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Mit dem Pro Compact – Designed for Xbox Series hat Nacon seinen ersten Controller der „Designed für Xbox Series“ veröffentlicht. Ich habe den Pro Compact für euch getestet. Was Nacon gut gelöst hat und was mir überhaupt nicht gefallen hat, erfahrt ihr hier im Review.

Ein wenig Abwechslung

Das Paketboten-Männchen brachte mir ein kleines Paket. Gespannt wie ein Flitzebogen habe ich das Päckchen regelrecht zerfetzt. Darin enthalten war eine weiße Verpackung. Abgebildet, ein Controller. Recht unscheinbar wie ich finde. Natürlich wurde die Verpackung noch etwas ausgeschmückt, unter anderem ist ein „Designed for Xbox“ Emblem abgebildet. Aber das ist nicht das Interessante an diesem Controller, sondern das „Dolby Vision“ Emblem. Ja dieser Controller unterstützt die Dolby Atmos-App, dazu aber später mehr. Es wurde auf häufiger #revealyourskills auf die Verpackung geschrieben. Ob dieser Hashtag auf diesen Controller zutrifft? Diese Frage wird wohl jeder für sich selber beantworten müssen. In meinem Fall trifft es nur zum Teil zu.

Kommen wir nun zum interessanteren Teil, dem Inhalt! Verpackt wurde der Controller ganz simpel in Pappe. Um den Controller heraus zu holen, muss die Pappe noch mehrmals aufgeklappt werden. Das ist schon eine gewisse Fummelei, da der Controller Kabelgebunden ist. Neben einer kurzen Anleitung, einer Garantiekarte und einem Flyer für Dolby Atmos liegt kein weiteres Zubehör bei. Mehr braucht man im Grunde auch nicht.

Der Controller

Schauen wir uns mal den Controller etwas genauer an. Beim Pro Compact handelt es sich um einen Kabelgebundenen programmierbaren Controller, den man an der Xbox Series, Xbox One und am PC nutzen kann. Das Kabel hat eine Länge von 3 Metern und wird an einem herkömmlichen USB-A Port angeschlossen. Das Tastenlayout ist an den original Xbox Series Controller angelehnt, unterscheidet sich jedoch ein wenig. Die Tasten „ABXY“ sind ein wenig größer, die Pausen und Menütasten liegen weit auseinander. Die Xbox-Taste befindet sich zwischen dem Steuerkreuz und dem rechten Stick. Direkt darunter wurde die Share-Taste positioniert.

Insgesamt ist diese Anordnung etwas ungünstig. Die Position des Xbox-Taste ist zwar ungewohnt, aber die ist noch gut erreichbar. Schaut man sich aber die Pausen- und Menütaste an, dann sollte man am besten lange Daumen haben, dann diese sind über dem linken Stick bzw. über der der X-Taste. Ich konnte mich nach einigen Spielstunden nicht daran gewöhnen und im Fall des linken Sticks war es für mich schwer gewesen, an die Taste heran zu kommen. Das stört schon während des Spielens.

Vom Gehäuse her ist der Nacon Controller kleiner als der Xbox Series Controller und ähnelt etwas den Controllern von Sony. Während die Sticks durchaus gut verarbeitet wirken, bestehen die restlichen Tasten und das Gehäuse aus einfachem Hartplastik. Was aber auffällt: Der Controller knarzt deutlich weniger als der Xbox Series Controller. Hut ab! Ansonsten haben die Tasten einen guten und angenehmen Druckpunkt. Das fest verbaute Kabel verfügt über eine Stoffummantlung, das Kabel ist jedoch ziemlich steif.

Der Mehrwert

Wäre dies schon alles, dann könnte man sich die Frage stellen, warum sollte ich für einen Kabelgebundenen Controller 50€ zahlen? Aber dem ist nicht so, denn der Pro Compact ist über die Nacon-App programmierbar. Über diese App könnt ihr den Controller updaten, Tastenbelegungen ändern, die Stickempfindlichkeit einstellen, sowie die Stickbelegung tauschen, zwischen 4- und 8-Wege Steuerkreuzfunktion wählen, Trigger-Empfindlichkeit anpassen und die Vibration ein- bzw. ausschalten. Die App ist kostenlos und ist für Xbox sowie PC verfügbar. Auf der Rückseite des Controllers befindet sich zudem noch ein unscheinbarer Schalter. Mit diesem könnt ihr zwischen dem Standard-Setup und eurem eigenen Setup wählen.

