Kopf schwirrt und wir mit einem der drei vorgefertigten Loadouts (sowohl für unseren Piloten, als auch für den Titan) über die Karte flitzen, springen uns Gegner und auf Verbündete ins Auge, die völlig Teilnahmslos auf dem Schlachtfeld herumirren und ab und zu ein paar Schüsse abgeben. Hierbei handelt es sich um Grunts, Einheiten vergleichbar mit den Minions aus einem MOBA Spiel wie League of Legende oder DotA. Klar sollen diese nur zur Atmosphäre auf dem Schlachtfeld beitragen und Anfängern den Einstieg angenehmer gestalten. Etwas mehr Intelligenz und Handlungsdrang hätte den Jungs aber sicher nicht geschadet.

Viel Bekanntes, wenig Neues

Also was ist hat Titanfall an sich, dass es so viele Leute sehnlichst erwarten? Die Optik der Beta ist eher bieder, die Grunds sind dumm wie Bohnenstroh und auch ansonsten gibt es abseits der Titans wenige Elemente, die nicht schon aus anderen FPS bekannt sind. Auch in Titanfall gibt es Loadouts, die man sich ab einer gewissen Profilstufe selbst zusammenstellen kann. Sowohl für den Piloten - so wird in Titanfall der von euch gesteuerte Soldat genannt - als auch für die Titans. Man schalten Waffen frei und bei erfolgreicher Nutzung Waffen-Addons. Es gibt drei Spielmodi mit exotischen Namen: Attrition, Hardpoint Dominion und Last Titan Standing hinter denen sich aber nur die herkömmliche Spielmodi Team-Death-Match, Dominion und eine Art Last Man Standing (mit Titans) verstecken.

ABER ...

Trotzdem - und hier kommen wir zum springenden Punkt - macht das Spiel einfach einen riesen Spass. Nach über 20 Runden in den verschiedenen Spielmodi hatte ich immer noch Probleme den Controller aus der Hand zu legen und das obwohl die Beta mit nur 2 Karten daher kommt. Die Geschwindigkeit mit der ihr euch als Pilot über die Karte bewegt und an Wänden entlang rennt um auf den Rücken eines gegnerischen Titans zu springen. Die Wucht mit der man im Titan über die Karte stapft und dennoch weder übermächtig noch unbeweglich ist. Ja selbst die dämlichen Grunds haben im Gesamtbild ihre Daseinsberechtigung. Insbesondere für Anfänger kann die Geschwindigkeit und das Verinnerlichen des rasanten Movements, sowie das rege Treiben auf dem Schlachfeld zu Beginn noch verwirrend wirken und zu häufigen Toden führen. In solchen Momenten greifen die Grunds, diese bieten nämlich dankbare Aufbaugegner.

Hinzu kommen die gut durchdachten Maps. Mit Fracture und Angel City sind in der Beta zwei Gegensätze vertreten. Während Fracture im großen und Ganzen weitläufige Ebenen bietet kämpft ihr euch auf Angel City durch meist enge und verwinkelte Straßen mit wenigen größeren, freien Flächen. Dabei schafft es Respawn immer eine Balance zu finden, die sowohl den Piloten als auch den Titans eine faire Chance gibt.

Die Mischung machts!

Mit Sicherheit lässt sich schon jetzt sagen: Titanfall wird ein erfolgreicher Start für Respawn Entertainment und das nicht ohne Grund.

Das Gameplay macht unter dem Strich nichts neu, aber es Kombiniert das geniale Gefühl der Geschwindigkeit eines Mirrors Edge mit den eingängigen Shooter Mechanismen eines CoD und ergänzt das ganze um wuchtige Titans, welche die Fahrzeuge eines BF4 repräsentieren könnten. Gewürzt einem sehr ansprechenden futuristischen Szenario und einem Kniff aus dem MOBA-Genre um auch Anfängern in seinen Bann zu ziehen, die Grunts. Alles Zusammen ergibt ein erfrischend motivierendes Spielgefühl, das auch FPS-Muffel vor dem Bildschirm bannen kann.

