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Es ist mittlerweile schon sechs Jahre her, dass 2K und Gearbox Borderlands 3 veröffentlicht haben. Da es eine große Fan-Community rund um das Spiel gibt und sich die Reihe immer noch großer Beliebtheit erfreut, war dies Grund genug, einen neuen Teil zu veröffentlichen. Und nun sind wir schon bei Borderlands 4. Kann das Spiel mehr als der dritte Teil? Wie sieht es aus und vor allem: Wie spielt es sich? Diesen Fragen und mehr gehen wir in unserem Test für euch auf den Grund.

Story? Gib mir 'ne Knarre und zeig mir, was ich abschießen kann

Die Einleitung spielt sich zwar recht flüssig, aber der Story-Part fühlt sich leider recht belanglos an. Wir übernehmen die Rolle eines jungen Vault Hunters und landen auf Kairos, dem Planeten, der von einem Zeitwächter mit eiserner Hand regiert wird. Der übliche Diktator also. Natürlich gibt es obendrein noch eine alles vernichtende Katastrophe abzuwehren, aber wir sind erst mal damit beschäftigt, aus den Klauen des Zeitwächters zu entkommen.
Hierbei hilft uns ein netter Kollege, und da fragen wir natürlich nicht lange nach. Knarre in die Hand und los geht's.

In dem ersten Abschnitt verpasst Gearbox leider die Chance, den vierten Teil erzählerisch wieder etwas interessanter zu gestalten. Auch in diesem Teil wird nicht mehr der grandiose Bösewicht und die starke Erzählung rund um Handsome Jack des zweiten Teils erreicht. Dafür aber haben die aktuellen Autoren inzwischen gelernt, dass der Fäkalhumor des dritten Teils nicht für Begeisterung bei allen gesorgt hat und somit auch seinen Weg nicht in Borderlands 4 finden muss. Das ist doch schon mal gut. Wer Borderlands nur wegen der Story spielt, hat ohnehin das Game nicht verstanden. Aber schade ist es trotzdem.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Das haben wir zwar zunächst nicht so richtig, aber doch irgendwie. Nachdem wir erfolgreich entkommen konnten, übernimmt Clap-Trap wieder die Rolle der Einführung in das Spiel. Mit kernigem Humor lernen wir hier, dass wir eine neue Rebellentruppe aufbauen sollen. Dafür gibt es allerhand zu tun, und wir erkunden erst mal, was auf Kairos so abgeht.

Die Welt ist zwar offen, leidet aber zum Teil immer noch an den gleichen Makeln wie die Vorgänger. Leute, wenn ihr einen Höhleneingang anzeigt, dann wäre es cool, wenn ich da auch reingehen könnte. So laufe ich einfach gegen eine unsichtbare Wand und merke: „Aha, hier will das Spiel also nicht, dass ich reingehe." Das ist nervig. Genauso nervig sind weiterhin unsichtbare Wände in der Welt. Da gibt es einen Vorsprung, auf den ich easy hüpfen könnte? Hahaha, aber nicht mit der unsichtbaren Wand. Boing! Man knallt im Sprung dagegen und fühlt sich dabei wie ein Vogel bei der Entdeckung einer Glasscheibe. Nicht cool. Nervt und stört die Immersion.

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Fazit

Borderlands 4 macht vieles richtig und manches auch nicht. Die Welt erstrahlt in einem schönen neuen Unreal Engine 5-Glanz und macht Spaß zu erkunden. Es gibt viel zu entdecken, und man wird natürlich an jeder Ecke mit Loot belohnt. Die größte Stärke des Loots ist allerdings auch die größte Schwäche: Man erhält so viel Loot, dass es auch zu Ermüdungserscheinungen führt. Hier wäre weniger tatsächlich mehr gewesen.

Die Story ist wieder nicht der Rede wert, aber dafür rockt das Kämpfen an sich. Egal ob alleine oder mit Freunden, das Game spielt sich sehr flüssig und schnell. Und man hat jede Menge in der Kampagne zu tun. Man erhält für das Geld rund 60 Stunden satte Unterhaltung, die das Geld auf jeden Fall wert ist, wenn man etwas mit dem Genre der Loot-Shooter anfangen kann.

Das Endgame ist hingegen durchaus noch ausbaufähig. Man erhält nur wenig dedizierte Aktivitäten, und frühere Story-Fights/Locations werden einfach recycelt. Das sorgt derzeit beim Endgame noch nicht für ausreichende Motivation. Aber hier soll nachgebessert werden, und weitere Inhalte sollen dafür kommen.


Bewertung

Pro

  • Jede Menge Variation an Waffen
  • Witzige Nebenquests
  • Spezialisierungssystem der einzelnen Charaktere ist spannend
  • Das Kerngameplay ist perfektioniert und fetzt

Contra

  • Teilweise zu viel Loot
  • Endgame mau
  • Story ist uninspiriert

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

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