Page

Ninja, go! Mit The LEGO NINJAGO Movie Videospiel kommt – wer hätte es bei dem Namen gedacht – die nachspielbare Umsetzung des neuesten LEGO-Films, der derzeit in den deutschen Kinos läuft. Da wir so auf den Humor der LEGO-Spiele stehen, haben wir uns auch diesen Titel angesehen und verraten euch, was euch in der Haut eines Klötzchen-Ninjas alles erwartet.

Luke… äh Llyod, ich bin dein Vater

Die Insel Ninjago ist nie wirklich sicher. Vor allem dann nicht, wenn Lord Garmadon mal wieder versucht, sich den schönen Flecken Erde unter den Nagel zu reißen. Dann wird mit riesigen Mechs und einer Armee von Haien – na gut, Legomännchen in Verkleidung – alles dem Erdboden platt gemacht.

Grund genug also für die Ninja auszurücken und es Lord Garmadon so richtig zu zeigen. Aber selbst ein zurückgeschlagener Schurke kommt schnell wieder – ganz zum Leidwesen von Lloyd, dem grünen Ninja. Dessen Vater ist nämlich niemand Geringeres als der dunkle Lord persönlich. Kennen wir zwar irgendwoher, aber das macht nichts, die Story ist kurzweilig und natürlich gibt es noch einiges zu entdecken. Aber darüber verraten wir nichts, schließlich wollt ihr vielleicht noch den Film gucken oder das Spiel zocken, denn beide sorgen mit ihrem Humor und den tollen Animationen (hier in den Zwischensequenzen) für großen Spaß!

Alles neu macht der Kai

Zugegeben, Kai, seines Zeichens ebenfalls helfender Ninja, macht nicht aus dem LEGO-Titel etwas komplett Neues. Überhaupt sollte man nicht erwarten, dass das altbekannte Konzept aus Steine sammeln, Dinge errichten um Rätsel zu lösen und Gegner vermöbeln über Bord geworfen wurde.

Allerdings ist der Fokus enorm verschoben worden und so spielt sich The LEGO NINJAGO Movie Videospiel wesentlich actionreicher und auch flotter. Schon zu Beginn geht jede Menge ab in Ninjago-City, es wimmelt nur so vor Feinden und gegnerischen Zielen. Um diese ordentlich zu vermöbeln, wurde das Tempo der eigenen Figuren erhöht und die simple Kampfmechanik um Kombos und Spezialattacken erweitert, die jedoch nicht überfordern und auch von Kindern gemeistert werden können.

Dieser Umschwung im Gameplay lässt den Titel erstaunlich erfrischend wirken. Waren andere LEGO-Titel bisher sehr gemütlich und warteten mit vielen – manchmal zu vielen – Rätseln auf, kann hier nach Herzenslust vermöbelt werden, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

In der Luft geht es zur Sache

Das Beste aus vielen Welten

Natürlich hat man aber auch beibehalten, was in anderen Spielen dazukam, etwa die "Multi-Builds" aus Das Erwachen der Macht, die "Super Builds" auf LEGO City Undercover oder die offenen Welten, die am ehesten noch mit LEGO Dimensions vergleichbar sind. Letztere, also Oberwelten, gab es natürlich auch in anderen LEGO-Spielen, aber wie in Dimensions gibt es in diesem Ableger mehr in den frei begehbaren Gebieten zu tun und kleinere Nebenquests werden sogar eingestreut und müssen bewältigt werden, bevor es mit der Hauptgeschichte weitergehen kann. Das lädt zum Entdecken ein und sorgt für ein wenig Abwechslung. Gegen die Eintönigkeit wirken auch Flugeinlagen, in denen in Shoot `em up Manier alles weggeballert wird, was über den Bildschirm huscht. Das macht Spaß, ist zuweilen aber auch etwa zu überladen und verkommt zum blinden Herumschießen.

Das habe ich irgendwo schon mal gesehen

Grafisch hat sich hingegen kaum etwas getan. Viele Animationen sind zwar schön anzusehen und die Welten und Level bieten einige hübsche und abwechslungsreiche Umgebungen, insgesamt wirkt es manchmal aber eben doch noch etwas altbacken und kämpft mit Problemen wie manch unscharfen Texturen oder fehlender Kantenglättung. Schön fanden wir hingegen kleinere Effekte, die an alte Kung-Fu-Filme erinnern, wie Filter, die für eine altwirkende Optik sorgen. Diese Effekte finden sich auch im Ton wieder und Fans der alten Filme rund um Bruce Lee und Co. werden hier ihre wahre Freude haben.

Ansonsten gibt es die bekannten Sprecher aus dem Film – wir bevorzugen hier die englische Sprachausgabe. Die Melodien sind gut gemacht, werden aber selten wirklich aktiv wahrgenommen und bleiben so nicht im Ohr.

Gemeinsam mehr Spaß

Jetzt gibt's auf die Plastikmütze

Einen Koop-Modus gibt es natürlich ebenfalls wieder und so könnt ich gemeinsam eure Waffen schnappen und Lord Garmadon und seine Haiarmee bekämpfen. Der dynamische Splitscreen funktioniert gewohnt gut und so kann jeder Spieler im Endeffekt tun, was er will und gehen, wohin er will. Und auch wenn der Koop-Modus mal wieder nur mit zwei Spielern funktioniert: Man hat tatsächlich einen Multiplayermodus eingebaut, in dem bis zu vier Spieler spielen können. In diesem treten die Ninjas gegeneinander an und finden heraus, wer besser in sein Dojo zurückkehren und weiter üben sollte. Das ist zwar sicher kein Langzeitspaßgarant, ist aber mal etwas Neues und macht Hoffnung für die Zukunft.

Fazit

Sicher wird auch dieser LEGO-Titel nicht diejenigen für sich gewinnen können, die bisher mit keiner Klötzchen-Versoftung warm geworden sind. Dafür hat sich einfach zu wenig getan, sowohl vom Gameplay als auch von der Präsentation her.

Wer jedoch die anderen Teile gespielt und gemocht hat oder vielleicht gar einsteigt, wer den Film mag oder wer einfach Lust auf unkomplizierten Spaß hat, sollte The LEGO NINJAGO Move Spiel eine Chance geben. Kleinere Neuerungen und der veränderte Gameplay-Fokus sorgen für Spaß und bieten der ganzen Familie beste Unterhaltung.


Bewertung

Pro

  • Veränderter Gameplayfokus
  • Bekannter LEGO-Charme
  • 4-Spieler Multplayermodus...
  • Verbessertes Kampfsystem

Contra

  • Etwas altbackene Aufmachung
  • Zu wenig Abwechslung
  • ... der nicht mehr als eine nette Dreingabe ist

Grafik und Sound 7 von 10
7/10
Story / Humor 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

0 Kommentare