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Seit letzter Woche ist Wrecked: Revenge Revisited auf dem Xbox LIVE Marktplatz und im Playstation Network erhältlich. 505 Games verspricht uns einen explosiven Battle-Racer, der Hochgeschwindigkeitsfans, aber auch Hobbyracer an die Konsole fesseln soll. Neben dem lokalen Mehrspielermodus können die Racer unter uns ihr Können auch online unter Beweis stellen. Natürlich soll der Einzelspieler auch seinen Spaß haben, denn er wird in dem Championship-Modus in vielen Herausforderungen an seine Grenzen gebracht.

Ob die vielen Versprechungen und Erwartungen erfüllt werden, haben wir für euch getestet.

Obwohl man noch nicht lange auf der Strecke ist, fühlt man sich eigentlich direkt wohl. Die Grafik erinnert total an Mashed (2002, XBox & PS2). Der Grafikstil ist fast der selbe wie damals. Man fährt auf Strecken an Orten, an dem man eigentlich keine Strecken erwartet. Heute erleben wir die Umgebung als etwas farbenfroher als damals und natürlich in HD. Die Umgebung ist detailliert und schön gestaltet. Gerade in der Dschungelumgebung mit den zahlreichen Wasserfällen und bunten Pflanzen kommt eine schöne Atmosphäre rüber. Das Streckendesign wirkt allerdings nicht gerade kreativ, aber man hat schon Schlimmeres auf dem Bildschirm gesehen. Gerade hier holen die schicken Umgebungen und das allgemeine nette Menü-Design einiges wieder raus.

In den wenigsten Arcade-Games wird man eine bombastische Soundengine à la Battlefield 3 oder einen epischen Soundtrack finden. Die Frage ist aber, sollte man sowas in einem Videospiel erwarten, dass in die Kategorie Arcade fällt? Eigentlich nicht. Wrecked: Revenge Revisited muss sich aber definitiv nicht vor anderen Arcade-Games verstecken. Der Klang der Waffen und der Autos ist okay, macht auf einem Soundsystem mit gutem Bass sogar spaß. Der Sound des Environments ist auch ansprechend. Fährt man bespielsweise an einem Wasserfall vorbei, gibt dabei noch ordentlich Gas und benutzt gleichzweitig noch eine der Waffen, kann das Zimmer schonmal beben. Wie gesagt kann man hier keinen Sound wie in Battlefield erwarten, aber zu laut sollte man die Lautsprecher auch nicht aufdrehen, wenn man keinen Ärger mit den Nachbarn haben möchte.

Leider kann der Klang auch für Verwirrung sorgen. An einigen Stellen, zum Beispiel an einem Wasserfall, hört man den Sound plötzlich auf den linken Lautsprechern, nur weil man einen Meter weiter gefahren ist. Trotzdem ist die Quelle der Geräusche immer noch auf der rechten Seite. Das Ganze fällt aber nur auf, wenn man wirklich darauf achtet. Im Normalfall fährt man schließlich nicht im Schritttempo über die Strecke. Ganz anders ist die Musik im Spiel. Wir bekommen einen kurzen Soundtrack mitgeliefert, der sich nach kurzer Zeit wiederholt. Nervig, langweilig oder klassisch für einen Arcade Titel? Das sollte jeder selbst entscheiden, aber wirklich stören tut es am Ende nicht.

Wer in Wrecked: Revenge Revisited eine Story sucht, sollte lieber woanders suchen. Um das Kind bei dem Namen zu nennen: Es gibt keine. Damit muss man sich nun abfinden. Wrecked: Revenge Revisited ist aber ein Titel, der keine Story braucht. Keiner der Genre ähnlichen Titel bietet eine umfassende Geschichte. Spieler von Wrecked wollen einfach nur fahren und Action auf der Strecke erleben. Die Spielidee ist nicht neu, aber dennoch nett umgesetzt und fließt daher in diese Wertungskategorie mit ein.

In Wrecked: Revenge Revisited findet man zwei Modi in Hauptmenü. Zunächst entscheiden wir uns für den Singleplayer, hier finden wir nur den Herausforderungsmodus. In diesem Spielmodus haben wir die Möglichkeit, wie der Titel schon erklärt, uns an Herausforderungen zu versuchen. Insgesamt gibt es 24 Herausforderungen in vier Kategorien. Zum einen gibt es die klassischen Zeitfahren, aber auch einige Genrespezifische Aufgaben zu meistern. Zum Beispiel gibt es die Kategorie "Skill", in der verschiedene Aufgaben auf unterschiedlichen Strecken warten. Die "Waffenherausforderungen" bieten verschiedene Challenges mit den zahlreichen Waffen. Racer, die sich den Herausforderungen mächtig fühlen, können in den Eliteherausforderungen beweisen, dass sie auch sehr schwere Aufgaben geschickt lösen können. Hier dürft Ihr beispielsweise in einer Runde keinen Unfall machen oder die Leitplanke berühren, sonst geht eine Bombe auf dem Auto hoch.

