
Viel zu sehen
Wie schon erwähnt, gibt es über 120 Level im Spiel. Dies sind aber nicht nur Story Level. Wenn ihr erfolgreich seid, so schaltet ihr z.B. Heimgesucht-Level frei. Diese sind bereits besuchte Gemälde, die erneut von Albträumen heimgesucht worden sind. Hier sind neue Gegner auf einem kleinem Abschnitt des ursprünglichem Levels zu finden. Ihr müsst in einer gewissen Zeit durch diesen Abschnitt kommen, je schneller bzw. langsamer ihr seid, desto mehr bzw. weniger Kleinlinge rettet ihr, maximal drei, minimal einen. Ein ganzes Gemälde, was auf den Namen ,,Fest der lebenden Toten" hört, ist generell als Bonus-Stage angesiedelt. Ohnehin sind die Namen der Gemälde ganz großes Kino, ,,Die Zauberkröte" entführt euch in eine Märchenwelt, ,,Fiesta de los Muertos" in die Küche und ,,20.000 Lums unter dem Meer" eben ins kühle Nass. Doch es gibt sogar rund 40 Welten aus Rayman Origins zu bereisen, wenn ihr genügend Lose sammelt, um diese freizuschalten.
Lose erhaltet ihr am Ende eines Abschnitts, das ist neu. Für gesammelte Lums (leuchtende kleine Wesen, quasi wie Münzen in andren Genre-Vertretern) erhaltet ihr am Ende einer Passage Pokale von Gold bis Bronze. Zwischen Silber und Gold gibt es immer ein Rubbellos. Hier gibt es z.B. Lums als Preis, Kuscheltiere (Collectibles, die ebenso Punkte bringen) oder eben die Stages aus Rayman Origins, welche dann wiederum mehr Kleinlinge und Lums bringen. Insgesamt wird es für einen guten Durchlauf, ich rede hier nicht von 100% aber einem ordentlichem Lauf, gut und gerne 12 Stunden dauern. Das ist eine beachtliche Zeit, die in kleine angenehme Häppchen unterteilt ist und somit für eine lange Verweildauer in der Konsole garantiert. Dies liegt nicht nur an der Quantität, sondern auch an der Abwechslung, die das Spiel bringt.
So abwechslungsreich kann Jump 'n' Run sein
Ich muss schon sagen, ich war wirklich überrascht von der Vielfältigkeit, welche Rayman Legends an den Tag legt. Origins hat mir schon Spaß gemacht, aber mich nach langen Etappen doch ermüdet. Rayman Legends lief nach dem Auspacken fast vier Stunden und ich fand immer wieder Momente, die so vorher nicht dagewesen sind und die schnell zu meinen Favoriten wurden. Anfänglich beschränkt sich das Spiel auf die typischen Mechanismen, die da wären: Laufen, Springen, Schlagen. Auch die Rätsel sind recht offensichtlich. Mit den Gemälden ändern sich aber nicht nur optische Aspekte. Plötzlich steht ihr in riesigen Nahrungsmitteln und hört stereotypische mexikanische Musik, das ganze Setting wechselt, doch das reicht nicht, auch neue Gameplayelemente kommen laufend dazu.
Es ist kein Geheimnis, dass Rayman Legends ursprünglich als Wii-U Titel konzipiert war, das merkt man an der Fee Murfy. Murfy ist ein Helferlein. Auf der Wii war diese Figur für einen weiteren Spieler gedacht, der wohl über den Touchscreen die Hilfsaktionen ausführen kann. Auf der Xbox zeigt euch Murfy an, wenn er etwas tun kann und ihr aktiviert ihn per B-Taste, wenn ihr nah genug am Objekt (z.B. Schalter) seid. Das klingt simpel, ist aber wirklich eine Bereicherung und Herausforderung zugleich. Die Fähigkeiten von Murfy sind vielfältig. Er kann sich durch riesige Stücke Käsekuchen fressen und euch so Wege freimachen, aber Vorsicht, der Kuchen wächst nach und die Bahnen in denen er fressen kann, sind festgelegt, überlegt also genau, wo ihr ihn füttert. Er kann Seile schneiden, um so Ebenen zu verschieben, kann Blöcke verschieben und Räder drehen. Murfy kann sich aber immer nur um einen Gegenstand zur Zeit kümmern, wenn ihr also z.B. über Platten springt, die Murfy für euch verschieben muss, so ist schon eine gute Koordination gefragt, eine willkommene Abwechslung.
In anderen Abschnitten müsst ihr tauchen oder gar fliegen. Es geht sogar so weit, dass ihr stellenweise eure Faust als Geschoss verwenden könnt, so fühlt sich das Spiel an, wie ein Shoot em Up an. Es ist so, dass sich die Level in einer Welt ähnlich spielen aber sich von anderen Welten grundlegend unterscheiden, genau so stell ich mir ein Jump and Run 2013 vor.
Fazit
Rayman Legends ist der Beweis, dass ein Platformer nicht monoton sein muss. Hier wird Abwechslung geboten und auch die technische Seite weiss zu überzeugen. Mit der eigenen Engine zaubert Ubisoft hier ein Cartoonfeuerwerk, was Augen und Ohren erfreut. Der fehlende Online-Coop und die hin und wieder missglückte Timing-Abfrage bei Sprungpassagen sind die einzigen wirklichen Minuspunkte für diesen Titel.
