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Wie viele unter uns Gamern es vielleicht bereits wissen, ist Deutschland das in Europa strengste Land was die Beschlagnahmung von Videospielen und deren Jugendfreigabe (von der USK) angeht. In keinem anderen Land sind so viele Spiele nur ab 18 oder 16 Jahren erhältlich und werden im Nachhinein zusätzlich noch von diversen Spielinhalten befreit. Zensur kann man es nicht offiziell nennen, da es nicht die USK ist, welche die Inhalte kürzt, sondern die Publisher, bzw. Entwickler, selbst, um das Spiel in Deutschland veröffentlichen zu dürfen.

Doch irgendwo muss meiner Meinung nach aber Schluss sein. Ich selbst als Nicht-Deutscher (ich komme aus Luxemburg) kann bei der Politik Deutschlands bezüglich der Videospiele nur mit offenem Mund staunen und kann die entrüsteten Spieler komplett verstehen.


Videospiele als Auslöser gewaltsamer Taten

Schauen wir uns die Spiele an, die wohl am meisten im Visier der Jugendschutzbehörde und auch der Politiker stehen: Furchterregend und ohne Verstand werden hier Spiele unterschiedlichster Kategorien in einem Topf unter dem Namen ,,Killerspiele" geworfen. Was die Politiker genau damit meinen, ist jedem Spieler unklar. Generell werden First-Person Shooter damit anvisiert, es kann sich aber auch generell einfach nur um Spiele handeln, bei denen eines der Hauptziele das Töten von Gegnern (menschlicher oder nicht-menschlicher Natur) ist. Spiele wie Grand Theft Auto oder Rollenspiele à la Final Fantasy oder Fable 2 fallen also (rein theoretisch zumindest) unter diese Kategorie.

Doch kein Genre polarisiert so sehr, wie First Person Shooter; werden diese Spiele von Außenseitern (also ,,Nicht-Gamern") doch immer als extrem brutal und verächtlich dargestellt. Wieso der Effekt? Ganz klar - ICH bin die Tötungsmaschine und erlebe es auch so. Bei 3rd Person Spielen agiert man so zusagen nicht selbst sondern lässt eine Puppe etwas machen. So weit so gut.

Der Vorwurf der Politik ist hier immer das ,,Schießen auf Menschen" sei verwerflich. Dies könnte sich auf das reale Leben abfärben. Und wie viele Dokumentationen gab es nicht schon, wo sichtbare Idioten und Minderbemittelte den Unterschied zwischen Realität und Videospielwelt nicht mehr gemacht haben und tatsächlich Leute erschossen haben? Das hat nichts mit IQ zu tun, meinen die Politiker. Erfurt als bestes Beispiel. Counter-Strike - das beliebteste und meiner Meinung nach harmloseste Spiel in der Ego-Shooter Szene wurde fortan verachtet, weil ein Verrückter es gespielt hat. Wissen die Politiker überhaupt wie viele Millionen Menschen auf der Welt Counter Strike spielen?? Lasst uns auch das Brot verbieten, denn er hat ja schließlich Brot gegessen - das muss der Katalysator gewesen sein.

Ich bitte euch! Wer das rational angeht, merkt wie hirnrissig diese These überhaupt ist. Sogar wenn man vom Inhalt des Spiels absieht und sagt er hätte z.B. Condemned, Dead Rising usw. (indizierte Titel) gespielt, ist die These, dass Videospiele zu einem aggressiveren Verhalten führen meiner Meinung nach Quatsch. Es stimmt - wenn man Frusterlebnisse erlebt. Aber das kann meiner Meinung nach genauso gut bei Tetris passieren: Wut auf Nichtgelingen. Die Aggressivität bei Amokläufern oder dergleichen kommt meiner Meinung nach aber aus ganz anderen Bereichen als denen der Videospiele. Auf der Suche nach Gründen ist das die billigste und schnellste Lösung. Meiner Meinung nach ist es aber genau umgekehrt: Wer aggressiv ist, spielt auch brutale Spiele, und nicht: wer brutale Spiele zockt, ist aggressiv. Eine Folge wie jede andere auch, aber niemals Grund und Auslöser.