Das war es allerdings schon vom Singleplayer, der leider nur die Challenges bietet. Der Multiplayer ist viel umfangreicher als der Modus für Sologamer, so dass man schon fast behaupten kann, Wrecked sei ein absolutes Multiplayerspiel. Dazu dann in der Multiplayer-Kategorie mehr.

Der Spielspaß hängt leider stark vom Spielmodus ab. Im Singleplayer wird jeder Zocker gepackt, der jeder Herausforderung wie vom Teufel getrieben schaffen muss. Die wenigsten werden hier aber dauerhaften Spielspaß finden, denn die Herausforderungen sind teilweise ziemlich schwierig und nerven eher als das sie ein Lächeln auf das Gesicht bringen. Außerdem gibt es keine wirkliche Gegner-KI, die mit euch über die Strecke heizt. Hier nimmt man den Begriff "Singleplayer" wörtlich. Man fühlt sich total alleine auf den Strecken.

Der Singleplayer wirkt so, als wenn er noch schnell für die wenigen Gamer gemacht wurde, die keine Lust auf Multiplayer-Rennen haben. Auf Dauer bleibt der Spaß ganz klar auf der Strecke. Wer Fehler sucht, wird diese auch finden: Einige Grafik- und Soundbugs fördern den Spielspaß nicht. Der Multiplayer fördert den Spielspaß aber extrem und gleicht die Mängel des langweiligen Singleplayer-Modus daher wieder aus.

Die Steuerung ist schnell eingeprägt und geht locker von der Hand. Nichtmal eine Testrunde oder ein Tutorial ist nötig, um die wenigen Steuermöglichkeiten zu erlernen. Warum auch? Lenken, Bremsen, Gas und schießen - mehr braucht der Fahrer nicht! Die Umsetzung der Befehle werden schnell übertragen, somit ist ein perfektes Handling auch in schwierigen Situationen möglich. Zu Beginn ist man oft sehr frustriert, denn man landet nicht nur einmal im Graben oder stürzt eine Klippe hinunter. Die Geschwindigkeit ist hoch, die Kurven sind eng und naja ... den Rest kann sich jeder denken. Nach einigen Versuchen gewöhnt man sich aber an die Steuerung und man fliegt nicht mehr so oft aus den Kurven. Sehr nervig ist allerdings die Kameraführung. Mal betrachtet man das Rennen aus der Vogelperspektive, mal etwas tiefer. Gerade diese verwirrende Kamera macht das Gameplay sehr schwierig. Oft kann man nur einige Meter der Strecke sehen, was das Fahren nicht einfacher macht. Wann und warum die Perspektive wechselt, bleibt unklar.

Zuletzt bleibt der Multiplayer, das Herz des Games. Wrecked: Revenge Revisited ist eher auf den Multiplayer ausgelegt und das ist auch gut so. Ob nun im lokalen Mehrspielermodus, mit einem Kumpel auf der Couch, oder mit bis zu vier zufälligen Leuten online, Spielspaß und Suchtfaktor sind hier gegeben. Besonders macht es Spaß, jemanden von der Spitzenposition zu schießen und zu wissen, dass er sich gerade total ärgert und vielleicht sogar noch in das Headset brüllt. Natürlich kann man sein Fahrzeug anpassen, dies ist natürlich auch im Singleplayer möglich. Falls man aus dem Rennen fliegt, kann man immer noch mit das Geschehen eingreifen, was nochmal besonderen Spaß und Frust bieten kann. Auch im Multiplayer ist der Kameraführung sehr komisch. Es gibt lokal keinen Splitscreen, alle Spieler teilen sich den Bildschirm. Viele Verschiedene Waffen, die sich gegenseitig ausschalten können, machen die Online-Races besonders spannend und lustig.

Fazit

Wrecked: Revenge Revisited ist ein weiteres Spiel in einem Genre, welches jeder schonmal gezockt haben dürfte.

Wrecked bietet nichts Neues und zeigt sehr viele Parallelen zu Mashed. Trotzdem ist Wrecked ein solides Spiel mit einem funktionierenden und sehr leicht zu erlernendem Gameplay.

Im Singleplayer vergeht der Spaß leider sehr schnell und die Langweile wird aufkommen, was der größte Minuspunkt des Games ist. Im Mulitplayer hingegen macht Wrecked doppelt so viel Spaß und fesselt lange an die Konsole.

Der leichte Einstieg in das Spiel, der spannende Multiplayer, die Vielfalt an Waffen und die nette Präsentation machen Wrecked  zu einem guten Game, welches man zwischendurch oder an einem Abend mit den Kumpels gut zocken kann. Fans storybezogener Spiele sollten sich aber vorher einmal die kostenlose Demo vom Marktplatz laden.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7