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Ein Experiment geht schief und das Ende der Zeit droht. Es ist an euch, die Menschheit zu retten und alles wieder ins Lot zu bringen. Natürlich habt ihr ein paar neue Superkräfte dafür am Start, aber auch einen Bösewicht als Widersacher. Ob euch Quantum Break beim Zocken auf der Xbox die Zeit vergessen lässt, verraten wir euch in unserem Testbericht.

Größtes Staraufgebot aller Zeiten

Respekt an Remedy und Microsoft, die für den - zunächst Xbox-exklusiven und später auch Windows 10 - Titel Quantum Break ein großes Staraufgebot aufgefahren haben. Die Hauptrolle des Jack Joyce übernimmt Shawn Ashmore, den viele von euch als Iceman von X-Men oder als FBI-Agent Mike Weston an der Seite von Kevin Bacon in The Following kennen dürften. Shawn leiht seinem Protagonisten nicht nur das Aussehen und die Stimme im Videospiel, sondern ist natürlich auch der Teil der Live Action-Serie.

Sein alter Freund und neuer Widersacher Paul Serene wird gespielt von Aidan Gillen, der allen Game of Thrones-Fans als Freudenhaus-Besitzer Petyr „Littlefinger“ Baelish bekannt sein dürfte. Das Staraufgebot komplettiert Dominic Monaghan in einer Nebenrolle, der den Bruder von Jack Joyce spielt. Monaghan ist berühmt als einer der Hobbits aus Herr der Ringe so wie der Top-Serien Lost oder 100 Code.

Aber auch die weiteren Schauspieler, die im Spiel und/oder der integrierten TV-Serie zu sehen sind, können sich sehen lassen. Nicht zuletzt Lance Reddick ist aus vielen Serien und Filmen bekannt, so dass bei allen Stars im Paket schon klar sein dürfte, dass man sich hier hochwertige Schauspieler ins Boot geholt hat.

Das Ende der Zeit droht

William Joyce ist ein Genie, der an der Manipulation der Zeit experimentiert. Paul Serene arbeitet mit William zusammen und ruft eines Abends Jack Joyce an die Uni und bittet ihn um Mithilfe. Ein wenig blauäugig und wenig hinterfragend startet wir als Jack das Experiment, welches sein Bruder verhindern will. Die Sache geht schief und es kommt zu seinem Riss in der Zeit. Zu allem Überfluss erwischt es Paul und Jack, die fortan mit Superkräften die Zeit manipulieren können. Während sich Paul für die dunkle Seite der Macht entscheidet und mit Monarch Solutions ein Imperium gründet, möchtet Jack ihn aufhalten und lernt nach und nach seine neuen Fähigkeiten sowie neue Begleiter kennen.

Die Zeit tickt - wenn auch nicht mehr richtig, also gilt es sich mit den Anomalien der Zeit auseinanderzusetzen und die eigenen Kräfte gekonnt einzusetzen. Die erste erlernte Kraft ist der Zeitblick, den ihr im Stillstand benutzten könnt. Er zeigt euch in Gelb Hinweise und Ziele an, in Blau neue Waffen oder Munition und in Rot werden Feinde oder entzündliche Gegenstände wie Explosivfässer angezeigt. Bereits sehr schnell lernt Jack in den ersten drei Kapiteln seine weiteren Fähigkeiten kennen.

So kann er die Zeit kurz stoppen, um Gegner für wenige Sekunden einzufrieren und sie mit einem Kugelhagel zu belegen. Später wird diese Fähigkeit erweitert, um einen Schutzwall aufzubauen, so dass kurzzeitig keine Kugeln zu ihm durchdringen. Ein besonderer Spaß ist das sogenannte Wooshen. Ein kurzer Sprint durch Raum und Zeit, um dann die Feinde von anderer Position aus anzugreifen. Jack kann auch seiner Kräfte kurz sammeln und mit einer Zeitexplosion mehrere Gegner in einem Umfeld vernichten.

