Page

Wer mal wieder einige zünftige Schlägerei braucht, dabei aber keinem lebendigen Wesen etwas antun möchte, für den könnte Bloody Zombies etwas sein. Ob der Titel etwas taugt, lest ihr in unserem Testbericht.

Streets of Blood

Bloody Zombies hat wenig Story: England wird von Zombies überfallen, den Wissenschaftlern fehlt es an Muskelkraft, um die Untoten fernzuhalten, da kommt unsere Truppe von Schlägern genau richtig. Mehr Handlung braucht ein Titel wie dieser allerdings auch nicht.

Spielerisch orientiert sich der Titel al den ganz klassischen Beat 'em Ups. Die prominentesten Vertreter wären da Streets of Rage und die Double Dragon Reihe. Von links nach rechts prügelt der Spieler wahlweise alleine oder mit bis zu vier Spielern durch Horden von Gegnern, welche immer stärker und immer mehr werden.

Das Verhalten der Spielfiguren ist dabei identisch zu dem der alten Spielhallen-Klassikern. Der Kämpfer ist wenig agil, hauptsächlich entscheidet die vertikale Position der Figur über getroffen oder nicht getroffen werden. Die alte Formel wird durch kleine Skills erweitert, die entweder gefunden oder durch verdientes Geld erworben werden. Diese Skills braucht der Spieler auch dringend, um sich gegen die vielen Untoten zu wehren.

Das kann doch nicht so schwer sein

Beat 'em Ups haben im Ursprung eines gemeinsam, einen knackigen Schwierigkeitsgrad. Bedenkt man, dass diese Titel in Spielhallen standen und den Kids das Geld aus den Taschen ziehen sollten, so macht es natürlich Sinn, dass der Spieler viele Versuche braucht, um die Credits zu erreichen.

In Bloody Zombies ist das ganz ähnlich. Mit drei Leben wird das Spiel gestartet, zwar können auch Extra-Leben eingesammelt werden, aber mehr als fünf Versuche erhält der Spieler für eine Stage nicht. Es gibt aktive und passive Fähigkeiten, diese können spezielle Schläge sein oder auch Effekte auf Gegner ausüben. Diese Skills werden in geheimen Passagen gefunden oder von Gegner fallengelassen. Wer hier wenig Glück hat, der kann diese Items auch in Shops kaufen. Dazu wird Gold benötigt, was auch durch verprügelte Gegner verdient wird. Es ist fast notwendig, Stages wiederholt zu spielen, um zumindest gute Ausrüstung zu haben, denn es wird wirklich immer schwieriger.

Anfänglich sind die Gegner nur einfache Zombies, die mit wenigen Schlägen niedergestreckt werden. Doch es kommen mehr und mehr abgefahrene Monster dazu. Sie explodieren, teleportieren und verwirren mit Angriffen. Hinzu kommen Zwischen-und Endgegner, welche eine feste Taktik und schnelles Fingergefühl verlangen.

Am Gamepad sollte der Spieler sehr fit sein, denn das Game verzeiht keine Fehler. Leider lösen Specialmoves nicht immer so aus, wie man es gerne hätte. Generell empfiehlt es sich, diesen Titel nur mit dem D-Pad oder einem Fighting-Stick zu spielen.

Kein VR für die Xbox

Bloody Zombies erschien initial als VR-Titel für Steam und die PSVR. Auf der Xbox One kommt der Titel nun verständlicherweise ohne den VR-Schnickschnack als reiner Spaß für Freunde des Faustrechts.

Grafisch passt der Titel in die Reihe von Spielen, denen er nacheifern soll. Wie die geistigen Vorbilder trägt auch Bloody Zombies einen Comic-Look. Hier in einem speziellen Cutout-Stil, welcher offensichtlich extra für die VR Version gewählt wurden. Mutmaßlich kann der Spieler so hinter die Figuren gucken. Doch auch ohne VR sieht der Titel nett aus und schafft eine gelungene Kombination aus Gewalt und Comic. Wie schon die Klassiker des Genres fehlt es auch Bloody Zombies an Abwechslung. So sehen Gegner eines Typs immer gleich aus, dies hätte auf der einen Seite besser sein können, auf der anderen Seite ist dies natürlich auch ein Wink in Richtung Streets of Rage und Konsorten.

Die Musik wird von bass-lastigen Elektro-Klängen dominiert und treibt das Geschehen gut voran. Wem das zu viel neumodischer Kram ist, der kann die Musik im Menü auch ganz einfach auf Retro stellen und findet sich so akustisch in der Zeit zurückversetzt wieder. Die vier Spielfiguren, welche spielerisch wenig Unterschied machen, kommentieren die Situationen ganz unterschiedlich. Der eine eher trocken, die andere dafür blumig. Insgesamt hätte es aber etwas mehr Sprüche geben können.

Für rund 14 Euro gibt es 11 Stages, die zwischen zehn und zwanzig Minuten dauern. Zusätzlich können alle Level online oder offline im Coop-Modus gezockt werden. Zur Zeit unseres Testberichtes konnten wir leider keine Spieler online finden und dies wird vermutlich bei einem solch kleinem Titel auch nicht wesentlich besser werden.

Fazit

Bloody Zombies ist eine harte Nuss. Ganz in der Tradition von klassischen Beat 'em Ups ist der Schwierigkeitsgrad hoch und daher müssen Level immer wieder gespielt werden. Dank des Couch-Coop wird es dabei aber nicht langweilig.

Das Grundgerüst des Genres wurde fast nicht verändert, was dem Titel aber gut steht. Dank Retro-Funktion kann sogar die Musik ganz „klassisch“ gehalten werden. Als VR Titel macht das Spiel sicherlich optisch mehr her, doch auch auf der Xbox One kann man Bloody Zombies ohne Augenschmerzen spielen.

Bloody Zombies erhält das Prädikat „schön für Zwischendurch“. Nicht mehr und nicht weniger.


Bewertung

Pro

  • Vier Spieler im lokalen Coop Modus möglich
  • Preis-Leistung stimmt

Contra

  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Steuerung nur mit D-Pad sinnvoll

Story 7 von 10
7/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
7

0 Kommentare