Ich denke da genauso wie Aristoteles aus dem alten Griechenland, wo auch schon die ,,verherrlichte" Gewalt im Theater als Gefahr für die Menschheit gesehen wurde. Er sagte dazu, das Theater helfe dem Menschen, moralisch schlechte Taten und Dränge, die trotz einer guten Seele doch in uns drin wohnen und auf eine Ausführung und somit Befriedigung warten, zu verwirklichen. Das Theater entführt die Menschen in eine andere Welt und hilft ihnen sozusagen, sich ,,abzureagieren". Genauso ist es meiner Meinung nach auch mit Videospielen. Sie bewahren eher vor einem Unglück, als dass sie es provozieren. Die interessante Frage wäre nämlich: Hätte der Amokläufer von Erfurt vielleicht nicht sogar viel früher um sich geschossen, hätte er Counter Strike nicht gespielt?

Über ,,Zensur" und Indizierung

Jugendfreigabe ist gut. Und wichtig. Wer will schon, dass sein kleines Kind von 6 Jahren ein Horrorspiel à la F.E.A.R. spielt und für den Rest seines Lebens paralysiert ist? Trotzdem denke ich, dass die Jugendfreigabe in Deutschland übertrieben ist.

Man brauch' sich nur verschiedene Spiele anzusehen und zu vergleichen. ,,Call of Duty 4" bekommt ,,keine Jugendfreigabe", also ab 18, genauso wie ,,Bioshock". Ich persönlich bin volljährig, kann also beide Spiele spielen. Doch ist nur CoD4 für mich möglich, da es mir bei Bioshock kalt den Rücken runter läuft und ich eine Heidenangst bekomme. CoD4 ist vergleichsweise harmlos: Schießen auf Soldaten. Im Einzelspieler sogar mit guter Story die immer auf moralische Korrektheit pocht. Der Multiplayer ist noch viel harmloser, weil es da nicht ums ,,Tööööten!" geht, sondern um taktisches Vorgehen wo man andere Spieler drankriegen will. ,,Bioshock" hingegen ist der reinste Horror für mich - gruselige Atmosphäre mit Monstern und unbekanntem Terrain. Leichen, welche auf dem Boden verteilt sind, gehören an die Tagesordnung. Und solche Spiele sind gleich stark bewertet?? Ich finde zum Beispiel, dass man eher ein ,,GTA IV" als ein Condemned indizieren sollte, da das, was man in GTA IV machen kann, äußerst verächtlich ist (Menschen auf der Straße wahllos umbringen, Kopf abschießen, mit der Kettensäge Körperteile abschneiden usw....) und Condemned eher ein in ein Spiel verfasster, guter Horror-Film ist, ohne viel Blut und Gemetzel, eher mit feiner, gruseliger Atmosphäre.

Okay, mag einer sagen, mehr als ü18 geht halt nicht, und beide erfüllen dieses Kriterium. Mag stimmen, man muss CoD4 meiner Meinung nach auch nicht ü16 machen. Aber dann verstehe ich den Sinn und Zweck von einer Indizierung nicht? Wieso in Gottes Namen indiziert man ein Spiel? Das ist doch überaus krass, in meinen Augen! Als wäre es was Verbotenes, Illegales! Es kommt mir vor wie in den 40er Jahren, als man die Bücher verbrannt hatte, die dem Führer nicht passten - jetzt verbrennen wir Videospiele! (oder nehmen sie zumindest komplett vom öffentlichen Markt und lassen es niemanden wissen, dass es das Spiel gibt!)

Warum zum Donnerwetter nochmal muss man ein Spiel indizieren? Es vom Markt nehmen? Reicht ü18 nicht? Wieso nicht? Wenn man da mal nachforschen würde, glaube ich, dass man das Problem anderswo situieren muss, als bei der Jugendfreigabe. Ich dachte mit 18 Jahren bin ich volljährig und darf alles konsumieren was es gibt. Nein, die Bundesbehörde muss noch zusätzlich eingreifen und mir ein Zombie Spiel wegnehmen! Ein Spiel wo man Zombies tötet! (Dead Rising) Hallo? Haben die Angst ich würde auch im wirklichen Leben auf Untote, die in Supermärkten umherwandern, schießen? Das wäre in der Tat schlimm, nicht auszudenken.

Nein, in Deutschland werden sogar die Erwachsenen bevormundet. Schlimm, dass es so etwas gibt. Ich war schon wütend, dass man so viele Spiele erst ab 18 kaufen konnte, was ich aber noch verstehen kann. Doch wenn man sogar bei der Überschreitung der magischen Altersgrenzen trotzdem nicht alles kaufen kann, finde ich es eine Ungeheuerlichkeit!

Hinzu kommt noch ein ganz anderer Faktor, nämlich die sogenannte ,,Zensur" (welches bekanntlich keine ist). Wieso müssen in verschiedenen Spielen Blut entfernt werden? Wieso muss der von den Entwicklern absichtlich und für mehr Details sorgende Ragdoll-Effekt entfernt werden? Und wieso zum Teufel meint Deutschland, man müsse jedes Hakenkreuz aus 2. Weltkriegs-Spielen entfernen?!

