Weit weit im Westen

Weit weit im Westen... verweile ich nun schon seit ziemlich genau 3 Monaten. Genauer gesagt in Vancouver BC, Kanada. So entwickelte sich die kurzfristige Idee die vor 5 Monaten entstand schnell zu einer Reise weit, weit, weg. Im Juni schrieb ich mehrere Waldorfschulen an, von Honolulu bis nach Schottland wurde alles abgeklappert. Eddinborough war praktisch schon gebucht, bis ich dann doch nur auf der Warteliste stand... Schlussendlich bin ich nun aus mehreren besonders für mich wichtige Aspekte wie, Mountainbike-Stadt, schneller Bergzugang und tolle Umgebung, in Vancouver an der Westküste Kanadas gelandet.
Es ist ziemlich scher 3 Monate zusammenzufassen, da hätte ich früher anfangen sollen, aber ein bisschen möchte ich berichten. Wie schon erwähnt war das ganze super kurzfristig und eigentlich mit dem Papierkram unmöglich. Aber wir haben es geschafft die 10 Seiten fürs Land und die 20 Seiten für die Schule rechtzeitig, noch vor den Sommerferien, auszufüllen und bestätigt zu bekommen. So ging es am 31. September los nach Frankfurt, über das ""ewige"" Eis nach San Francisco und schlussendlich nach Vancouver. Angekommen wurde ich von meiner neuen Familie nett empfangen und ab ging es in den VW Jetta. Die Waldorflehrerin und ihre 2 Töchter sind vor 2 Jahren von Hawaii nach Vancouver gezogen, es gab erst mal ordentliche chill Musik...

Nun hab ich inzwischen schon viel gesehen von Vancouver Island bis Chinatown und den Rest der Stadt. Kurz gesagt: Es ist der Wahnsinn. Ich war schon an den schönsten Plätzen rund um den Globus, aber Vancouver schiebt sich ganz weit nach vorne. Die ewigen Weiten Kanadas sind einfach eine Gabe sondergleichen. Die Vielseitigkeit der Stadt bekommt hier 100 Punkte. 10 Minuten in Wald zu den Bären (!) 20 vom Haus nach Downtown ins Getümmel. Super viel Natur im Mix mit einer modernen Stadt ist einfach genial. 10 Minuten auf die nächste Skipiste und eineinhalb Stunden nach Whistler (Olympia 2010). Ich möchte nicht viele Zeilen über Kanada im Allgemeinen und den Unterschied zu Europa verlieren, doch eins kann ich sagen, es ist eine Wahnsinns Erfahrung! In allen Aspekten. Wer die Möglichkeit hat ins Ausland zu kommen bevor er 16,17 ist sofort nutzen. Es ist sicher nicht einfach und es muss ja auch nicht gleich über den Ozean sein. Aber das was man von 4,5,6 Monaten Ausland mit heimnimmt behält man das Leben lang.

Ich Wohne in Deutschland in einem 10.000 Einwohner Dorf, allein diese Umstellung auf eine so große Stadt ist interessant und toll. Anfangs war es eher schwierig sich auf die Umstellung einzulassen aber das legte sich schnell. Meine Klasse hat 14 Schüler davon 5 Austauschschüler, zum vergleich: In Deutschland sind es 36 Chaoten mit denen ich spaß habe. So ist der Unterricht einfach anders, oder soll ich effektiv sagen? Alles ist ein wenig lockerer im Verhältnis zwischen Lehrer -> Schüler aber im Unterricht gibt's trotzdem kein nicht unterrichtsbezogenes Gespräch. Freizeitmäßig fällt die Zeit etwas knapp aus, jeden Tag 15.30 zuhause und dann nochmal gute 2 Stunden Hausaufgaben. Das bin ich zumindest nicht so gewöhnt.- Ansonsten geht's ab in den Wald, mit dem Demo 7, und ab in die Pedale, natürlich nicht allein. Morgen geht's nach Whistler und ab auf die Piste das wird eines der Highlights und damit geht auch der Traum außerhalb Europas zu boarden in Erfüllung. Wer mich kennt weiß das es für mich nichts Schöneres gibt als das Snowboarden.
Ansonsten geht hier Gesetzte mäßig etwas rund.... Mit 16 geht's ab ins Auto, mit 19/21 in die Disco... Gleiches gilt für Alkohol, 19/21. Durch das verschärfte Alkoholgesetz greift man hier halt auf Gras zurück, fragt sich was schlimmer ist. Man kann sagen dass hier mehr auf die Jugend geachtet wird, Polizei und Elterntechnisch, aber im Prinzip läuft es aufs Gleiche heraus. Regeln werden gebrochen und kein Mensch interessiert es, wenn man nett fragt wird man eben zur Party ins letzte Dreckloch gefahren und wieder abgeholt, der Weg ist das gefährlichste....

Ja eigentlich waren das mal 3 word Seiten, die hab ich aber heute Mittag zerrissen, das wollt ich mir und euch nicht antun. Ja und eigentlich sollte das auch schon letzte Woche online sein, da hat die Schule aber etwas zu viel Zeit gefordert. Dafür kann ich jetzt behaupten dass mein Heft fertig ist und heute ein gemütlicher Tag ansteht. 3 Wochen sind es nun noch bis zum Heimflug=/
Wie gesagt, hab ich lange nicht alles erzählt, fragt also, wenn ihr etwas Bestimmtes wissen wollt etc.
Grüße

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