Review zu Tomb Raider: Underworld

Lara Croft ist nun schon seit über zehn Jahre in der virtuellen Welt als wohl bekannteste Cyber-Archäologin unterwegs. In viele gefährliche Abenteuer mit waghalsigen Klettereinlagen und scheinbar unlösbaren Rätseln durften wir Lara begleiten. Tomb Raider: Underworld ist nun das dritte Spiel der Serie in Folge, welches aus der Feder des Entwicklerstudios Crystal Dynamics entsteht. Crystal Dynamics verhalf der wohlproportionierten Lara mit Tomb Raider Legend bereits zu ihrem Next-Generation Debut im Jahre 2006, und organisierten mit Tomb Raider: Anniversary erfolgreich Laras Geburtstagsfeier im vergangenen Jahr.

Wohin muss ich jetzt schon wieder?

Wenn es nach dem Ursprung der Reliquien des Spiels gehen würde...hoch in den Norden. Im Mittelpunkt der Story und im Fokus von Lara stehen diesmal drei Reliquien, die einst der nordische Donnergott Thor sein Eigen nennen durfte. Wer auch, wenn nicht Lara, könnte die Aufgabe meistern und sowohl den Handschuh von Thor, seinen Gürtel und den Hammer des Donnergottes ausfindig machen. Alle drei Reliquien zusammen sollen ein übermachtiges Werkzeug ergeben, mit dem ihr schlussendlich eure Reise in Avalon beenden sollt.

Die Hauptaufgabe klingt somit nicht sonderlich spannend bzw. für eine routinierte Frau Croft wenig fordernd. Eine tiefgreifende Story gab es in der Tomb Raider Serie bislang bekanntlichermaßen noch nie. Wozu auch? Wenn sich jemand beim Spielen eines Tomb Raider Abenteuers auf die Story konzentrieren konnte, dann wohl überwiegend die weiblichen Spieler. Auf eurer Reise nach Avalon werdet ihr an die verschiedensten Schauplätze dieser Welt entführt. So trefft ihr auf eine bislang unentdeckte, versunkene Ruine im Mittelmeer, müsst euch gegen die Gefahren des tiefsten Dschungels von Thailand behaupten oder euch im südlichen Mexiko nicht nur vor der gleißenden Sonne in acht nehmen. Was die nordischen Reliquien des Donnergottes in diesen teilweise exotischen Gebieten machen bzw. wie diese dorthin gekommen sind, bleibt fraglich.

Die Handlung von Tomb Raider: Underworld setzt zeitlich unmittelbar nach Tomb Raider: Legend an. Somit dürfte auch schnell klar werden, dass Lara auf ihrer Reise nicht ausschließlich diverse Artefakte sucht, deren Bedeutungen noch im Trüben liegen. Was geschah eigentlich mit Laras Mutter? Diese Frage blieb bislang unbeantwortet und möglicherweise findet Lara in Avalon endlich eine Antwort.

Krawummm....

Lara wohnt bekanntlich nicht in irgendeiner billigen Absteige, nein...ihre eigenen vier Wände sind das Croft Manor. Wobei Laras bescheidener Unterschlupf durchaus über mehr wie vier Wände verfügt. Eine eigene Navigationskarte, um vom Kühlschrank zur Couch zu kommen, wäre in diesem Anwesen schon angebracht. Offensichtlich ist eine von Laras Freundinnen entweder ein wenig eifersüchtig auf Lara oder hat sich mit ihren ärgsten Feinden verschworen. Sobald ihr Lara nämlich in ihr neues Abenteuer schickt, fliegt euch das komplette Croft Manor in Einzelteilen um die Ohren. Warum? Keine Ahnung! Sieht in jedem Fall sehr spektakulär aus.

Die Flucht aus den brennenden Ruinen des Croft Manors macht sich Underworld als Tutorial zu Nutze. Unerfahrene Archäologen dürfen direkt zu Beginn des Spiels ihre ersten Gehversuche in der Haut von Lara Croft machen. Das Ergebnis, ein völlig neues Körpergefühl! Damit ihr während des Spiels aber nicht durchweg den Eindruck habt im falschen Körper zu stecken, werden euch in diesem Tutorial die wesentlichen Steuerungselemente, Laras Equipment (das eher technisch orientierte), sowie das Verschieben von Kisten erklärt. Habt ihr dieses gemeistert und somit unbeschadet die brennenden Ruinen des Croft Manors verlassen können, steht ihr zumindest optisch in einer verregneten Nacht und seit startklar für ein weiteres großes Abenteuer.