
Borderlands 3.. 2.5... äh Borderlands: The Pre-Sequel! Da Gearbox mit Borderlands einfach alles auf die Schippe nimmt, wird dies nun auch im neusten Teil direkt in den Titel geschrieben. Am 17.10. erschien für die Last-Gen dieser Exklusiv-Titel. Wie der Name des Spiels bereits verrät, fungiert es als Sequel zu Borderlands und Prequel zu Borderlands 2. Praktisch gesehen macht das diesen Titel also zu einem Borderlands 1.5. Bedeutet das für Fans nun, dass sie hier einen ,,Vollpreis-DLC" kaufen? Die Antwort findet ihr in unserem Review.
Anhänger der Serie können jedoch aufhören mit den Zähnen zu klappern. Borderlands: The Pre-Sequel ist ein berechtigtes Vollpreisabenteuer. Im Pre-Sequel wird ziemlich genau beschrieben, wie es dazu kam, dass nachdem die vier Recken im Original eine angebliche "Schatz"-Kammer öffneten und satte fünf Jahre später ein verrückter Typ namens Handsome Jack den Planet Pandora unter seiner Fuchtel hat.
Ein gezielter Schuss
Nachdem der Action geladene Trailer zu Anfang des Spiels vorüber ist, wählt ihr zwischen vier Vault-Huntern und landet mit einem gezielten Schuss auf dem Mond. Komfort hin oder her, Hauptsache es geht schnell. Beim Starten des Spiels denkt ihr aber sofort "Warte, das kenne ich doch alles?!". Stimmt, denn alles, bis hin zum Startmenü, wurde komplett vom zweiten Teil übernommen. Athena, Wilhelm, Nisha und Claptrap sind eure neuen Gefährten. Je nach Wahl eures Protagonisten, variieren auch deren Action Skills. Wer hingegen bereits die anderen Teile der Serie, und im besten Fall sogar deren DLCs gespielt hat, der wird die zur Auswahl stehenden Vault-Hunter ohne Zweifel direkt wiedererkennen. Für alle, die noch kein Borderlands gespielt haben: Etwas schade ist hier, dass die Stimmsamples der Charaktere fehlen. Das wirkt etwas unpersönlich.
Die Vault-Hunter Wahl und deren Skills
Athena, eine Art Captain America in weiblich und cooler. Ihr Action Skill ist Kinetic Aspis, ein Schild, den sie am linken Unterarm trägt. Einmal aktiviert absorbiert er eingehenden Schaden. Wilhelm, der Dicke unter den neuen, wie schon Salvador und Brick. Er übernimmt aber diesmal nicht die Beat Down Rolle, sondern kann auch als guter Supporter gespielt werden. Sein Action Skill: Wolf and Saint beschwört Drohnen, die die Gegner angreifen oder eure Teamkameraden unterstützen. Nisha ist eine sehr anfängerfreundliche Klasse, die gut für Spieler ist, welche nie oder selten Ego-Shooter spielen. Sie besitzt eine Art Auto-Aim namens Showdown. Wenn dieser aktiviert ist, visiert es sofort den nächsten Gegner an und erhält dabei verschiedene Waffen-Buffs wie Schaden, Feuerrate, 100% Präzision, Kugelgeschwindigkeit und mehr.
UND ENDLICH: Claptrap, der allbekannte Liebling. Er benutzt ein in der Beta befindliches Programm und lässt die gegenwärtige Situation analysieren und seine Fähigkeiten dementsprechend anpassen und einen der bisher in der Serie erschienenen Vault Hunter imitieren. Sein Action Skill hat den Namen vaulthunter.exe. Leider kann sein Skill je nach Situation mal positiv und mal negativ ausfallen. Eure Skills könnt ihr übrigens schon im dritten Level aktivieren - und nicht wie in den Vorgängern im fünften.
Auf Pandoras Mond
Wie bereits erwähnt, verschlägt es uns auf Anordnung von Jack Richtung Pandora - oder besser gesagt - auf dessen Mond. Der hat rein optisch zwar nicht viel mit dem uns bekannten Mond zu tun hat, dafür aber in zwei Schlüsselelementen übereinstimmt: Gravitation und Sauerstoffgehalt. Und als ob der Mangel an Sauerstoffzufuhr nicht schon an euch nagen würde, nein, selbst der Roboter scheint laut eigener Aussage Wahnvorstellungen zu bekommen. Also begeben wir uns erstmal auf die Suche nach einem sogenannten OZ-Kit. Sauerstoffkrater sind auf dem Mond häufig vorrätig so dass uns vorerst nicht die Puste ausgehen wird und wir damit unser OZ-Kit ausreichend befüllt lassen können. Zusätzliches Feature der Kits ist, dass sie euch in der Luft als Jetpacks dienen. Erleichtert die Fortbewegung außerordentlich. Sie machen zudem das ganze Spiel noch chaotischer, schneller und spaßiger.
Auch für Borderlands-Neulinge ist die Story durchaus interessant nachzuvollziehen. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass der Titel in vielen Punkten sehr an Borderlands 2 erinnert und das ist in einigen Belangen nicht unbedingt gut. Denn technische Probleme sind an allen Ecken und Enden zu finden. Seien es eklatante Framerate-Einbrüche im Koop-Modus oder Gegner, die sich in Wände verkanten oder Questgeber, die partout nicht mit uns sprechen möchten, obwohl sie es eigentlich sollten.
