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Die King of Fighters Serie ist wohl in den letzten Jahren etwas untergegangen. Es war in den 90er Jahren das Pendant zu Capcoms Street Fighter. So oder so hatte KoF viele Anhänger und Fans, die in den letzten Jahren wohl etwas kurz an der Stange gehalten wurden. Mit ihrem Debüt auf der Xbox 360 will denn nun das 12. Spiel in der Reihe, The King of Fighters XII, auch in die nächste Generation eintauchen. Wir verraten euch, ob sich das 2D Beat'em Up lohnt, oder ob man besser einen großen Bogen darum macht.

Angriff der Pixelmonster

Eine Grafik-Koryphäe ist KoF XII sicher nicht. Nein, vielmehr handelt es sich um einer der grafisch schlechtesten Spiele, die ich seit 10 Jahren in einer Konsole hatte! Sagen wir vielleicht nicht so barsch schlecht, sondern veraltet und unverschämt für einen Vollpreistitel. Versteht mich nicht falsch - Details gibt es einige, das Charakterdesign ist einzigartig, und auch sonst sind die Animationen sehr gelungen. Aber es ist in 2D! Ihr könnt euch nicht mehr erinnern, was das ist? D.h. euer Charakter ist eine Fläche, keine Form. Und ihr kämpft nur von links nach rechts; Tiefe spielt keine Rolle.

Zwar könnte man mit diesem Style noch irgendwie warm werden, aber eines hat man total vergeigt: Die Auflösung. Full HD? Schon einmal etwas davon gehört? Zwar soll man seiner Serie treu bleiben und nicht zu viel Neues, Unnötiges in eine Spielserie hineinpumpen, aber wenigstens die Charaktersprites hätten etwas mehr Pixel vertragen. An meinem kleinen 22 Zoll HD Ready Bildschirm kann ich beim Spielen sogar schon die Pixel mit dem Lineal nachmessen.

Dabei liegt doch so gutes Artwork vor? Warum man die nicht nutzt, um zumindest die Charaktere aufzuputzen, ist mir unerklärlich. Das einzige, was man sagen kann, ist, dass die Animationsqualität für ein 2D-Spiel gut ist. Aber ehrlich: Dies rettet den Eindruck nicht weiter und rechtfertigt die Grafik für einen Vollpreistitel heutzutage auch nicht.

Llllllound One! Leady? Fight!

Oder so in etwa. Da habe ich mich ehrlich vom Hocker geschmissen, als ich die japanische Stimme Englisch sprechen hörte. Bereits bei ,,De Künga of Feitals, twelwa" hab' ich mich kaputt gelacht, aber die Ansage jedes Mal vor einem Kampf ist auch herrlich authentisch. Sonst kommt der Sound aber nicht so positiv (witzig) daher. Die Kampfgeräusche sind okay, aber auch nichts, wovor man den Hut ziehen müsste. Es gibt keine Explosionen, keine wunderbaren Spezial-Sounds für Spezial-Moves, alles liegt im normalen Bereich.

Besonders schwach auf der Brust ist KoF XII, was die Musik angeht. Zwar sind die Songs nett, aber es gibt zu wenig Abwechslung. Dies liegt alleine schon daran, dass man dem Spieler nur 6 verschiedene Kampfschauplätze anbietet, worunter bereits 2 (!) Tag/Nacht-Abwandlungen anderer sind. Nicht nur, dass man dadurch optisch schnell gelangweilt ist, die Musik fängt indes auch schrecklich an zu nerven, sobald man etwas über 15 Kämpfe absolviert hat. Denn ja, jeder Stage hat seinen eigenen Song. Nein, nicht Soundtrack, sondern Song. So hat man also nach circa 4-5 Kämpfen alles durchgehört und das Gedudel hängt einem nicht nur zu den Ohren, sondern auch aus allen andern Körperöffnungen raus. Wahrlich grausig.

Aber bezüglich des Umfangs gibt es noch weitere Dinge zu bemeckern: Kein Story-Modus, keine Herausforderungen, nichts! Was man bietet, ist der Arcade- und der VS-Modus. Der Arcade Modus ist klassischerweise, wie in den meisten Beat'em Ups, ein nach und nach Besiegen von Gegnern bis zum Obermotz ohne Story-Verknüpfungen. Dann geht's an die Highscore-Jagd; bewertet wird nach Punkten, Special-Moves, übrige Lebensenergie und der abeschlossenen Zeit. Doch ob das motiviert? Eher nicht. So wirkt KoF XII wie ein typisches Automaten-Spiel, an dem man halt alleine versucht, den Arcade-Modus abzuschließen oder zu zweit gegeneinander im banalen VS-Modus gegeneinander antritt.

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Fazit

King of Fighters enttäuscht praktisch auf allen Ebenen. Wir haben hier in der Tat ein Automatenspiel, welches auf eine Spiele-DVD für die Xbox 360 gepresst wurde. Absolut veraltete Pixel-Grafik trifft auf nervige Musik und ganz wenig Umfang: Die Kombination kann einfach nicht klappen. Da hilft dann das doch akzeptable Gameplay und die abwechslungsreichen Kämpfe nicht; nur KoF Fanatiker und Harcdcore-Fanboys werden hier dran Gefallen finden.

Und dennoch: Gerade die Fans wurden enttäuscht. Mai Shiranui fehlt als spielbarer Charakter, es gibt nichts freizuschalten und keinen Story-Modus. Zudem ruckeln alle Kämpfe über Xbox Live. Das ist auch eine Art, seine Fans mit Füßen zu treten, wenn die eh schon am Boden liegen.

Ich sage: Als Arcade-Spiel für 800 MS Points wäre es okay gewesen, aber als Vollpreistitel auf alle Fälle die Hände weg davon!


Bewertung

Pro

  • Erweitertes Gameplay
  • Ansehnliche 2D Animationen

Contra

  • Schrecklich veraltete, pixelige Grafik
  • Schnell nervende Musik
  • Sehr wenig Charaktere und Kampf-Stages
  • Kein Story-Modus: Nur Arcade und Versus
  • Fürterliches Laggen bei Online-Matches

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

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