Review zu Rockstar Games präsentiert Tischtennis

Als Rockstar Games ein neues Spiel angekündigt hatte, war die Vorfreude groß. Viele hofften auf einen neuen GTA Teil, doch die Meldung handelte von einem Tischtennis Spiel. Da war die Verwunderung bei den Spielern doch recht groß, aber mit fast foto-realistischen Screenshots und atemberaubenden Trailern, hinterließ Tischtennis einen hervorragenden Eindruck und machte die Spielewelt neugierig. Wir waren ebenfalls neugierig und haben das Spiel für euch getestet:

Foto-Realismus

Eine geniale Grafik lässt das Spiel realistischer als irgendein Spiel davor erscheinen. Die Charaktere sind sehr detailliert verarbeitet, der Tisch, der Ball und das Publikum wurden exzellent umgesetzt. Einige Spieler fangen bei einem heftigen und anstrengendem Spiel zu schwitzen an und man könnte meinen, man würde selbst mitspielen! Dieser Grafik-Hammer verleiht dem Spiel eine herausragende Atmosphäre, die mit nichts zu vergleichen ist. Man hat zwar das Gefühl, dass bei den zuvor gezeigten Screenshots sowie im Trailer ein wenig getrickst wurde - die Bilder wurden ein bisschen nachgerendert und das tatsächliche Gameplay wirkt etwas gestellter im Vergleich zum Trailer - doch das ist zu verschmerzen, da dieses Spiel mit wirklich sehr viel Liebe zum Detail designt wurde.

Ebenfalls sehr realistisch ist der Sound und damit meinen wir vor allem die Atmosphäre: Der Ball, der auf der Tischtennisplatte aufprallt, die Atemgeräusche der Spieler und die Jubelrufe und das Klatschen des Publikums. Hier fehlt es an nichts. Besonders Spaß macht es, wenn man das Aufkommen des Balls auf dem Schläger oder dem Tisch hört, denn man kann anhand des Geräusches feststellen, ob jetzt ein Topspin oder ein definsiver Ball geschlagen wurde, was auch sehr wichtig für das Gameplay ist. Überzeugend ist ebenfalls der Soundtrack. Die Musik, die einen durch die Menüs begleitet und teilweise auch im Match zu hören ist, wirkt nie wiederholt oder nervig. Es ist eher eine elegante Begleitmusik, die sich nach dem Spielen wie ein Ohrwurm im Kopf hält und die man so schnell nicht mehr los wird.

Einen Kritikpunkt bezüglich der Geräuschekulisse gibt es allerdings, denn was mir sofort nach dem ersten Match störend aufgefallen ist, sind die Jubelrufe bzw. Entäuschungen der Spieler. Sie wirken etwas gestellt, übertrieben (nach jedem gewonnen Ball ein freudiger Sprung) und schlecht synchronisiert. Es ist natürlich nett, dass ein Japaner auf japanisch flucht, und ein Schwede sich auch auf schwedisch freut, aber meistens sind die Sprechenden kaum zu verstehen. Selbst bei dem deutschen Spieler Jürgen kann man oft nicht nach vollziehen, was er gerade vor sich hin murmelt. Schade, dass man diesen Fehler begangen hat, denn diese kleinen Zwischenszenen kommen sehr oft während eines Matches vor.

Unverschämt gut: Das Gameplay

Einfach aber intelligent, das ist die Zusammenfassung der Steuerung für Tischtennis. Alle Bewegungen und Schläge kann man im Training Modus üben (wenn man überall die Höchstpunktzahl erreicht, gibt's sogar einen Erfolg) und das Spielprinzip wird schnell verstanden. Der generelle Schlag, der Topspin, welcher schnell und kraftvoll ist, führt man mit A aus. Einen Backspin, ein defensiver, langsamer Schlag, führt man mit der Y-Taste aus. Für Sidespins, die den Ball entweder stark oder schwach nach links oder rechts drehen lassen, muss man X oder B drücken. Neben den einfachen Tastenbelegung flimmert der Ball auch in der entsprechenden Farbe, abhängig vom Schlag der ausgeführt wurde. Dies ist auch sehr wichtig, um erfolgreich kontern zu können.

Den Spieler steuert man wie gewohnt mit dem linken Analogstick. Man kann sich frei bewegen, doch in der Mitte des Tischs zu bleiben, erweist sich oft als das Klügste. Das Gameplay ist sehr einfach und besitzt neben den Fokusschlägen und den lockeren Schlägen keine weiteren Schwierigkeiten. Anfangs ist es vieleicht ein bisschen ungewohnt, aber schnell versteht man, wie man sich verhalten muss: Nicht zu viele Bewegungen, die Schläge der Stärke und den Schwächen des Gegners anpassen, bei einem Schmetterball des Gegner sich vom Tisch entfernen und mit einem Sidespin kontern. Das Spielgeschehen leidet auch keineswegs unter der simplen Steuerung. Bereits nach ein paar Bällen hat man verstanden, wie man den Gegner austricksen kann, wobei das Spiel dennoch nie zu leicht ist.

Hier hat Rockstar eventuell zu tief in die Trickkiste gegriffen, denn der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist schwer zu bewerten. Einige werden keine Probleme mit dem Rookie Level haben, wobei andere sich daran schon die Zähne ausbeißen werden. Man tut sich schwer bei Gegnern mit einer sehr ausgeprägten Stärke, sowie Jesper. Jesper erweist sich als ein sehr schwieriger Gegner, da er volle Stärke hat und seine Topspins unhaltbar schnell sind. Man merkt zwar schnell, dass man defensiv spielen muss, doch es ist nicht leicht, diese Bälle zu kontern.