Immerhin könnt ihr Feinden schnell ausweichen, falls es etwas eng wird. Die ersten Stunden sind etwas frustrierend da die Steuerung träge ist und ihr nicht genau abschätzen könnt, wie weit euer Charakter sich gleich fortbewegen wird. Mit etwas Übung stelt ihr aber schnell fest, dass The Pre-Sequel ein Vollblut Borderlands ist. Zwar wirken die Witze von Jack langfristig etwas platt und uninspiriert, insgesamt bleibt der Charme und der Witz des Spiels aber erhalten.
Gibt's was Neues?
Eine neue abgefahrene Story, amüsante Charaktere, ausreichend Explosionen, fette Waffen und die passende Optik erwarten euch im neusten Ableger von Borderlands. Zudem ist für Fans dieses Mal ein kleines Highlight dabei: Ihr könnt endlich Claptrap spielen und die Story rund um Jack wird etwas mehr hinterleuchtet. Dieser ist auch Dreh- und Angelpunkt des Abenteuers, der sich im Laufe der Story von einem einfachen, aber heldenhaften Hyperion-Angestellten zum altbekannten Sackgesicht mausert.
Ansonsten ist alles wie gehabt. Einige Dinge wurden für diese Version überarbeitet, das Tauschsystem ist unter anderem verbessert worden. Nach einigen Missionen landet ihr wie gewohnt in der Hauptstadt Concordia. Wenn ihr nach guten 10 - 15 Stunden am Schluss angekommen seid, fängt der Spaß von Vorne an. Diesmal aber auf einem höheren Schwierigkeitsgrad. Ziel ist es wieder bis Level 50 aufzusteigen. Hier direkt ein kleiner Tipp: Mit Athene habt ihr gerade die besten Chancen auf schnellen Erfolg, da sie viel Schaden aushält. Macht euch das zu Nutze, solange noch kein Patch erschienen ist.
Multiplayer-Wahnsinn
Das Herz des Spiels ist natürlich wieder der Multiplayer. Dieser wurde nochmals überarbeitet und läuft entsprechend flüssiger. Die Klassen sind zudem prima aufeinander abgestimmt, zusammen mit guter Taktik und in einem Xbox Live Chat könnt ihr richtig viele Stunden Spaß haben. Alleine ist es war auch unterhaltsam, aber nicht so lange, wie mit 2-4 Freunden!
Humor, Easter Eggs, Details an jeder Ecke und Anspielungen an jedes erdenkliche Spiel/Film/Musik der fehlen auch hier nicht. Dieses Spiel lässt einen immer wieder schmunzeln durch gut übersetze Sprüche und Aktionen, welche Hollywood aufs Korn nehmen. Im späteren Verlauf habt ihr die Möglichkeit Items zu vereinen (Grinder), eine große Chance für noch bessere Items und in seltenen Fällen mit einem extra Boni dazu (Luneshine). Ansonsten ist bereits ein Seasonpass (separat) erhältlich, der auf mindestens vier weitere DLCs hinweist! Bleiben diese in der Qualität der alten DLCs, kann nichts schief gehen. Wahrscheinlich erwarten uns auch wieder neue Klassen.
Fazit
Dass die alte Konsolengeneration noch lange nicht tot ist, beweist uns nicht nur, dass Next-Gen-Titel auch parallel immer für die Vorgängerversion erscheinen, sondern auch Last-Gen Exklusivtitel wie Borderlands: The Pre-Sequel.
Je mehr Zeit ihr mit The Pre-Sequel verbringt, desto einfacher ist es für euch herauszufinden, was die neusten und wichtigsten Änderungen sind: Ein komplett neues Kampf-System, neue, coolere Charaktere, noch witzigere Quests und noch mehr von jedermanns Liebling - Claptrap! Fans von Borderlands kommen hier voll auf ihre Kosten und finden tonnenweise lustige Goodies in neuem Glanz. Aber auch Neulingen wird genügend erklärt und sie finden sich leicht in Story und Steuerung zurecht.
Wer bisher befürchtet hat, dass er hier Geld für einen Vollpreis-DLC investiert, der irrt. Borderlands: The Pre-Sequel ist ein berechtigtes Vollpreis-Abenteuer mit gutem Humor.
Bewertung
Pro
- Claptrap als spielbarer Charakter
- Superviele Easter Eggs
- Humorvoll
Contra
- Singleplayer im Vergleich zum Multiplayer etwas lahm
- Neuerungen nicht wirklich vorhanden

2 Kommentare
XBU ringdrossel Mi, 05.11.2014, 13:17 Uhr
Ich fand es beim Anspielen auf der Messe auch echt cool. Der November ist nur leider so voll mit krassen Releases, dass ich vorerst nicht dazu kommen werde. Ich würde mir auch erhoffen, dass es eine Borderlands Collection für die NextGen-Konsolen gibt.
Three Sixty Di, 04.11.2014, 21:32 Uhr
Also ich spiele es auf dem PC und habe viel Spaß daran. Habe eigens dafür einen Gaming PC gekauft, da ich für dieses Spiel nicht nochmal eine eigentlich alte Konsole kaufen wollte.
Ich kann zum Umfang bisher nicht viel sagen da ich erst 10 Stunden gespielt habe.
Aber da Borderlands ja mit mehreren Durchläufen arbeiten wird hier viel Spielzeit zusammen kommen.
Ich spiele Nisha, obwohl ich keine weiblichen Charaktäre mag trifft ihre Skilling genau meinen Spielstil.
Ich muss sagen ich bin Borderlands Fan und sehr mit dem neuen Ableger zufrieden!
Selbst wenn s Borderlands 1.5 sein sollte bin ich froh wieder etwas spielen zu können was das Setting und die Story von Vorderlands aufgreift.