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Bewaffnet mit Kamilletee und Lavendel-Badesalz begebe ich mich für euch in den Kampf in Mortal Shell. Wer auf Soulslike steht, wird Mortal Shell bereits kennen, denn das Spiel erschien bereits 2020 für Xbox One und PS4. Playstack hat aber ein Update für Xbox Series S/X und PS5 veröffentlicht. Wie gut das Spiel auf der Current Gen läuft und ob ich am Spiel verzweifle, erfahrt ihr im Laufe des Reviews.

Der erste Eindruck

Sobald man das Spiel startet, landet man relativ schnell im Hauptmenü. Soweit ist alles in Ordnung. Die Atmosphäre ist bereits jetzt trist und düster. Insgesamt haben wir drei Spielstandplätze. Das ist jetzt nicht viel, aber auch nicht wenig. Was sofort auffällt, wenn man das Spiel startet, man wird nicht gefragt, auf welcher Schwierigkeitsstufe man spielen möchte. Das kann ja nur noch super werden.

Wir starten das Spiel und es erscheint direkt eine Videosequenz. Die eigene Spielfigur taucht aus einem grauen See zwischen Ruinen auf und erwacht zum Leben. Ab dem Moment übernehmen wir die Kontrolle und lernen erstmal die Grundlagen des Spiels. Nachdem man seine ersten Schritte gemacht hat, kommt man zu einer Statue, die ein Langschwert hält. MEINS! Das Schwert werden wir noch eine ganze Weile nutzen. Sobald man das Schwert an sich genommen hat, beginnen die Grundlagen des Kampfes. Das heißt Angreifen und Ausweichen. Hat man alle Anweisungen erfüllt, kommt man in den letzten Raum des Tutorials. Dort erwartet und bereits unser Gegner. Nachdem mein Gegner gemerkt hat, dass ich austeilen kann, ist er abgehauen. Feigling!

Ein Abenteuer beginnt

Hat man das Tutorial beendet, wird man von einem riesigen Fisch gefressen. Kein Witz, euch frisst ein riesiger Fisch! Nachdem ihr im Bauch des Fisches aufwacht, müsst ihr einen Weg rausfinden. Ihr schleicht durch eine kleine Öffnung vor euch und findet euch in einer Art Sumpf wieder. Jetzt beginnt das eigentliche Spiel und somit auch eine Achterbahnfahrt voller Gefühle. Beim Erkunden der Spielwelt trifft man in den ersten Metern seinen ersten Shell. Shells sind leblose Körper von Kriegern. Im Laufe des Spiels werdet ihr insgesamt vier Shells finden. Jeder dieser Krieger hat eigene Stärken und Schwächen.

Euer erster Shell hat ziemlich ausgewogene Attribute. Habt ihr Besitz von diesem leblosen Körper ergriffen, kann das Erkunden des Spiels losgehen, denn ohne Shell hält der Körper nichts aus und kann bereits durch eine Bärenfalle sterben. Sterben ist hier das Stichwort, denn der Tod lauert wortwörtlich an jeder Ecke. Ihr steht in diesem Sumpf, ohne Proviant, ohne Minikarte und vor allem ohne Ziel. Keiner sagt euch in diesem Moment, wo ihr hinmüsst. Hin und wieder finden sich Pilze, die man einsammeln kann. Was diese Pilze bringen, erfährt man erst nachdem man diese probiert hat. Je häufiger man ein Item probiert beziehungsweise nutzt, desto besser wird der Effekt.

Ich begann mit einem kleinen Gemetzel, denn der Sumpf ist voller Banditen. Nachdem ich eine Spur voller dreckigem Blut hinterlassen habe, entdeckte ich einen kaputten Turm. Ab da wurde es nochmals interessanter, denn in diesem Turm trifft man den ersten NPC. Bei diesem NPC könnt ihr euren Shell skillen. Dabei verbessert ihr nicht einfach die Stärke, Ausdauer oder die Geschwindigkeit des Shell, sondern man bekommt unter anderem die Chance, bei erfolgreicher Niederstreckung, ein wenig Gesundheit oder Ausdauer zurück zu erhalten. Schaut man sich noch etwas um, findet man drei Leichen mit denen man interagieren kann. Diese deuten euch den ungefähren Standort zu den anderen drei Shell.

Bei weiterem Umschauen fällt mir eine Treppe auf. Oben entdecke ich als Erstes vier Podeste von denen ich mit drei interagieren kann. Diese Visionen zeigen mir weite Waffen, die ich im Laufe des Spiels noch bekommen werde. Zwischen dem zweiten und dritten Podest bemerke ich einen Durchgang und dass sich dahinter etwas bewegt. Dabei handelt es sich um einen riesigen angeketteten Vogel, der als „der alte Gefangene“ bekannt ist. Nachdem ihr ihm eine seiner Ketten abgeschlagen habt, bedankt er sich bei euch in dem er euch ein Mal mitgibt. Dieser Gegenstand ist sehr wichtig. Ihr tragt das Mal von nun an immer am Körper. Dieses Mal warnt euch vor Angriffen und nicht variierbaren Angriffen in dem es aufleuchtet.