Die Zeit steht still

Das Spiel wechselt im Laufe der Zeit stets von ruhigeren Passagen, die die Story vorantreiben oder euch zu ein paar Sprungeinlagen zwingen, hin zu den Kampfszenen. Meistens kündigt sich dies schon dadurch an, dass in einem Raum neue Waffen oder Munitions-Rucksäcke liegen und Jack weiß, gleich warten wieder bewaffnete Feinde auf ihn. In den ruhigeren Passagen kann er sich dann auch auf die Suche nach vielen einsammelbaren Gegenständen wie Dokumente und Hinweise machen, die abseits der Story weitere Hintergründe liefern.

Darüber hinaus verstecken sich auch so genannte Chronowellen im Spiel, deren Sammeln Upgrade-Punkte bringen, die Jack zum Verbessern seiner Fähigkeiten einsetzen kann. So werden beispielsweise nach dem Wooshen die Gegner länger in Zeitlupe zum Opfer eurer Salven oder das Zeitstopper-Feld wird verstärkt, um mehrere Gegner einzufrieren und mit einem Kugelhagel zu belegen.

Wenn Jack mal nicht weiter weiß, wo es lang geht, heißt es: Inne halten und Zeitblick nutzen, dieser geht nämlich nur, wenn der Held still steht. Dann sieht Jack zwar, wo er hin muss, aber nicht unbedingt sofort, welcher Weg dorthin führt. Ein Blick durch die Umgebung helft, um dann Wege über Autodächer, Treppen und Ähnliches zu finden. Später im Spiel hilft dann auch Jacks neue Fähigkeit, um die Zeit einige Sekunden zurückzuspulen, um beispielsweise einen versperrten Weg kurz freizuräumen. Wirklich knifflig wird es für Jack aber selten, an manchen Stellen kommt es nur aufs Timing an und er muss sich beeilen, um nicht von einem herabstürzenden Bauteil erschlagen zu werden. Aber keine Sorge, wenn Jack stirbt, hilft der gute alte Checkpoint, der dem Zeitchaos noch nicht zum Opfer gefallen ist.

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Fazit

Ich bezeichne mich gerne selbst als Serien-Junkie, denn meine Liste an TV-Serien, denen ich folg(t)e ist fast 100 Titel lang und gut zehn Episoden kommen mindestens jede Woche in den späten Abendstunden hinzu. So waren mir nahezu alle Schauspieler bestens bekannt, als ich Quantum Break das erste Mal einlegte, hatte aber eher vermutet, dass die großen Namen hauptsächlich zu Werbezwecken und als Gesicht des Spiels dienen. Durch die anfänglichen Tonprobleme der deutschen Synchronisation war die Enttäuschung zunächst groß, aber nach dem Umstellen auf Englisch und der ersten Live-Action-Episode hatte mich das Spiel in seinen Bann gezogen!

Nachdem das große Title-Update verfügbar war, stieg ich wieder auf den deutschsprachigen Ton um und hatte fortan auch große Freude damit. Die Grafik empfinde ich eher nicht als Meisterwerk und hatte manchmal das Gefühl, das Stottern der Zeit mit wirrem Look des Spiels wird zum Kaschieren der technischen Leistung eingesetzt. Besonders manche Ruckler in Video-Sequenzen haben mich irritiert, aber grundsätzlich haben mich die seltenen Aussetzer nicht gestört.

Ich sehe Quantum Break persönlich als ein tolles Erlebnis an, welches Videospiel und Serie exzellent verbindet! Wer auf Action-TV-Serien steht und auch leichte Shooter-Kost mag, sollte den Titel auf jeden Fall gesehen haben. Wer knifflige Herausforderungen sucht, ist hier allerdings fehl am Platz. Das Spiel lebt eindeutig von seichtem Gameplay, der Story und der gelungenen Serie.

Diese bis dato einmalige Kombination von Videospiel und Live-Action-Serie ist uns einen XBoxUser Special Award wert!


