Review zu Driver San Francisco

Wer vom Pfade abkommt

Es gibt einiges freizuschalten, in Driver San Francisco. Ihr könnt Upgrades für euer Auto bekommen, Lagerhallen ersteigern (um seltene Autos da drin zu platzieren), mehr Missionen erhalten und neue Bereiche der Stadt freischalten. Besonderes letzteres kann aber etwas nervig am Anfang sein. Wer die Demo spielt, wird es schnell feststellen: Am Anfang ist die Stadt durch rote Bereiche  begrenzt und sie öffnet sich erst nach und nach. Wer aber bei einer heißen Verfolgungsjagd mehr als einmal gegen so eine rote Barriere gestoßen ist, wird sich aufregen und fragen, warum die Stadt nicht von Anfang an komplett verfügbar ist.

Neben den Hauptmissionen gibt es einige Nebenmissionen (die in sich aber nicht dermaßen abwechslungsreich sind), die von klassischen Polizisten-Gangster-Aufträgen, über Taxifahrten bis hin zu kleinen Nebenmissionen führt, welche die Geschichte etwas weiter erläutern. Der Hauptstrang ist und bleibt aber die Hauptstory, welche eindeutig auch die abwechslungsreichsten Missionen mit sich bringt.

Aber hier ein weiterer, kleiner Minuspunkt für Driver: Die Story ist leider etwas zu kurz. In 10 Stunden seid ihr durchgerast (und glaubt mir, die vergehen schnell, wenn ihr erst einmal am Gameplay Interesse gefunden habt!) und das Spiel lässt euch noch die letzten redundanten Nebenmissionen erfüllen. Zugegeben: Wenigstens sind die 10 Stunden Hauptstory äußerst abwechslungsreich und zu keinem Zeitpunkt langweilig. Allerdings ist das Potential des Shiftens bis am Ende (auch wenn die Missionen total verrückt werden, besonders eben gegen Ende hin) noch nicht ausgereizt.

Im Multiplayer geht es erst richtig ab!

Wer im Singleplayer Spaß hatte, der wird sehen, dass es im Multiplayer erst richtig abgeht. Doch alles Schritt für Schritt. Schon einmal etwas von uPlay gehört? Das ist Ubisofts Variante von EAs Onlinepass. Das heißt: Erst einmal registrieren, einloggen usw., bis man spielen darf. Ihr habt den Artikel gebraucht gekauft? Kein Problem, gegen das nötige Kleingeld lässt sich ein Code für den Online-Part erwerben. Erster Minuspunkt.

Habt ihr das hinter euch, so könnt ihr im Multiplayer aus den vollen schöpfen. Doch auch hier gilt: Erst einaml aufleveln. Nach und nach schaltet ihr von den einfachen Events die immer komplexeren und spaßigeren frei (keine Sorge, das geht relativ fix) und erhaltet Zugang zu neuen Autos.

Im Splitscreen könnt ihr gegeneinander oder gegeneinander spielen. Co-Op zu zweit heißt: Beschützt eure Basis gegen Eindringlinge u.Ä.; auf alle Fälle sehr unterhaltsam. Aber das richtig Interessante ist der Xbox Live Part, wo ihr euch gegen andere Spieler messt oder mit ihnen zusammen versucht bestimmte Ziele zu erreichen. Die Mehrspielermodi werden besonders durch das Shiften unheimlich interessant (Standard-Renen sind eher langweilig und schwierig aufgrund der komischen, rutschigen Steuerung). Wechselt im letzten Moment in ein Auto, das vor dem Erstplatzierten ist, wechselt in eins auf der Gegenspur und knallt in einen Gegner von euch oder nutzt die komplette Stadt um euch hin und her zu shiften. Das Chaos, das entsteht, wenn plötzlich 6 oder 8 Spieler gleichzeitig shiften, ist unglaublich schwer zu beschreiben. Seht euch deshalb am besten ein Video dazu an (Multiplayer-Drive Through Video zu Driver San Francisco).

So oder so: Dieser Mehrspieler hat es in sich! Ihr solltet auf alle Fälle neben der Story einen Blick darauf werfen, da er unglaublich chaotisch, komplex und spaßig zu gleich ist - besonders wenn neben den verschiedenen Aufgaben auch noch Stunts und Polizisten für Abwechslung und Tohuwabohu sorgen.