Zu ersterem: Wieso man indiziert oder Inhalte kürzt, welche Herr und Frau USK scheinbar zuwider sind, und nicht einfach einen ,,Keine Jugendfreigabe" Sticker auf die Hülle klebt, ist mir unklar. Ich würde gerne mal einen zensierten Horrorfilm im Kino sehen. Dauert bestimmt satte 20 Minuten und das gruselige Gefühl kommt bestimmt genauso gut rüber. Bestimmt.

Videospiele sind, meiner Meinung nach, eine Form von Kunst! Genauso wie die Filme oder Bücher. Das, was dort geschaffen wurde, gehört zusammen und nicht auseinandergerissen! Die Entwickler wollen gewisse Effekte produzieren und Reaktionen erreichen - wer das Spiel zensiert, darf es nicht mehr stolz verkaufen.

Zu zweitem, den Hakenkreuzen: Wie lächerlich macht sich Deutschland, dass es nach über 50 Jahren nach dem 2. Weltkrieg immer noch diese Symbole aus Spielen entfernt werden müssen? Sie dienen ja nicht der Belustigung der Deutschen o.Ä., sondern dienen der Veranschaulichung und der Authentizität eines Spiels. Man fühlt sich doch leicht veräppelt, wenn man ein Spiel im 2. Weltkrieg spielt und da sind nirgends Hakenkreuze zu finden. ,,Verfassungsfeindliche Symbole" werden sie genannt. Dass ich nicht lache; hat Deutschland dieses Kapitel noch immer nicht überstanden?

Das geht aber noch weiter und zwar ganz krass wie ich meine. Steht das Entfernen von Hakenkreuzen nicht im Konflikt mit meinen Menschenrechten? Dem Recht auf Information? Müsste man dann nicht auch in allen Lexikonen diese Symbole entfernen? Ich glaube, das sollte man mal bedenken.

Sonderstellung Videospiele und Shooter

Seltsamerweise begrenzen sich die Vorwürfe und krassen Jugendschutz-Einschränkungen der Politik auf Videospiele und genauer noch Shooter. Zu letzterem aber später mehr.

Wieso müssen es immer die Videospiele alleine sein, die unter solch einem großen Zeigefinger der Politik leiden müssen? Es wurde noch nie, Betonung hier auf nie, einem Attentäter, Gewalttätigen oder Amokläufer vorgeworfen, er habe sich brutale und menschenverachtende Filme angesehen, geschweige denn Bücher gelesen. Kann ich mich nicht genauso in ein Buch vertiefen und mich mit den Personen in einem Film identifizieren die dort auftreten wie ich das in einem Videospiel tue? Wenn man sich Filme wie ,,SAW" oder ,,Mirrors" ansieht, müsste man sich eigentlich an den Kopf fassen und fragen, wieso eigentlich Videospiele, die harmloser und unrealistischer (von der Qualität der Grafik her z.B.) sind, strikt verboten und von der Gesellschaft als empörend angesehen werden? Hat schon jemals ein Mensch jemand anderen verachtet weil er Horror-Filme mag? Wo das Blut nur so spritzt und Menschen zerfleischt und gegessen werden (Beispiel ,,Schweigen der Lämmer" - Oscar-Gewinner schlechthin)? Nein, aber jemand der Horror-Spiele zockt, wird als potentiell gefährlich eingestuft und jeder aggressive Reaktion und jedes gewaltsame Verhalten wird auf das Videospiel zurückgeführt. Seltsam, dass die Meinung der Politiker sich bereits auf die Gesellschaft im Allgemeinen abgefärbt hat, wo es doch eigentlich unlogisch ist (,,Du spielst Shooter?? *Naserümpf*")

