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Hässliche Mikrotransaktionen hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack

Inzwischen ist es leider in vielen Open World-Titeln schon fast normal, quasi nebenbei, Mikrotransaktionen anzubieten. Solange diese nur kosmetisch sind, sorgen diese in der Regel auch nicht für einen Aufschrei. Sobald sie aber ins Gameplay eingreifen wird es grenzwertig.

Das ist hier leider der Fall. Das Spiel brüstet sich damit nur eingeschränkte Schnellreisen zu bieten. Man soll ja das Abenteuer zwischendurch erleben. Aber... Schnellreise gegen Echtgeld gefällig?

 

Solche und ähnliche Transaktionen bieten höheren Komfort und man wird daher das Gefühl nicht los, dass die Entwickler das Spiel absichtlich so krude designt haben, damit eben diese Käufe von den Spielern getätigt werden.

Sehr eingeschränktes und fehleranfälliges Speichersystem

Es gibt in Dragon's Dogma II nur genau einen Speicherslot. Das ist natürlich blöde, wenn man einfach mal in so einem riesigen JRPG gerne mehrere Zwischenstände hätte.

Aber eine andere Mechanik macht diesen Umstand wirklich fatal. Der Auto-Save überschreibt genau diesen Slot. Das bedeutet, dass der eigene Spielstand, den man nur mühsam in Gaststätten überhaupt festhalten kann, beliebig überschrieben wird.

Wenn man also beispielsweise doof durch die Klippe / Map fällt, aber nicht ganz stirbt und dann das Auto-Save-System meint mal eben zu speichern, war es das und man kann komplett(!) von vorne anfangen. Genau das ist einem Freund von mir passiert und es gibt nichts Ärgerliches als wenn man zig Spielstunden in den Müll werfen kann. Das hätte man sehr einfach durch einen eigenen Auto-Save-Slot verhindern können.

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Fazit

Dragon's Dogma ist nichts für Schnellzocker. Das Spiel nimmt einen auch nicht an die Hand, sondern es erwartet von dem Spieler, dass er sich mit der Welt und den Questbeschreibungen ausgiebig auseinander setzt. Ansonsten findet man Orte nicht und man hängt einfach fest. Das wird Ubisoft-Formel-Gegnern gut gefallen, anderen Spielern, die weniger Zeit haben, allerdings weniger. Das sollte man vorher wissen. Da kann auch mal ne halbe Stunde bis Stunde "den Weg suchen" die Hauptbeschäftigung sein.

Lässt man sich darauf ein, bekommt man eine faszinierende Open World mit vielen spannenden Orten und Gegnern geboten. Die Kämpfe können durchaus auch sehr fordernd werden. Da kann man schnell auch mal einen kompletten Party-Wipe haben, wenn man nicht aufpasst oder zu früh ins falsche Gebiet rennt.

Das Spiel hätte aufgrund seiner vielfältigen Open World mit all den Möglichkeiten locker eine 8 von uns verdient. Allerdings kann man nicht über die teils dreisten Mikrotransaktionen und das fehleranfällige Speichersystem hinwegsehen. Vielleicht spendiert Capcom ja nach einer Weile einen Patch oder eine neue Version, um diesen Umstand zu verbessern.


Bewertung

Pro

  • Tolle Open World
  • Fantastische Effekte im Kampf
  • Coole Boss-Mechaniken
  • Genialer Charaktereditor
  • Spannende Erkundungsmöglichkeiten

Contra

  • Story eher mau
  • Es gibt kaum Schnellreise - außer gegen Echtgeld
  • Mikrotransaktionen greifen ins Gameplay ein
  • Fehleranfälliges Speichersystem

Grafik und Atmosphäre 7 von 10
7/10
Sound / Musik 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Spielumfang 8 von 10
8/10
Story / Kampagne 6 von 10
6/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7

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