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Deutsche Game-Studios machen deutsche Abenteuerspiele, das haben wir dieses Jahr nicht nur einmal festgestellt. Der Durchschnittsdeutsche verbringt seinen Urlaub gerne in Italien, warum also in Venetica nicht auf eine abenteuerliche Reise nach Venedig aufbrechen. Unser Reisetagebuch verpackt als Review gibt es jetzt hier für euch.

Zu viel gewollt

Die Story von Venetica fängt in einem kleinem Dorf an. Ihr seid die Hübsche Scarlett, in einem billigen Nachthemd verabschiedet ihr euch von eurem Verlobten, welcher in die Welt ziehen muss, um gerade diese zu retten. Wie das so ist, kommt alles anders: Assassinen greifen euer Dorf an und schlachten alles ab, was ihnen in die Quere kommt. Ein für euch bestimmter Pfeil wird in letzter Sekunde von dem Körper eures Geliebten abgefangen, weswegen er sterben muss.

Hätte er gewusst, dass ihr die Gabe habt, aus der Welt der Toten zurückzukehren, hätte er sich diese Heldentat sicher gespart. Die 08/15 Story von dem Bauernmädchen, was auszieht, um die Welt zu retten, wird weiter durch dieses Features zerstört. Denn bereits nach einer halben Stunde entdeckt ihr diese Fähigkeit, womit die Story alle Highlights und Überraschungen verschossen hat. Wenn ihr ein Märchen sucht, welches eure Kinder in den Schlaf begleiten soll, lest ihnen die Story von Venetica vor, sie werden schnell schlummern.

Wie ein Sack Kartoffeln...

Scarlett und ihre Gegner bewegen sich alle samt nicht sonderlich flüssig durch das Game, wobei die Protagonistin noch die beste Figur machte, was vielleicht auch daran liegt, dass sie auch die beste Figur hat. Schon alleine im Intro, wenn das Dorf angegriffen wird und Scarlett vom Dach fällt und sich abrollt, sieht das Ganze so unbeholfen und undymanisch aus, wie ein Sack Kartoffeln eben.

Alle Bewegungsabläufe im Spiel wirken total veraltet und wenn es um das Leveldesign geht, denkt ihr wirklich, ihr seid aus einer Zeitmaschine gestiegen. Egal ob Venedig, San Pasqual oder eine Höhle, es verhält sich immer gleich. Ihr müsst euch pausenlos durch Schlauch-Gänge kämpfen. Dabei fällt besonders der Mangel an Freiheit auf. Anstatt über einen Hügel zu gehen, müsst ihr immer dem Weg folgen, ihr könnt nicht springen oder kriechen und könnt nicht mal einen kleinen Absatz laufen, sondern müsst die Treppe nehmen.

Damit ihr auch richtig unschön darauf aufmerksam gemacht werdet, dass ihr völlig eingeschränkt seid, gibt es haufenweise unsichtbare Mauern. Egal, ob es zu Fuß oder im Wasser ist, es geht nur, was der Weg des Spiels vorschreibt. So könnt ihr nur an bestimmten Stellen ins Wasser und nur in bestimmte Areale neben dem Hauptgebiet.

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Fazit

Venetica ist einer dieser Titel, wo sich der Spieler als Beta-Tester fühlt: Pop-Ups, Clipping Fehler und wahnsinnige Ladezeiten drücken den Spielspaß. Lieblos und steif taumeln die Figuren in den Sequenzen durch eine Welt umringt von unsichtbaren Mauern. Hier wäre es sinnvoll gewesen, ein wenig mehr Zeit in eine QA zu investieren, anstatt vorweg alle Karten auf das schöne Venedig zu legen. Dieser Italienurlaub dürfte für viele Spieler ein Schuss in den Ofen sein.

Technisch veraltet und mit einer schlecht präsentierten Story werden hier konsequent alle guten Grundsätze vor die Wand gefahren. Auch wenn das Gameplay unter der wenigen Freiheit leidet, so kommt dank einfachen Zaubern und simplem Kampfsystem Spielspaß auf.

Wer wirklich auf Action-Adventures steht, kann Spaß mit diesem Titel haben, jeder der auf Spielfluss und liebevolle Präsentation steht, darf das Game gerne im Regal stehen lassen.


Bewertung

Pro

  • Scarlett wurde nett animiert
  • Speichern zu jeder Zeit möglich

Contra

  • Unsichtbare Wände
  • Wirkt ingesamt sehr steif
  • Technisch schwach

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

24 Kommentare

XBU Dirty Mi, 06.01.2010, 14:54 Uhr

bloodhunter schrieb:
Darf man hier ab heute nicht mehr seine Kritik äussern bzw seine Meinung?

Wenn das ab heute verboten ist, wie es nach Dirtys Beitrag anscheinend wohl so scheint. Würde ich euch empfehlen , überhaupt den ganzen Review Bereich dicht zumachen und überhaupt keine Reviews mehr zuveröffentlichen.