Dolby Atmos for Headset

Wie bereits erwähnt, unterstützt der Controller die Dolby Atmos App. Damit sollen herkömmliche Stereo-Headsets Atmos wiedergeben können. Zunächst muss erwähnt werden, dass nicht alle Spiele Dolby Atmos unterstützen. Im Fall von Outriders konnte ich keinen Unterschied raus hören. Bei Gears of War 5 hingegen soll Dolby Atmos unterstützt werden. Da lies sich das Atmos erahnen. Alles in allem konnte mich diese Option in Verbindung mit einem Sennheiser GSP 500 nicht überzeugen. Das wird aber daran liegen, dass Dolby Atmos für Headsets nur eine Softwarelösung ist, die nach demselben Prinzip funktioniert, wie der „Virtual Barbershop“ auf Youtube. Wer Dolby Atmos richtig genießen will, sollte über eine Heimkino-System nachdenken. Wer sich im Falle des Headsets nicht vorstellen kann, kann natürlich mit dem Controller die 14-Testtage in Anspruch nehmen oder alternativ mit einem Stereo-Headset passende Videos auf Youtube ausprobieren.

Die Kompromisse

Von der Haptik reicht der Pro Compact Controller nicht an den Microsoft Controller ran. Das liegt unter anderem am Hartplastik-Gehäuse. Das Gehäuse ähnelt auch mehr einem PS4-Controller statt einem Xbox One-Controller. Es ist kleiner und schlanker. In kleinen Händen liegt der Controller gut, aber für große Hände wird es schnell unbequem.

Auch bei der Programmierung der Sticks und Trigger gibt es einige Probleme. Man kann zwar zwischen vier Stick-Profilen wählen, aber keine persönliche einstellen. Zudem hatte ich mit der Programmierung der Trigger Probleme. Wenn ich auf FPS-Modi gehe (Empfindlichkeit nur bei 0% - 50%) und damit Cold War daddeln möchte, dann kommt es mir so vor, als ob die Trigger erst bei 10% anfangen zu reagieren. Diese Verzögerung hat meiner Statistik nicht gut getan. Alle anderen Modi funktionierten hingegen hervorragend.

Fazit

Der Nacon Pro Compact ist durchaus ein interessanter Controller, jedoch kann ich ihn nicht für intensives Gaming empfehlen. Der Pro Compact lohnt sich daher eher als Zweit-Controller oder für Kinder.

Die Möglichkeit, den Pro Compact Controller zu programmieren ist natürlich ein Pluspunkt, jedoch weit davon entfernt den Microsoft Elite Controllern Konkurrenz zu machen.


Bewertung

Pro

  • Trigger und Sticks programmierbar
  • Robustes Gehäuse
  • Günstiger Preis

Contra

  • Einzelne Einstellungen nicht latenzfrei
  • Nicht für große Hände geeignet
  • Steifes Kabel
  • Dolby Atmos for Headsets reicht nicht an richtiges Dolby Atmos ran

Design 8 von 10
8/10
Ergonomie 6 von 10
6/10
Funktion 7 von 10
7/10
Individualisierungsmöglichkeiten 9 von 10
9/10
Preis/Leistung 8 von 10
8/10
Umfang 3 von 10
3/10
7

6 Kommentare

XBU Philippe Mi, 11.08.2021, 13:15 Uhr

Danke für das Update. Habe mir den Controller noch ein paar Mal durch den Kopf gehen lassen, aber alleine deswegen, weil er kabelgebunden ist, werde ich ihn mir dann doch nicht holen - für meine Tochter wäre das absolut hinderlich, wenn dieses Kabel immer noch da baumeln würde.

Knuffte Mo, 09.08.2021, 19:43 Uhr

Der Dolby Atmos Part ist jetzt on. Zum B&O habe ich nichts geschrieben, da das Headset das Ergebnis verfälscht hätte.

Knuffte Mi, 07.07.2021, 20:21 Uhr

Ja das stimmt. Mir ist da ein Patzer passiert. Dieser Part wird noch nachgereicht. Die gesamte Atmos-Geschichte für Kopfhörer hat mich während des Tests etwas stutzig gemacht. Die ersten Versuche habe ich mit einem Sennheiser GSP500 gemacht. Ich werde es aber nochmal mit dem Bang & Olufsen Beoplay Portal ausprobieren.

Chanjo So, 04.07.2021, 01:29 Uhr

“Ja dieser Controller unterstützt die Dolby Atmos-App, dazu aber später mehr”
Also irgendwie vermisse ich da einen Part :D
Ich habe nichts darüber lesen können.

Knuffte Mo, 28.06.2021, 21:54 Uhr

Also meine Frau hat kleine Hände und fand den Controller durchaus bequem. :D

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