Einige Fragen bleiben aber vorerst dennoch unbeantwortet: Wie ist die Story in das Spiel eingebunden? Wie sieht es mit dem Umfang aus? Sind auch die weiteren Waffen, Fähigkeiten und Titan-Chasis so ausgeglichen wie der bisherige Content? Was tut sich noch in Sachen Technik, um das Spiel Next-Gen reif zu machen? Wird es noch mehr Modi geben? Wird man auch ohne Grunds spielen können?

Auf all diese Fragen werden wir am 13. März eine Antwort bekommen. Ich bin gespannt und werde mich nun wieder meine Piloten und seinem Titan widmen und voller Vorfreude jede Minute im Titanfall Universum genießen, die mir die Beta noch bietet!

Quelle: ElectronicArts

11 Kommentare

GFF TYLER 46 Mo, 17.02.2014, 10:20 Uhr

Mein Fazit zu Titanfall ist auch positiv.

Ich finde die Grunts gut. Da ich kein Shooterspieler bin. Durch sie habe ich eine positive K/D Rate gehabt und das ab den ersten Match. Natürlich kommt einen Noob wie mir diese Knifte mit den "automatischen zielen" sehr entgegen.

Dieses Parcour Element habe ich auch genutzt, wahrscheinlich nicht unbedingt zu meinem Vorteil, aber man bewegt sich weit aus schneller und "runder" in dem Game. Auch spaßig.

Die Maps sind schön kompakt, was ich gut finde, da man immer Aktion hat. Und da kommen wieder die Grunts ins Spiel, nicht beim ersten Feindkontakt ist man sofort tot sondern hat eventuell gerade 3 Feinde in einer Sekudnde ausgeschaltet.

Die Titans machen auch Laune, ist ein abwechslungsreiches und gutes Feature.

Zum Negativen.

Die hier schon angesprochene Zeit bis der Titan erhältlich ist, ist mir persönlich auch zu kurz, aber wie schon Argumentiert wurde, heißt das Spiel ja Titanfall. Was mich nur "stört" ist, dass nach einem länger anhaltenden Match nur noch Titans rum rennen.

Ich wäre sogar bereit das Game in meine Sammlung aufzunehmen, ABER nicht zum Vollpreis. Dafür habe ich einfach zu viel Zweifel daran, dass es mich auf Dauer an die Konsole fesselt.

Ajkster Mo, 17.02.2014, 10:09 Uhr

Hab das Teil jetzt auch die Tage am PC angezockt. Für mich ist es nichts, es ist mir einfach zu CoD-ig und auch zu hektisch. Aber ich hoffe das es sehr erfolgreich wird damit CoD endlich unter Druck gesetzt wird. Hätte gerne mal gesehen was passiert wäre, wenn beide Titel im gleichen Releasefenster gelegen hätten.

Velmont Mo, 17.02.2014, 09:01 Uhr


Besonders für mich als Konsolenshooterichtreffohnemauseinenscheiß-noob.

XBU Zwobby Mo, 17.02.2014, 08:47 Uhr

Ich finde die grunts auch gut. Gerade wenn es schlecht läuft, holt man sich da ein Erfolgserlbnis. Öfter hsbt ich zwischen 5 Grunts auch schon Spieler erwischt, gibt also auch taktische Möglichkeiten.

Mit den Titans tendiere ich auch zu einer etwas längeren Wartezeit, oft ist das Feld zu überfüllt.

Gut wäre optional ein Modus ohne grunts, nur 5vs5 was dann für Clans etc. Interessant wäre.

TheGreenChris So, 16.02.2014, 17:41 Uhr

Och c0rtez, du schreibst doch auch immer etwas kantiger und direkter, da dachte ich nicht das du das so persönlich nimmst.

Zum Thema: ich halte es für Blödsinn, weil die Grunts ein bewusster Mechanismus im Spieldesign sind um Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Sowas streicht man nicht einfach ;)

EDIT: Noch als kleine Ergänzung, natürlich muss man die Grunts nicht gut finden und mir persönlich sind sie auch zu passive, deswegen ja auch meine Spekulation nach Modus ohne Grunts oder solchen Einstellungsmöglichkeiten. Dennoch ist die Streichung dieser Grunts von Grund auf nicht sinnvoll, da man sich so seine Zielgruppe vergrößert. ;)

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