Wozu ist das Forum dann überhaupt da?

Ist mir jetz schon öfters aufgefallen, wenn wir nach deiner Redenspolitik gehen, dann kann man den ganzen Bereich hier dicht machen.

Warum darf man bloss immer nur Lob aussprichen? Spricht man mal kritik aus kommt der Dirty wieder aus seinen Loch^^

Ich rede von einigen Argumentationen die über das Ziel weit hinaus gehen, nicht von Kritik oder Diskussion. Wenn du dir mal die Beiträge noch mal ansiehst, wirst du wissen was ich meine...wenn du es nicht schon weißt, wovon ich aber ausgehe ;)

Ich ziehe eine vernünftige Diskussion immer vor...Lob ist auch schön, aber Diskussionen auf vernünftiger Basis und Niveau ziehe auch ich vor.

Edit: Wenn es sein muss, zitiere ich auch einige Argumente, aber es wird insgesamt gesehen wohl eher wenig bringen...und von dir ist vielleicht auch gar nichts dabei.

Auch ich bin persönlich nicht immer gleicher Meinung, wenn ich manche Reviews lese (Borderlands, Forza 3), aber ich muss nicht und habe auch nicht das Recht direkt die Kompetenz des Reviewers in Frage stellen.

Im Übrigen darf selbstverständlich weiter diskutiert werden und es wäre wünschenswert wenn noch weitere Gamer ihre Meinungen, Eindrücke oder Kritiken äußern. :D

bloodhunter Mi, 06.01.2010, 14:43 Uhr

Darf man hier ab heute nicht mehr seine Kritik äussern bzw seine Meinung?

Wenn das ab heute verboten ist, wie es nach Dirtys Beitrag anscheinend wohl so scheint. Würde ich euch empfehlen , überhaupt den ganzen Review Bereich dicht zumachen und überhaupt keine Reviews mehr zuveröffentlichen.

Wozu ist das Forum dann überhaupt da?

Ist mir jetz schon öfters aufgefallen, wenn wir nach deiner Redenspolitik gehen, dann kann man den ganzen Bereich hier dicht machen.

Warum darf man bloss immer nur Lob aussprichen? Spricht man mal kritik aus kommt der Dirty wieder aus seinen Loch^^

XBU Dirty Mi, 06.01.2010, 09:27 Uhr

Wenn ich hier so einige Argumente lese, kann ich nur den Kopf schütteln. Was soll ich damit nur anfangen? :roll:

Ich möchte an dieser Stelle noch mal auf folgenden Blogbeitrag verweisen:

https://www.xboxuser.de/forum/blog/30834-die-kunst-einen-review-titel-zu-bewerten-und-wie-bewerte-ich-einen-spieletest.html

Alien Di, 05.01.2010, 16:08 Uhr

Ihr wisst nicht zufällig ob die Patches, die es für die PC Version gibt (ich habs für den PC) auch für die Xbox kommen? Mit dem neuesten Patch sieht das Game um einiges besser aus, als in der ungepatchten.
Ich denke aber auch das Spiel hätte schon eine gute 74+ verdient ;)

XBU Zwobby Di, 05.01.2010, 13:59 Uhr

Das Spiel von 2 Testern testen zu lassen wäre natürlich eine Möglichkeit ist aber vom Aufwand her, gerade zeitlich gesehen zu schwierig.

Und natürlich habe ich selbstkritisch darüber nachgedacht ob ich zu hart bin aber ich konnte einfach die Argumente anderer Spieler und Mags nicht verstehen und wollte nicht einfach der Mehrheit wegen meine Wertung ändern.

Wenn ich ein Review einstelle dann bin ich mir 100% sicher über die Wertung die ich abgegeben habe, ich habe abgewogen was ist gut, was ist schlecht, was reisst diesen Titel vielleicht raus und hier ist es nunmal so ausgefallen.

Gerade das Benedikt so schnell wiedergesehen wurde finde ich wieder eher negativ, dadurch das sie ihren geliebten so schnell wenn auch "unter anderen Umständen" wiedersieht nimmt dem ganzen etwas an emotionalität.
Das Schlösserknacken fand ich auch keinen Twist, 2 Figuren die ich als eher nervig Empfunden habe (der Schmied z.B. ist eine echt gute Figur geworden) kommen wieder und zeigen die wie du die Schlösser aufbekommst, nettes Minigame aber Storytechnisch fand ich das nicht bereichernd, lässt eine schwierige Aufgabe wie Schlösserknacken eher einfach aussehen.

Du sagst diese Dinge haben dich motiviert mehr zu erfahren, mich hat eben nichts an der Story motiviert mehr darüber zu erfahren, gerade wenn Story-Momente wie der Angriff auf das Dorf so rumpelig inzeniert sind entsteht für mich keine Tiefe....

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