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Der Tod des Outsiders ist ein Standalone DLC zu Dishonored 2. Wir haben uns in den Schatten gewagt und sind durch den Abschluss der Dishonored Reihe geschlichen. Lest selbst, wie es uns gefallen hat.

Ein Gericht, dass am besten Kalt serviert wird

Die Geschichten aus Dishonored und besonders dem Nachfolger waren fesselnd und boten den ein oder anderen Twist. SO tief geht die Story in Der Tod des Outsiders nicht. Ihr spielt Billie Lurk, eine Assassine in privater Mission. Euer Mentor Daud wurde gefangen und gefoltert. Langsam erlischt sein Lebenslicht und für euch gibt es nur ein Ziel; Rache.

Die Zielperson ist der Outsider, diese Figur ist für die gesamte dunkle Magie im Universum von Dishonored verantwortlich und ist demnach schwer zu bekämpfen. Daher heißt es für euch und Billie nun, auf die Suche nach einer Waffe zu gehen, welche den Outsider töten kann.

Insgesamt ist die Geschichte rund um die Rache und den alternden Mentor zweckmäßig, jedoch nicht sonderlich einfallsreich. Hinzu kommt, dass euer Verhalten in diesem Spiel keinen Einfluss auf das Ende hat. War es in den Vorgängern noch entscheidend, ob der Spieler viele Menschen tötet oder nur betäubt, so ändert sich das Ende der Geschichte im aktuellen Ableger der Serie nicht. Spielerisch lässt es euch mehr Freiheiten, für die Story ist diese Entscheidung aber schade.

Neue Moves

Das Grundgerüst des Spieles wird selbstverständlich nicht verändert. Der Spieler erhält einen Auftrag und kann diesen mehr oder weniger frei erledigen. Hierzu gibt es optionale Nebenmissionen, welche in der Regel die Hauptquest einfacher gestalten. In den meisten Missionen geht es im Spionage oder Diebstähle, Auftragsmorde stehen nicht mehr so sehr im Vordergrund.

Ob ihr schleicht oder kämpft, ist euch überlassen, jedoch gibt es eine Handvoll neue Skills, welche dem Spiel einen schönen dynamischen Auftrieb verleihen. Zusätzlich regeneriert sich jetzt eure Energie für die Skills, daher könnt ihr wirklich sehr frei über den eigenen Spielstil entscheiden.

So kann Billie sich von einem Punkt zum nächsten teleportieren und das sogar drei Mal in kurzer Zeit, so beweglich war ein Killer in Dishonored noch nie. Sehr cool ist auch die Möglichkeit, die Zeit einzufrieren und als Geist durch die Map zu fliegen. So kann die Welt ausspioniert werden und weitere Züge können in Ruhe geplant werden. Die interessanteste Fähigkeit ist es aber, Gegnern das Gesicht abzunehmen und somit in ihre Haut zu schlüpfen. Diese Fähigkeit erinnert an Game of Thrones und ermöglicht es dem Spieler in eigentlich unzugängliche Gebiete zu kommen. Einziger Haken ist, dass bei aufgebrauchter Energie sofort die eigene Gestalt wieder angenommen wird. Die Kräfte lassen den Spieler nie übermächtig werden, geben aber genug Power um sich gegen die unzähligen Massen an Gegnern durchzusetzen.

Generell warten an jeder Ecke feindliche Soldaten, da kommt es gelegen, dass friedliches Vorgehen nicht mehr für ein positives Ende der Geschichte notwendig ist. Hier treibt eher der eigene Ehrgeiz dazu an, unbemerkt und friedlich durch ein Level zu kommen. Es ist zwar aufwendiger zu schleichen, insgesamt ist hier die Chance auf Erfolg aber höher. Durch die neuen Skills spielt sich der Teil anders als die Vorgänger und wirkt so sehr frisch.

Steampunk geht immer

Bereits bei dem ersten Teil der Dishonored Reihe konnte dar Setting-Cocktail aus Steampunk und viktorianischem London punkten. Auch im aktuellen DLC passt das Setting einfach. Es wurden viele Details bedacht, von Ölbetriebenen Aufzügen zu Kutschen auf Schienen passt einfach alles in das Setting. Die Grafik ist insgesamt gut, haut aber heute auch keinen mehr vom Hocker. Dafür sind leider doch zu viele Pop-Ups und Clipping-Fehler vorhanden. Gerade, wenn man bedenkt, wie lange nach jedem Tod und jedem Gebäudewechsel geladen wird, sind solche Fehler unschön. Davon abgesehen sieht der Titel aber nett aus.

In der deutschen Fassung wird man immer wieder Stimmen hören, die aus TV-Formaten bekannt sind. Es handelt sich hierbei nicht um die ganz großen Sprecher aber Nebenrollen aus Game of Thrones und anderen Serien findet der Spieler doch häufiger. Wirklich stark ist aber die englische Sprachausgabe, wer auf O-Ton steht, bekommt hier wieder gute Arbeit geboten.

Je nachdem, wie stark man als Spieler auf Nebenquests eingeht und wie sehr man mit den verschiedenen Möglichkeiten experimentiert, dauert die Story sechs bis acht Stunden. Leider hat Billie bereits nach der ersten Mission alle Fähigkeiten und auch ein Aufleveln gibt es nicht, somit nutzen sich spätestens im letzten Auftrag die Fähigkeiten etwas ab, ein zweiter Durchgang ist trotz New Game + Funktion kaum lohnenswert.

Für einen Preis von unter dreißig Euro ist der gebotene Content aber durchaus passend. Wer mehr möchte, bekommt für rund vierzig Euro ein Doppelpack aus DLC und Dishonored 2.

Fazit

Wer Dishonored oder den Nachfolger mochte, wird auch Spaß mit „Der Tod des Outsiders“ haben, da gibt es keine Zweifel. Kleine Grafikfehler verzeiht man, da das Setting einfach stimmig ist. Die Ladezeiten sind bei den Trial-and-Error Passagen leider stellenweise lästig.

Die neuen Skills und der Verzicht auf den Zwang zum pazifistischen Spielstil räumen den Spielern mehr Freiheiten ein, leider sind die Skills zu früh alle freigeschaltet.

Das Gameplay macht insgesamt viel Spaß und lädt dazu ein, mit allen Fähigkeiten zu experimentieren und die Welt zu seinem Spielplatz zu machen. Der DLC, welcher ganz ohne Hauptspiel läuft hat ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis uns rundet die Reihe treffend ab.


Bewertung

Pro

  • Interessante neue Fähigkeiten
  • Aggressives Vorgehen wird nicht mehr bestraft
  • Fairer Preis

Contra

  • Zu früh sind alle Skills freigeschaltet
  • Zu lange Wartezeiten

Story 7 von 10
7/10
Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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