Bewertung

Pro

  • Einmaliges Spielerlebnis durch TV-Serie
  • Großes Staraufgebot
  • Exzellente Serienproduktion
  • Interessante Story
  • Actionreiches Gameplay
  • O-Ton steht zur Auswahl

Contra

  • Kaum Herausforderungen im Spiel
  • Technisch kein Meisterwerk

Spielidee 10 von 10
10/10
Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Live-Action-Serie 10 von 10
10/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

30 Kommentare

XBU Philippe Di, 09.04.2019, 13:35 Uhr

Ich hol das Ding mal hoch :D Ich kann dem Review in allen Punkten zustimmen. Trifft meine Meinung genau. Obwohl es technisch makelhaft ist, gibt es einige gute Details (Kleidung hat eine eigene Physik, Hosen und Mäntel sind locker und bewegen sich ebenfalls). Schade, dass die Xbox One X die Ruckler nicht vermeiden kann.

Aber die nahtlose Integration von Serie und Spiel ist richtig geil, auch wenn alles typisch Hollywood ist. Die Spielidee ist genial, da kann man über die paar kleinen Makel hinweg ;) Geiles Ding. Und das im Xbox Game Pass! Bin echt begeistert.

RagnaroekGER Mo, 13.11.2017, 19:33 Uhr

*Auspack*

Momentan gibt es das Spiel ja für 20 Taler bei GwG. Als Vollpreistitel war mir das zu gewagt, vor Allem wenn man sieht, wie hier schon die Meinungen auseinander gehen. Mal sehen wie es mit der Grafik auf der X aussieht, immerhin lade ich grad stolze 102,6 GB runter. Ich hatte es zum Release mal auf dem PC angetestet und war recht angetan. Bin gespannt.

Ruepel Di, 19.04.2016, 09:07 Uhr

Dann mal mein kurzes Fazit:

Bin nun irgendwo im fünften und letzten Abschnitt angelangt wo mir nun gerade die Motivation fehlt weiter zu spielen.
Im Großen und Ganzen sage ich mal es das Spiel weder gut noch schlecht sondern irgendwo unscheinbares Mittelmaß, ein Spiel was man spielen kann aber nichts was man als Gamer gespielt haben muß. Irgendwie plätschert das ganze Spiel vor sich hin, keine wirklich Höhepunkte sondern seichte Unterhaltung die einem auf Grund der integrierten Serie vorgaukelt aufwendig daherzukommen.

Technisch ist der Titel aber auch nur Mittelmaß, die Grafik ist Mittel zum Zweck wobei ich gerade hier wirklich ein Highlight erwartet hätte. Aber von einem Highlight ist das was da auf dem Bildschrim gebracht wird weit entfernt. Die Schauplätze sind allesamt in meinen Augen unspektakulär so das mir irgendwas in Erinnerung bleiben wird. Vertonung war aber soweit Ok.

Ich muß zugeben das ich kein Spieler bin der sich seitenweise die ganzen Dokumente im Spiel durchgelesen hat. Das mache ich nur in den seltensten Fällen wenn mich ein Spiel wirklich von der Story her packt was QB aber nicht geschafft hat mich in den Bann zu ziehen. Somit sind mir sicherlich diverse interessante Dinge zur Story entgangen. Meiner Meinung nach muß aber sowas, gerade in einem angepriesenen Toptitel wie QB, eleganter in das Spiel selbst verpackt als das man nur unzählige Dokumente im Spiel selbst hinflatscht.

Habe ehrlich gesagt ein Spiel (weil es vorher schon mal genannt wurde) wie "The last of us" erwartet mit natürlich anderer Storyline versteht sich. Aber einfach ein Spiel was den Spieler fesselt und packt und in den Bann zieht und man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht. Ein Spiel mit unzähligen Interessanten und abwechslungsreichen Schauplätzen etc etc etc. Das Potenzial mit der Zeitmaschine wäre ja von der Story her vorhanden gewesen das geschickt einzubauen.

