Review zu Sacred 2: Fallen Angel

Schon lange wurde Sacred 2 von Koch Media, bzw. deren Division Deep Silver, angekündigt und es wurde viel versprochen. Dass ein deutsches Entwicklerstudio, namens Ascaron, und ein deutscher Verleger es schaffen, ein Konsolenspiel international so erfolgreich wie bei Sacred 1 zu produzieren, ist noch keinem vorher gelungen. Wir haben den Nachfolger des Rollenspiels für euch getestet und sind in die magische Welt von Drachen, Elfen und Kriegern eingetaucht.

Es war einmal vor langer Zeit...

Wie so manches Rollenspiel besitzt auch Sacred 2 eine epische Story klassischen Ausmaßes, die sich aber nicht vor anderen RPGs zu verstecken braucht. Hier ein kleiner Einblick in die Story, welche 2000 Jahre vor Sacred 1 spielt:

Seit Anbeginn der Zeit strömt die T-Energie durch Ancaria. Jene geheimnisvolle Kraft bildet den Anfang allen Lebens, ist Quelle aller Magie und Ursprung allen Denkens. Lange Zeit wachten die engelhaften Seraphim über die T-Energie und somit über das Geschick der gesamten Welt. Schon bald entbrannte unter den Hochelfen ein Streit darüber, wie und wofür die T-Energie zu nutzen sei.

Die einst schöpferische Kraft der T-Energie kehrte sich ins Negative um. Kreaturen und Lebewesen mutierten bis zur Unkenntlichkeit, ganze Regionen wurden unbewohnbar, Städte und Dörfer wurden vernichtet, Kriege und Schlachten brachen aus. Zweitausend Jahre vor Shaddar wird der Ruf nach Helden laut, um diesen Krieg abzuwenden und die Kontrolle über die T-Energie zurückzuerlangen. Helden, die mit aller Macht verhindern, dass die Welt endgültig ins Chaos stürzt - oder dafür sorgen.

Und hier kommt ihr als Spieler dazu! Ihr schlüpft von Anfang an wahlweise in die Haut von sechs verschiedenen Helden-Typen (Seraphim, Schattenkrieger, Hochelfe, Dryade, Inquisitor, Tempelwächter) mit individuellen Story-Abläufen und versucht die Welt vor dem Chaos zu schützen... oder es gerade in jenes zu versetzen! Das ist nämlich das interessante am Story-Strang von Sacred 2: Ihr habt die Wahl zwischen einem Licht- und einem Schattenweg. Ähnlich wie beim Genre-Kollegen Fable 2 könnt ihr euch also ganz klassisch für das Gute oder aber auch für ,,die dunkle Seite der Macht" entscheiden...

Gleich mal satt sehen!

Sobald man ein Spiel startet, ist man erst einmal von der doch schönen Grafik begeistert. Die Intro-Sequenz, welche einem die Geschichte nahe legt, ist ein wunderschön nachgerendertes Video, welches durch gute Effekte, realistische Bewegungen und coole Charaktere zu überzeugen weiß. Aber auch fortan ist die grafische Qualität von Sacred 2 als durchweg positiv zu bewerten.

Dies merkt man, sobald man in die Welt von Ancaria eintaucht. Angenehm ist sofort die freie Kamera, die einem erlaubt, sich das Spielgeschehen von weiter weg zu anzusehen, einem aber auch die Freiheit lässt, ziemlich nahe an den eigenen Charakter zu zoomen und so die Details der Umgebung und des Charakters deutlich hervorhebt. Zwar muss man eingestehen, dass die Kamera hier und da in Städten und besonders in Häusern ihre Tücken hat, sowie man zugeben muss, dass es auch gut gewesen wäre, könnte man die Kamera nicht nur horizontal, sondern auch vertikal um den Charakter drehen. Man wird sich vermutlich aber in keinem Moment über eine nervige Kamera aufregen. Man muss sich viel mehr an das Zoomen gewöhnen - dadurch ensteht ein anderes Spielgefühl.

Um aber noch einmal direkt auf die grafischen Details zurückzukommen: Die Spielwelt strotzt in der Tat nur so vor Abwechslung und Details. Keine Stelle sieht aus wie eine andere, jeder Baum, jedes Haus und jeder NPC sieht anders aus - dies vermittelt ein sehr gutes Spielgefühl.

Den grafischen Eindrücken in nichts nach steht auch der Sound. Das Erste, was einem bei der Charakterwahl auffällt, ist die gute Synchronisation, die von professionellen und bekannten deutschen Synchronsprechern übernommen wurde. So können wir z.B. Thomas Fritsch, Hansi Jochmann oder Michael Pan hören, welche den Film-Fans unter uns durchaus bekannt sein könnten.

Neben der guten Sprachausgabe ist auch die Musik wunderbar episch und untermalt den Fantasy-Eindruck perfekt. Zwar könnte während dem Spielen und dem Quest noch etwas mehr Leben durch noch mehr Sprachausgabe eingehaucht werden, dennoch reicht die Musik, um das Spiel nicht langweilig erscheinen zu lassen.