Ein weiterer wichtiger Ort ist die Werkbank, die sich hinter der zuvor genannten Treppe befindet. Dort könnt ihr eure Waffe verbessern und sogar Waffen bauen. Dafür benötigt ihr verschiedene Gegenstände, die ihr unter anderem von einem Händler bekommt. Einer dieser Händler befindet sich weiter oben außerhalb des Turms. Dieser Händler sieht zwar nicht sehr vertrauenserregend aus und bei dem Anblick vergeht jedem der Appetit, aber seine Katze ist ganz niedlich und lässt sich auch streicheln.

Mein blutiger Feldzug

„Möge mein prachtvolles Langschwert meinem Feind den Schädel spalten und der Anblick meine Feinde erzittern lassen. Mein Blick lässt Körper erstarren und mein Atem lässt die Luft brennen!“ waren meine letzten Worte, bevor ein großer Typ mit einem Speer mir den Schädel eingeschlagen hat. Ja wie ich bereits erwähnte, lauert der Tod an jeder Ecke. Der Sumpf besteht großenteils aus recht schmalen Pfaden, wo es nur wenig Ausweichmöglichkeiten gibt. Befindet man sich auf einem größeren Platz, dann hat man direkt mehrere Gegner vor sich und/oder man wird von giftigen Fröschen angegriffen.

Diese ganzen Gegner, denen man am Anfang schon begegnet, sind noch relativ leicht zu bekämpfen. Im Laufe des Spiels tauchen weitere Gegner auf, die weitaus gefährlicher sind. Unter anderem bin ich während meiner Erkundungen Gollum-artigen Kreaturen begegnet, die blitzschnell angreifen und jeder ihrer Treffer sofort zu erheblichen Giftschaden führt. Und selbst diese Kreaturen sind nichts im Vergleich zu den Boss-Kämpfen. Einen Mini-Boss findet man in der Nähe des Turms. Dieser Mini-Boss heißt Grisha und sieht aus wie eine Kreuzung aus einem Wolf, einem Keiler und dem Ding aus The fantastic four. Bei allen Gegnern, egal ob Bandit oder Boss, ist es wichtig die Angriffsmuster zu kennen. Das ist der Schlüssel zum Sieg. Blindes drauf los stürmen bringt einem nur den Tod.

Ein Blick

Wie ich bereits am Anfang des Reviews erwähnt habe, hat Mortal Shell ein Next-Gen Update erhalten. Dieses beinhaltet eine verbesserte Grafik und 60 FPS. Die 60 FPS fallen durchaus auf, denn das Spiel läuft wahnsinnig geschmeidig. Grafisch ist es da etwas anders. Natürlich muss man bedenken, dass es sich hierbei nicht um einen AAA-Titel handelt und von einem vergleichsweise kleinem Studio entwickelt wurde. Andererseits kommen durchaus Stellen im Spiel vor, die etwas matschig aussehen. Zum Beispiel die blutigen Leichen vor Grishas Nest sehen alles andere als gut aus. Nichts desto trotz macht das Spiel allgemein einen doch sehr schönen Eindruck. Bei der Akustik gibt es nicht wirklich was zu erwähnen. Eine Hintergrundmusik gibt es nur bei Bosskämpfen, ansonsten hört man nur die Umgebungsgeräusche aus dem Sumpf. Es ist recht wenig, klingt aber authentisch und ich kann mich so nicht beklagen.

Fazit

Mortal Shell ist mein erstes Soulslike und hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck. Man steht zwar ohne jegliche Informationen da, aber das macht unter anderem Mortal Shell aus. Man muss alles selber finden und kennenlernen.

Das Kampfsystem ist simpel gehalten, wird aber durch begrenzte Ausdauer und verschiedene Angriffsmuster erschwert. Grafisch glänzt das Spiel nicht so sehr, aber dies ist bei einem Soulslike relativ unwichtig. Wer mit in Sachen Soulslike einsteigen möchte, wird mit Mortal Shell nicht viel falsch machen, da es sogar für blutige Anfänger geeignet ist. Man muss einfach nur Nerven aus Stahl mitbringen.


Bewertung

Pro

  • Einfaches Kampfsystem
  • Düstere Atmosphäre
  • Herausfordernd
  • Flüssiges Spiel dank 60 FPS

Contra

  • Nur wenige Erklärungen im Spiel
  • Matschige Texturen in einzelnen Bereichen

Atmosphäre 10 von 10
10/10
Aufmachung des Spiels 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Grafik 6 von 10
6/10
Preis/Leistung 10 von 10
10/10
Schwierigkeitsgrad 7 von 10
7/10
Spielewelt 7 von 10
7/10
Konzept 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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