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Wer nicht bereits vor Wochen beim Import Händler seines Vertrauens zugegriffen hat, der hat nun auch in Deutschland die Möglichkeit, Velvet Assassin bei seinem Händler zu erstehen und in die Welt von Violet Summer einzutauchen. Unser Test stellt das Spiel auf die Probe und klärt, wie lohnenswert ein Kauf ist.

Jetzt - oder Später?

Das Spiel Velvet Assassin wurde bereits im letzten Jahr angekündigt und sollte auch bereits zum Ende des Jahres 2008 erscheinen. Kurz vor dem geplanten Termin wurde Velvet Assassin dann auf 2009 verschoben. Soweit so gut - bis hierhin haben wir so was schon häufiger erlebt; was es jedoch mit der geteilten Veröffentlichung von Velvet Assassin auf sich hat, werden wohl nur die Publisher selbst wissen, denn das Spiel erblickte bereits im Mai in UK das Licht der Welt, wohingegen der Deutsche Publisher das Spiel für Juli ankündigte und das obwohl bereits die UK Fassung schon das USK18-Symbol zierte.

Historische Wurzeln

Velvet Assassin versteht sich als Stealth Spiel - Es ist also die Aufgabe des Spielers, soweit wie möglich immer unerkannt zu bleiben und nicht frontal auf den Gegner zuzulaufen. Nach all den Shootern und Action Spielen also endlich mal wieder eine Abwechslung im Stil von Hitman oder Splinter Cell.

Im Gegensatz zu den beiden genannten Perlen der Stealth Spiele wird der Spieler in Velvet Assassin jedoch in die Zeit des zweiten Weltkriegs versetzt und soll dort als Violet Summer das Naziregime durch gezielte Spionage und Sabotage unter Druck oder gar zum Zerfall bringen. Somit beginnt die Story in einem Krankenbett, die auf den echten Wurzeln der Violet Szabo basiert, einer britischen Geheimagentin mit französischer Abstammung, wo ihr im Rahmen diverser Visionen eure Vergangenheit durchlebt und so nach und nach versteht, was mit euch geschah.

Die Story besteht dabei aus insgesamt 12 verschiedenen Abschnitten, die durch die Story und diverse Renderszenen aneinandergereiht werden.

Kill ist nicht gleich Stealth Kill

Ihm Rahmen der ersten Mission ist es eure Aufgabe, einen Deustchen Bunker zu infiltrieren. Dabei wird die verwendete Steuerung nach und nach erklärt; beschränkt sich jedoch im Spiel nur auf wenige wichtige Tasten. So könnt ihr mit RB schleichen, mit A ein Hindernis überwinden oder eine Aktion ausführen und mit X eine Spritze Morphium verabreichen.

Letzteres sorgt dafür, dass man in Passagen, die besonders knifflig sind, einen leichten Vorteil erlangt, denn nach der Injektion verlangsamt sich der Bildschirm und Violet kann sich schnell und unbemerkt zum nächsten Gegner bewegen, um diesen direkt zu eliminieren. Unnötigerweise wird dies durch ein flatterndes Nachthemd, dass Violet plötzlich trägt, in Szene gesetzt.

Wer es jedoch schafft, sich konsequent hinter einen seiner Widersacher zu schleichen, der kann schnell einen der insgesamt 50 verschiedenen Stealth Kill Moves ansetzen, um selbigem mit einem schnellem Schnitt durch die Kehle oder Stich in Lunge oder Herz den gar auszumachen. Hier verdient Velvet Assassin die USK18 Freigabe zurecht, denn die Inszenierung der Kill Moves ist dabei nicht für schwache Gemüter - auch wenn dabei kein Blut fließt.

Solltet ihr jedoch nicht genau hinter dem Gegner sein, ist eine Kollision mit der KI meist die Strafe - und diese ist sehr unfair, denn während die KI binnen kürzester Zeit in der Lage ist, euch mit 2-3 Schüssen zu eliminieren, so Bedarf es meist einem guten Headshot oder mehrerer Treffer mit der Waffe, um sich gegen die Angreifer zu wehren. Dies wird jedoch gerade durch die rar gesäte Munition nochmals erschwert - es heißt also immer im Schatten bleiben und geschickt die Umgebung oder die Gegner auszuloten und auszuschalten. Dabei macht das Herausziehen des Sicherungssplints einer Granate, die am Gürtel einer vorbeiziehenden Wache hängt, ganz besonderen Spaß - BUMMM.

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Fazit

Velvet Assassin hinterlässt einen Zwiegespaltenen Eindruck. Auf der einen Seite eine interessante Story mit einem seltenen Stealth Gameplay, auf der anderen Seite eine nur teilweise ausgereifte KI, die den Spielspass schmälert, sowie nur ein lineares erlaubtes Vorgehen in den Leveln.

Wer sich ein wenig durchbeißt, der kann an dem Spiel durchaus seinen Spaß finden, muss jedoch immer wieder mit heftigen Rückschlägen oder Frustmomenten rechnen. Mir passierte es häufiger, dass der von mir eingeschlagene Weg nicht zum Erfolg führte, der letzte automatische Speicherpunkt jedoch eine Zeit hinter mir lag, sodass sich die Spielzeit für ein vermeintlich einfaches Level schnell auf eine gute Stunde oder mehr mit vielen Versuchen summierte.

Aufgrund des vergünstigten Preis einer UVP von 39,99EUR kann man hier durchaus schon mal zuschlagen, um zwischen zwei ersehnten Spielen keine Langeweile aufkommen zu lassen. Wer dabei jedoch auf freie Entscheidungen wie in Hitman wert legt oder gar die Qualität eines Splinter Cell erwartet, der dürfte enttäuscht werden.


Bewertung

Pro

  • Gute Sprachausgabe
  • Reichlich Kill Moves
  • Spannende Story

Contra

  • Lineare Level
  • Schwache KI
  • Wenig Abwechslung im Leveldesign

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

tagi xD Fr, 14.08.2009, 17:39 Uhr

Find es nur ziemlich dumm das man die ganzen Sammelgegenstände während eines Spieldurchlaufs machen muss ;/ Hock jetzt hier und switch immer zwischen PC und Box um ja keins zu vergessen^^

Schlüppies :3 |24/7| Fr, 14.08.2009, 17:22 Uhr

einige mögen es - ich finds langweilig und eintönig...

habs gekauft und seit ich Bully und Jericho geholt hab liegts in der ecke... inzwischen Bully 1000gs und Jericho fast auch und trotzdem kein bock auf Velvet... schade, hät ich mal auf die amy-reviews gehört... -.-

tagi xD Fr, 14.08.2009, 17:02 Uhr

Bins jetzt auch grad am durchspielen und macht bis jetzt eigentlich echt gut Laune hehe :smt023 Ist halt mal was anderes im gegensatz zu den Weltkriegsshootern :smt023