120 Level und 12 Stunden Spielzeit sprechen eine deutliche Sprache, für alle, die gerne Zahlen hören möchten. Bei den vielen Stunden Spielspaß ist tatsächlich jede Stunde Spaß dabei. Wer einfach schnell durch das Spiel durch marschieren möchte, kann das tun, für Profis gibt es aber ebenso Herausforderungen, die sie bei der Stange halten.
Für mich ist Rayman Legends ganz klar der beste Vertreter seines Genres auf der aktuellen Konsolengeneration und ich bezweifle, dass ein anderer Titel Rayman den Thron vor dem Release der Xbox One noch streitig machen wird.
Wir vergeben zudem einen XBoxUser Special Award für ein überdurchschnittlich abwechslungsreiches Gameplay!
Bewertung
Pro
- Die verschiedenen Welten sind sehr abwechslungsreich
- Viel Inhalt wird geboten
- Grafikstil und Ton sorgen für gute Laune
Contra
- Coop nur offline möglich


9 Kommentare
XBU Zwobby Di, 17.09.2013, 17:24 Uhr
Ja ich finde Legends besser als origins.
Insgesamt ist die Story nicht nicht schwammig. nur im Detail in Hüpfpassagen, finde ich andere Spiels genauer.
Finde auch das Challenges und letzte Level im Schwierigkeitsgrad schon zunehmen.mag sein, dass insgesamt leichter ist, finde es so wie es ist aber eine gute Balance für Casuals und Coregamer.
Was bei mir aber ausschlaggebend ist, dass ich es besser finde, ist die Abwechslung. mir hat es einfach mehr Spaß gemacht.
Ruepel Di, 17.09.2013, 00:50 Uhr
Der Schwierigkeitsgrad legt in späteren Levels ordentlich zu. Da beißt man schon mal gerne ins Pad, Flucht und probiert es auf's neue. ;-)
Die Musiklevels sind aber der burner, das stimmt.
Auch wenn die Levelauswahl bisl verwirrend ist, ich mag das Spiel sehr und ist auf gleicher Höhe wie Origins.
XBU TNT2808 Mo, 16.09.2013, 22:34 Uhr
Wenn ich den Test so überfliege, lese ich heraus, dass du Legends noch einen Tick besser findest als Origins oder Jan?
Ich bin momentan noch unschlüssig. Ich habe nun auch schon einige Stunden mit dem Spiel verbracht und 2 1/2 Welten gespielt. Ich kann deine Kritik zur Steuerung nicht ganz unterstützen. Mir kam die Steuerung nicht zu schwammig oder zu genau vor, ich komme bestens damit klar. Vielleicht bedarf es etwas Eingewöhnung, wer den Vorgänger aber gespielt hat wird sich direkt heimisch fühlen.
Ich würde andere Punkte bemängeln. Zum Beispiel finde ich den Soundtrack durchaus gelungen, wirklich Ohrwürmer wie aus Origins sind mir aber noch keine Untergekommen. Es fehlen auch die lustigen Gesänge der Lums, wenn man einen lilafarbenen aktiviert hat.
Auch empfinde ich die Schwierigkeit im Vergleich zum Vorgänger als geringer, was mich persönlich stört. Ich bin zwar kein Freund sehr schwerer Spiele, bei Jump'n'Runs kann es mir aber gar nicht schwer genug sein. Hinzu kommt, dass das Spiel keinen richtigen Flow entwickelt. Wenn ich an den ersten Teil denke, gab es viele Level, die man, perfektes Timing vorausgesetzt, einfach so durchziehen konnte, ohne vom Sprinten runterzugehen. Dies Gefühl habe ich bei Legends noch nicht, alles wirkt langsamer. Wirklich Flow kommt dann nur in den Musik- und in den Leveln auf, wo einige Stufen neu interpretiert werden. Die machen dann auch richtig Laune, gerade die Musiklevel fetzen ordentlich und zaubern ein breites Grinsen ins Gesicht.
Zuletzt stört mich der Aufbau mit den Gemälden. Teilweise latscht man Ewigkeiten rum, bis man wieder da ist, wo man sein möchte, gerade dann, wenn man kurz mal bei den Kuscheltieren war oder ähnliches. Da gefiel mir die Karte aus Origins besser.
Doch mal zum Positiven: Das Fußball-Minispiel ist sehr spaßig und die Challenges könnten mich am Ball halten.
Also insgesamt würde ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass mich Origins etwas mehr überzeugt hat als Legends. Ein abschließendes Urteil will ich mir aber noch nicht erlauben und auch wenn ich viel kritisiere ist Legends alles andere als schlecht. Es macht sehr viel richtig und garantiert viel Spaß vor der Konsole. Egal ob alleine oder mit Freunden!
Ruepel Mo, 09.09.2013, 14:40 Uhr
Jak & Daxter, Ratched & Clank, Sly Coober etc etc sind absolut geniale 3D Jump and Runs... Ich habe die Teile alle gespielt und finde sie nach wie vor genial.
Mit Rayman habe ich am WE nun einige Stunden mit meinem Sohn im Coop gespielt und bin absolut begeistert. Besonders im Coop wirklich super, mir/uns macht es richtig spaß. Sehr liebevoll gemachtes Spiel wo alles passt von der technischen Seite und das Gameplay ist ebenfalls wieder grandios auch wenn der Schwierigkeitsgrad schon jetzt teils knackig ist.
Absolut empfehlenswerter Titel und ein Muss für jeden der etwas mit Jump & Runs anfangen kann.
Travus Mo, 09.09.2013, 14:31 Uhr
Ich persönlich finde Jump´n´Run auch in 2D viel besser als in 3D. Wobei ich Mario 64 auch gern ausprobieren würde.