Des Weiteren: Wieso hackt man generell auf First/Third Person Shootern herum? Wieso sollen gerade diese einen schlechten Einfluss auf das reale Leben eines Menschen haben? Ich denke, wir könnten genauso gut die Rennspiele verurteilen und Spiele wie ,,Need for Speed: Most Wanted" sollte man dringend verbieten oder zumindest erst ab 18 verfügbar machen!! Da fährt man schließlich mit Luxuswagen wie ein wilder durch den Straßenverkehr, versucht Autos zu rammen, Polizisten zu rammen und von denen zu entkommen! Das ist doch unerhört. Wenn das jemand nachahmt und im wirklichen Leben auch so rast, ist die Welt bald voller rücksichtsloser Fahrer! Unsinn, meint Ihr? Schließlich könne man das reale Autofahrer-Leben nicht mit dem aus der Videospiele-Welt vergleichen - man hat ja keine derartigen Luxusschlitten, fährt nicht in Miami und will generell ja zum Supermarkt und nicht Rennen fahren. Klar. Da stimme ich ja auch zu. Aber kann man dasselbe nicht auch von Shootern sagen? Wer hat denn im richtigen Leben einen M4 Karabiner zu Hause? Und wer von uns hatte vor im Krieg zu dienen und tatsächlich Menschen umzubringen? Die Realität ist um das mehrfache grausamer als das Videospiel (welches das auch nicht nachzuahmen versucht), man brauch' sich nur so authentische Filme wie ,,Full Metal Jacket" oder auch einen ,,Jarhead" anzusehen und man weiß, dass so etwas absolut nichts mit ,,Call of Duty" zu tun hat.

Wie sieht es aus mit Beat'em Ups? Adventures à la ,,Lara Croft"? Oder auch Rollenspiele wie ,,Final Fantasy"? In allen wird gekämpft und getötet. Ich habe noch nie ein Rollenspiel ab 18 gesehen, oder eines, welches von Inhalten befreit oder diskutiert wurde. Die halbe Welt spielt ,,World of Warcraft", dass das Hauptziel immer das Töten von Gegnern mit Schwertern, Äxten, Armbrüsten oder gar mit Magie wie Feuer zu tun hat, interessiert keinen.

Ich will jetzt gar nicht so auf andern Spiele-Genres rumhacken. Mir geht es halt nur darum, einmal andere Positionen dazu zu nehmen, um zu sehen wie lächerlich die Vorwürfe speziell an das Shooter-Genre sind. Gar im allgemeinen an Videospielen. Das beste und prägnanteste Beispiel ist eben immer noch die Filmindustrie, welche sich alles erlauben kann, wie Hakenkreuze in Nazi-Filmen oder Zombies in Horrorfilmen; wo kämen wir auch hin ohne dies. Ich will nur, dass den Videospielen die gleiche Gerechtigkeit in einer modernen, scheinbar freien Welt zukommt. Erwachsene sollten nicht bevormundet werden und es sollten auch keine Leute über Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben. Oder glaubt ihr, eine Merkel, ein Eichel oder ein Gysi hätten jemals intensiv ein Videospiel gespielt? So sehen die aus...

Quelle:

37 Kommentare

tucktuck Mi, 05.11.2008, 12:26 Uhr

Untust schrieb:
Krank Leute , jetzt läuft gerae Doku bei Galileo über "Killerspiele" ... und di zeigen ein Bsp:

Typ. Zockt 6-8 Std. am Tag und sagt fröhlich lachend in die Kamera ... " ist einfach geil Leute zu töten. ich kann mir aussuchen wie ich die töten will , pumpgun , sniper etc."

Super geil und alle leute denken mal wieder das alle so drauf sind -.-' MAN WIE ICH SOETWAS HASSE... !!! Den schlimmste Fall herausgesucht und alle verurteilen ... super f´grrrrr:-#

Ich denke mal im TV, gerade bei privaten Sendern, ist auch sehr viel gestellt. Klar wollen die Quote erreichen, die erreicht man eben nur mit Extreme. Fällt halt auch schon fast wieder ins Thema Propaganda.

XBU Martin279 Di, 04.11.2008, 19:29 Uhr

Krank Leute , jetzt läuft gerae Doku bei Galileo über "Killerspiele" ... und di zeigen ein Bsp:

Typ. Zockt 6-8 Std. am Tag und sagt fröhlich lachend in die Kamera ... " ist einfach geil Leute zu töten. ich kann mir aussuchen wie ich die töten will , pumpgun , sniper etc."

Super geil und alle leute denken mal wieder das alle so drauf sind -.-' MAN WIE ICH SOETWAS HASSE... !!! Den schlimmste Fall herausgesucht und alle verurteilen ... super f´grrrrr:-#

Ruepel Do, 30.10.2008, 09:56 Uhr

Ja, ist fast wie bei Zigarettenschachteln, die sahen früher auch mal nach was aus.

