Review zu Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4

Immer wieder Naruto… Wir zählen besser nicht mehr, wie viele Spiele zum Anime/Manga nun erschienen sind, sondern legen einfach mal die Disc ein. In unserem Review erzählen wir euch, was es im neuen Teil alles so zu entdecken gibt und sehen schnell, dass es sich wohl nicht großartig lohnt, wieder zuzugreifen…

Storytelling auf die grausamste Weise…

Ich kann mir nur noch eine Möglichkeit vorstellen, in welcher das Storytelling noch schlechter wäre, als in UNS4: Wenn es einfach nur Text zum Lesen wäre! Aber so, wie es sich jetzt darstellt, ist es schon schlimm genug. Man verzichtet komplett auf richtige Animefilmsequenzen sondern zeigt nur statische Bilder mit einer Synchro (und Untertitel, yay!). Dies ist so langweilig, dass ich echt froh war, dass man die Filmsequenzen einfach überspringen kann…

Und keine Sorge: Ihr verpasst nichts. Man hält sich in der Geschichte an den Anime, weicht aber manchmal etwas davon ab (schade). Für jemanden, der nichts mit Naruto anfangen kann, der soll gleich die Finger vom Spiel lassen: Die Story knüpft direkt an die alten Teile an, ohne groß etwas zu erläutern. Anfänger sind verloren. Das gleiche gilt übrigens für das Gameplay. Es gibt eine GANZ minimale Einführung im Storymodus (die Steuerung wird lediglich eingeblendet, ein Tutorial gibt es nicht!) und dann geht’s drauf los. Die Chance, dass ihr einfach drauf los in die Tasten hämmert ist groß. Aber gut – die meisten UNS4-Spieler werden wohl auch einen der Vorgänger gespielt haben.

Was die Zwischensequenzen angeht, so muss man allerdings sagen, dass sie späterhin etwas besser werden, da es nach und nach ein paar mehr Sequenzen in live Rendering gibt. D.h. „richtig“ animierte Sequenzen in Ingamegrafik. Die sehen auch meistens sehr gut aus. Passt, hat viel Action, ist bombastisch. So auch die Quicktime-Events. Nur die Synchro ist furchtbar, bzw. die A-Synchro um genauer zu sagen. Lippenanimationen der Charaktere und der gesprochene Text passen in der Regel gar nicht aufeinander (weder auf Englisch noch auf Japanisch), was dem Ganzen an Authentizität raubt.

Rückschritt in punkto Grafik und Gameplay

Ich werde nicht groß auf die Details angehen, da das Spiel sowieso nur an Kenner der Ultimate Ninja Storm Reihe gerichtet ist. Im Großen und Ganzen hat sich aber alles verschlechtert im Vergleich zu den Vorgängern. Wir sind mittlerweile auf der Xbox One angelangt: Da darf die Grafik auch mal besser werden! Aber nein… Die Kampfplätze wirken total leer und uninspiriert. Die Kamera fuscht mir immer wieder dazwischen und platziert sich oft so, dass ich meinen Gegner gar nicht mehr sehe (und somit nicht weiß, ob er gerade angreift, auf mich zukommt oder sonst etwas macht), manchmal dreht sich die Kamera nicht, obwohl die beiden Kämpfer die Plätze getauscht haben. Bei zwei allzu ähnlichen Charakteren kann das definitiv verwirrend sein.

Framedrops gefällig? Ja, auch das eine nicht allzu seltene Gegebenheit. In Gruppenkämpfen, die im letzten Spiel eingeführt wurden, hat es öfters mal derart geruckelt, dass ich gar nicht mehr wusste, was ich da überhaupt gerade für eine Kombo oder Jutsu rausgehauen habe. Kommt ja alles verspätet an… Grausam!

Spaß höchstens mal zu zweit offline

Mir macht das Spiel an sich keinen Spaß. Der Storymodus ist total uninspiriert (keine wirlichen Animesequenzen usw.), der Abenteuermodus tut ihm gleich. Alles sinnlose Kämpfe einer nach dem anderen. Ja, es stimmt, einige Kämpfe sind cool inszeniert und machen den Storymodus dadurch einzigartig. Aber sie sind nichts Neues und wirken teilweise auch arm an Abwechslung in sich selbst. Ein Beispiel: Der Kampf Neunschwänziger gegen Zehnschwänziger sieht nur im ersten Moment gut aus. Bereits nach der zweiten Minute ist er repetitiv und wirkt einfach nur leer. Und ja, die Jutsus sind cool gemacht und die Charakterauswahl riesig. Aber: Das hatten wir alles schon und ist nichts Neues! Wenn in den anderen Bereichen geschlampt wird, dann rechtfertigt das nichts.

Spaß hat man in der Regel mit diesem Spiel nur offline mit einem Freund, der ebenfalls Naruto-begeistert ist. Das liegt auch daran, dass dadurch mehr Abwechslung und Spannung im Gameplay entsteht. Denn die KI in der Story ist zum einen unerbittlich (verursacht zu viel Schaden) und zum anderen dumm (verfällt immer wieder in das gleiche, langweilige und nervige Verhaltensmuster der Verteidigung und Flucht). Und ja: OFFLINE. Denn ONLINE ist das Spiel (zumindest momentan) eine Katastrophe. Spieler sind praktisch keine zu finden und wenn dann jemand gefunden wurde laggt das Spiel dermaßen, dass es sich nicht spielen lässt. Controllereingaben sinnlos… Ohje.