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Wer Indie-Rätsel-Spiele mag, wird sich auf The Last Cube freuen: Ganz im Sinne anderer vergleichbarer Spiele wie Q.U.B.E. oder Death Squared steuert man in The Last Cube einen Würfel durch verschiedene Welten und Level, während man Rätsel löst. Die simple Spielmechanik wird immer komplexer und wir finden das Spiel durchaus gelungen – lest dazu unser Review!

Ich bin der letzte Würfel…

Ja, es gibt eine Art Story im abstrakten Rätsel-Game. Denn ihr spielt den letzten Würfel in einer verlassenen und dadurch trostlos wirkenden Welt… Weitere Details zur Geschichte gibt’s dann in Textform freizuschalten, wenn ihr Bonus-Herausforderungen meistert. Allerdings muss man sagen, dass die Story ganz klar im Hintergrund steht.

Denn ja, ihr kontrolliert prinzipiell einen Kubus, der durch die Welt rollt und durch bestimmte Rätselmechaniken voranschreitet. Alles baut auf sogenannten „Aufkleber“ auf, welche eine Seite eures Würfels nicht nur optisch verschönern, sondern ihr auch eine Spezialfähigkeit spendiert. So macht der blaue Aufkleber, dass der Würfel sich auf der Stelle drehen kann, der gelbe erlaubt ein kurzzeitiges Gleiten nach vorne und der rote erschafft nach unten führende „Geistertreppen“, die man nutzen kann, um tiefere Ebenen zu erreichen. Da es nur sehr schwierig ist, solche komplexe Rätselstrukturen und -gameplay zu beschreiben, empfehle ich euch, unser Let’s Play anzuschauen; das zeigt genau, was man euch abverlangt.

Abstraktes Setting mit kniffligen Rätsel

The Last Cube ist nicht zierlich mit seinen Rätseln. Schnell werden simple Level zu kleinen Kopfnüssen, bei denen man früh richtig nachdenken muss. Das ist einerseits sehr cool, da der Spieler nicht für dumm gehalten wird, kann aber unter Umständen Neulinge, die noch nie derartige Rätsel-Spiele gespielt haben, etwas abhalten. Vor allem lässt es einen erst einmal schlucken und man denkt: Ach herrje, wenn das erst der Anfang ist, wie komplex und wahnsinnig kompliziert werden die Rätsel erst im späteren Spielverlauf?!

Gameplay-mäßig stimmt es hier schon mal. Auch wenn ich persönlich kein großer Fan der Rätsel bin, wo man einen Würfel hin und her steuert, so sind die Spielmechaniken aber abwechslungsreich genug, sodass man trotz kleiner Abneigung Spielspaß entwickelt und sich über die kniffligen Aufgaben freut.

Doch was nicht so umhaut, ist das, was um das Core-Gameplay herumgebaut wurde. Das Setting ist zwar ganz nett, die Science-Fiction-Atmosphäre, dessen prädominanten Farben immer wieder abgewechselt werden, ist schon hübsch anzusehen, aber insgesamt bietet es weder etwas Neues, noch wirklich Begeisterung. Hauptproblem ist die mangelnde Interaktion mit einer Außenwelt. Obwohl wir in QUBE 2 und im ersten Portal-Spiel ebenfalls nur in leeren Testkammern von einer zur nächsten unterwegs sind, haben diese Spiele eine Story, die von einem Kommentator, einer Art Erzähler der Teil der Story ist, begleitet wird. Aber in The Last Cube seid ihr tatsächlich der letzte Würfel. Die Welt ist leer, es gibt niemanden, der spricht, keine Audioausgabe, alles ist recht stumm.

Das sorgt für etwas gedämpfte Stimmung und man kann sich nicht so sehr ins Spiel hineinversetzen.

Ein weiteres kleines Problem sind Grafikbugs, die man im Let’s Play sehr schön erkennt. Obwohl wir auf einer Xbox Series X spielen schafft das Indie-Game es nicht, Transfers mit kleinen Animationen ruckelfrei oder gar überhaupt darzustellen und man springt plötzlich einfach 2-3 Sekunden vor, während die Animation verbuggt war. Das ist mehr als ungünstig und unschön und sollte dringendst per Update behoben werden.

Fazit

Rätsel-Fans aufgepasst: The Last Cube lohnt sich. Es bietet ein sehr solides Core-Gameplay, das nicht zu Scherzen geneigt ist. Die Rätselstrukturen, die ihr mit eurem umherwandernden Kubus lösen müsst, haben es in sich, sind aber durchaus machbar. Es macht Spaß, sich dem Knobeln hinzugeben und das Setting ist ebenfalls durchaus gelungen.

Schade ist, dass das Setting dann aber doch recht bekannt ist und etwas leer wirkt. Die trostlose Umgebung beinhaltet keinen Kommentator, keinen Erzähler und auch keine NPCs. Gleichzeitig gibt es einige Grafikbugs bei Transferanimationen, unter der dann die gesamte optische Präsentation weiter leidet.

Wem der ganze Firlefanz wie Grafik, Sound, Story sowieso zu viel ist, der kann aber bei The Last Cube problemlos zugreifen. Denn das Core-Gameplay ist ausgereift und bietet komplexe Level, die einen einige Stunden lang rätseln und knobeln lassen.


Bewertung


Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
7

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