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Alles über Sound

In Dead by Daylight dreht sich alles um die Akustik. Es ist dunkelste Nacht und keiner weiß, wo der Gegner ist. Die Überlebenden werden per Herzschlag-Sound darauf aufmerksam gemacht, dass der Killer in der Nähe ist. Der Bösewicht hingegen, sieht die Konturen der Generatoren durch Hindernisse hindurch und kann daher potentielle Ziele der Gegner ausmachen. Hierzu helfen ihm die Geräusche, welche die Menschen machen. Bei der Reparatur von Generatoren kommt es zu Quicktime Events. Versagt ein Spieler bei diesen, gibt es einen Kurzschluss und dem Killer wird kurz dargestellt, wo es Lärm gibt. Gleiches gilt für schnelles Springen über Hindernisse oder andere laute Tätigkeiten.

Somit sind alle Spieler sehr auf die Geräusche ihrer Umgebung fixiert. Ein gutes Team kann diese natürlich auch zur Ablenkung nutzen. Bei Thema Sound ist Dead by Daylight spielerisch wirklich stark. Verletzte Figuren stöhnen und jammern. So kommt es regelmäßig vor, dass der Killer die Spur verloren hat und dank des Winselns des Gegners plötzlich merkt, dass neben ihm im hohen Grad ein Überlebender sitzt.

Hierbei haben sich die Entwickler dazu entschieden, keinen Voice-Chat zu integrieren. Dies soll das Gefühl der Isolation erhöhen, insgesamt ist es aber eher nachteilig für das Spiel. Optimal wäre es gewesen, dass man nur Spieler im näheren Umfeld hört und möglicherweise auch der Killer dies hört, das hätte die Spannung und das Stealth-Gameplay noch maximiert.

Für die Konsole angepasst

Lange haben Konsolenspieler auf eine Portierung von Dead by Daylight gewartet. Am Ende kam der Port sehr plötzlich und es bleibt ein fader Beigeschmack. Es ist wohl kein Zufall, dass Dead by Daylight im direkten zeitlichen Umfeld zu Friday the 13th erscheint, welches auf eine ähnliche Zielgruppe zugeschnitten ist. Vieles hätte noch etwas Zeit gebrauchen können. Am stärksten fällt die überstürzte Portierung natürlich bei der Sprache auf. 60 Prozent der Texte sind auf Deutsch, 30 Prozent aber noch auf Englisch. Da kommt es zu deutschen Überschriften mit englischer Erklärung, das sieht einfach unsauber aus.

Es kommt leider auch immer mal wieder zu Bugs und Freezes, welche das Beenden einer Runde verhindern, dies hält sich insgesamt aber in Grenzen. Die Steuerung ist dann aber wirklich nicht optimal auf eine Konsole angepasst. Das merkt man sofort bei der Menüführung. Anstatt mit dem Pad einfach die einzelnen Punkte anzuwählen, steuert der Spieler per Joystick einen Mauszeiger auf dem Screen und trifft damit die Auswahl. In den Menüs ruckelt das Spiel als ob es kein Morgen gäbe, wirklich unangenehm.

Ingame ist die Buttonbelegung dann auch ungewöhnlich, man kann sich daran gewöhnen, ein erfahrenerer Konsolenentwickler hätte dies aber nicht zur Standart-Belegung gemacht. Die Aktion werden alle auf die RB und LB Tasten gelegt, was sehr verkrampft wird. Glücklicherweise kann man die Einstellung ändern, also nur kleiner Punkteabzug.

Stabil sieht anders aus

Grafisch ist der Titel leider wirklich nicht sonderlich stark. Ärgerlich ist es, dass Grafikfehler von der PC Version direkt mit in die Xbox Fassung übernommen werden. Es gibt Clippingfehler am laufenden Band. Spieler liegen im Boden, der Killer greift durch die Gegner hindurch und Hindernisse ragen in Wände, gruselig geht es da zu.

Nah an Texturen herangehen darf man auch nicht, am schlimmsten sind hierbei die Generatoren. Aus der Nähe sind es unglaublich grobpixelige Texturen, selbst bei einem kleinen Projekt kann das besser gelingen. Während die Killer noch einigermaßen nett aussehen, könnten die Skins der Überlebenden auch direkt aus dem ersten Teil der Sims Reihe geklaut worden sein, liebevoll ist etwas anderes.

Bei so einer dünnen Performance muss das Spiel ja flüssig laufen, leider nein, leider gar nicht. Framedrops unter 30 FPS sind keine Seltenheit, was besonders bei hitzigen Verfolgungsjagden mehr als ärgerlich ist. Hier hätte es noch eine ganze Menge an Finetuning gebraucht um zumindest eine passable Figur zu machen.

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Fazit

Dead by Daylight ist schwierig zu bewerten. Nach außen ist der Titel auf jeden Fall Pfui, die Grafik ist schlecht und die wenigen Gameplaymechaniken wirken sehr schnell verbraucht.

Dennoch habe ich innerhalb von wenigen Tagen eine beachtliche Summe an Spielstunden zusammenbekommen. Besonders in einer geschlossenen Party macht das „Verstecken“ Spiel für Erwachsene viel Spaß. So schnell sind die Elemente dann doch nicht ausgelutscht, da sie gut aufeinander abgestimmt sind.

Der Sound des Titels ist seine Stärke, da sieht man auch über den schwierigen Einstieg für Neulinge hinweg. Für den Anfang und besonders für einen Preis von rund 30 Euro sind die Maps, Killer und Überlebenden ausreichen. Schließlich muss jede Figur einzeln gelevelt werden, da gibt es Einiges zu tun.

Wer auf kleine, isolierte Multiplayer-Runden steht, der kann sich Dead by Daylight anschauen. Wer auf gute Technik steht, der sollte ein Bogen um den Titel machen.


Bewertung

Pro

  • Atmosphärischer Sound
  • Gutes Balancing
  • Fairer Preis

Contra

  • Schwache Grafik
  • Schwieriger Einstieg
  • Unsauber vom PC portiert

Spielprinzip 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Grafik 4 von 10
4/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
7

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