Aber bei aller Kritik würde ich dem Titel dennoch eine 6,5/10 geben. Man kann es durchaus mal für einen verregneten Sonntag in Betracht ziehen aber halt nicht mit zu großen Erwartungen an die Sache ran gehen.

Ruepel Mi, 13.04.2016, 13:23 Uhr

Habe gestern bei nem Kumpel ne Stunde gespielt der sich das frisch gekauft hatte. Umgehauen hat mich das nicht aber gelangweilt nun auch nicht. Da hatte ich einen größeren Fehlkauf mit Halo 5 was ich als brutal langweilig erachte. Dem Kollegen sagte es gar nicht und somit hab ich es ihm kurzerhand abgekauft und werde mal im Laufe der Woche nochmal von vorne anfangen. Mal schauen was da dann noch kommen wird.

TheGreenChris Mo, 11.04.2016, 16:47 Uhr

XBU TNT2808 schrieb:
...
Und @TheGreenChris: Ich habe daheim oder auf Arbeit - LEIDER - auch niemanden der mir meine Mails vorliest. Klar kann man das kritisieren, allzu schlimm finde ich es aber nicht. Nervig ist nur, wie Dirk auch anmerkt, dass man von den Charakteren ziemlich getrieben wird, wenn man mal wo verweilt. Das nervt, nimmt aber in Akt 2 gefühlt auch etwas ab. Und Ladezeiten hatte ich bisher jetzt auch noch nicht so viele :-k

@XBU TNT2808
Deswegen lese ich mails ja auch nicht zur unterhaltung oder als hobby, wie du ja mit "auf der Arbeit" schon andeutest. Die Zusatzinformationen sind bzw könnten spannend sein, aber bei den teilweise riesiegen Textblöcken, vergeht mir die Lust das auf dem Bildschirm zu lesen sehr schnell.
Zumal andere Spiele es auch hinbekommen haben die optinalen texte zu vertonen. So ein gehypter "Blockbuster" muss halt auch mit hohen anforderungen rechnen und grad in der parade disziplin Story/Atmosphäre verschenkt man hier einiges an Potential.

EDIT 12.04:
So hab das Spiel gestern nun beendet. Es wird gegen Ende hin besser gameplaytechnisch, dennoch bleibt viel Potential ungenutzt, wie ich finde.

- Deutlich mehr rätsel in denen man mt der Zeit spielen muss um sie zu lösen, so wie es auch in den Geschicklichkeitspassagen gemacht wurde
- Die Palette an Fähigkeiten (und Umgebungseffekten) wirkt - zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad Normal - viel zu stark um wirklich alle sinnvoll einsetzen zu können bzw. sie zu benötigen. Also ich hab gefühlt nur 2-3 Fähigkeiten wirklich regelmäßig benutzt. Ich denke auch hier wäre durch mehr Gegnervielfalt oder andere Kombinationen von Gegnergruppen mehr möglich gewesen.
- Bei dem oben genannten Kritikpunkt bleibe ich: Ich will keine risiegen Texte am Fernseher lesen, das hätte man anders lösen müssen um die Stimmung davon wirklich profitieren zu lassen.
- Technisch wurde es gegen Ende auch etwas besser, was aber - glaube ich - primär an den ganzen Effekten lag, dadurch wurden die unsauberheiten besser kaschiert. Ansonsten insgesamt eher durchschnitt mit (bei Disc Version) Teils nervigen und komisch platzierten ladezeiten (Beispiel: Ende Kapitel/Akt --> LAdezeit --> paar sekunden Cutsccene --> Noch während die Cutscene gesprochen wird kommt der nächste Ladebildschirm)

Also für mich war Quantum Break ein nettes Spiel für zwischendurch (denn es ist auch noch sehr kurz mit 5-6 Stunden spielzeit und 93% eingesammelten Collectibles im ersten durchgang) mit einer echt coolen Story.

In Summe war das Spiel allerdings total überhyped.

Eine wohlgesonnene 7/10

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