Vielleicht kommt das ja bald auch noch, so Sticker auf auf den Kippenschachteln mit folgendem Aufdruck:

Videospielen kann sie zu einem Amokläufer werden lassen
Videospielen kann süchtig machen
Videospieler sterben früh und einsam
Videospielen macht aggressiv
Videospielen macht dumm

Oder was weiß ich, mir fällt grad nix besseres ein. Aber zutrauen würde ich denen sogar so nen Mist noch…

XBU Philippe Mi, 29.10.2008, 18:25 Uhr

oldzitterhand schrieb:
Sehr gegängelt fühle ich mich als Computer- und Videospieler auch von den neuen riesigen USK-Stickern. Was soll das? Die alten waren schon groß genug und klar ablesbar! Und wieso pappt sowas nur auf der Vorderseite der Verpackungen von bösen Computer- und Videospielen? Wenn ich eine DVD kaufe, dann steht die Alterfreigabe auf der Rückseite und zwar auf einem (im Vergleich) relativ kleinem Symbol!

Das stimmt. Das hat mich auch sehr krass gestört. Als wenn das das Wichtigste am Spiel wäre... Richtig krass. Nimmt fasst 1/3 der Höhe des Covers ein. Soooo übertrieben... :smt012

oldzitterhand Mi, 29.10.2008, 16:37 Uhr

Sehr schöner Blog-Beitrag. Ich kann eigentlich auch allen Punkten zustimmen.

Nur das mit dem Hakenkreuz verhält sich meiner Meinung nach so:
Nach meinem Wissen darf das Hakenkreuz nur für dokumentarische Zwecke verwendet/gezeigt werden. Also in Geschichtsbüchern, Fernsehdokus und Filmen über den 2. Weltkrieg.
Es darf halt nicht in einem "verherrlichendem" Zusammenhang auftauchen. In Shootern in denen man z.B. im Multiplayer die deutsche Seite spielen kann fällt das dann wohl unter Verherrlichung, weil man ja als "Superheld" wie Wiedersacher der Nazis "niedermetzelt".

Ich möchte nicht behaupten, dass ich das nachvollziehen kann, noch das ich das gut finde. Ich hätte auch gerne die geschichtlich korrekten Symbole im Spiel, damit es eben realistischer wird. Es soll nur ein Erklärungsversuch meinerseits sein warum wir Deutschen in Spielen kein Hakenkreuz zu sehen bekommen.

Das und die Tatsache, dass immer mehr Spiele geschnitten oder gar nicht auf den deutschen Markt kommen, lassen mich immer öfter zu englischen Versionen der Spiele greifen (zum Beispiel Brothers in Arms - Hell's Highway). Wenn ich schon mit den Amerikanern gegen die Deutschen ziehe, dann bitte mit den richtigen Sprachen (die Amerikaner sprechen Englisch und die Deutschen eben Deutsch) und am liebsten mit den richtigen Symbolen.

Ich denke das hier in Deutschland mit der Jugendfreigabe etwas grundsätzlich schief läuft. Eine Altersklassifizierung ist nötig, da sind wir uns alle einig, aber es kann nicht sein, dass einem volljährigen und mündigem Bürger vorgeschrieben werden kann, was er spielen (und schauen!) darf und was nicht.
Der Staat müßte vielmehr die Händler härter bestrafen, die Spiele an Personen verkaufen die noch nicht das geforderte Mindestalter für den entsprechenden Titel erreicht haben.
Außerdem muß es schlußendlich die Aufgabe der Eltern sein, ihrem Schützling über die Schulter zu schauen und zu kontrollieren was der Nachwuchs so spielt und an DVDs im Schrank stehen hat.
Und von mir aus kann noch eine weiter Stufe eingeführt werden. Ganz extreme Spiele und Filme gibt's dann halt erst ab 21.

Auf der XBox kommt natürlich noch erschwerend hinzu das es sich Microsoft einfach macht und Titel, die keine Jugendfreigabe bekommen, einfach nicht für den deutschen Markt veröffentlicht weil es "bequemer" ist. Sollen die halt mal ein gescheites System zum Altersnachweis einführen. Klar sowas kann ausgehebelt werden, aber dann muß ich mit einem "zieht die Eltern in die Verantwortung!" kontern.

Sehr gegängelt fühle ich mich als Computer- und Videospieler auch von den neuen riesigen USK-Stickern. Was soll das? Die alten waren schon groß genug und klar ablesbar! Und wieso pappt sowas nur auf der Vorderseite der Verpackungen von "bösen" Computer- und Videospielen? Wenn ich eine DVD kaufe, dann steht die Alterfreigabe auf der Rückseite und zwar auf einem (im Vergleich) relativ kleinem Symbol!

So, das war mein Senf zu dem Thema... genug aufgeregt für heute, bringt ja (leider) doch alles nix.

Grüße
oldzitterhand

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