
Der Arcade-Racer "Beach Buggy Racing" hat bereits im September vergangenen Jahres für Tablets und Smartphones das Licht der Welt erblickt. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Zeit, die das Entwicklerteam Vector Unit genutzt hat, um an einer Konsolen-Version des Arcarde-Titels zu arbeiten. Ende Mai war es dann endlich soweit, als Beach Buggy Racing den Launch auf der Xbox One gefeiert hat. Ich habe mir die Gelegenheit als Rennspiel-Fan natürlich nicht entgehen lassen und so habe ich Beach Buggy Racing genauer unter die Lupe genommen. Ob mir die Portierung für die Xbox One gefallen hat, könnt ihr in folgendem Testbericht nachlesen.
Hier findet ihr außerdem eine Auflistung aller Achievements (Erfolge) zu Beach Buggy Racing!
Grafik
Schon als ich vorab davon hörte, dass Beach Buggy Racing auf der Grundlage der Hardware für Smartphones und Tablets entwickelt wurde, hatte ich schon vor meiner ersten Testminute Bauchschmerzen. Doch das flaue Gefühl in der Magengegend verflog schon beim Start meines ersten Rennens. Das Spiel zeigt sich nicht nur farbenfroh, sondern macht auf der Xbox One durchaus gar keine so schlechte Figur, wie ich eigentlich erwartet hatte.
Die Rennen verliefen allesamt flüssig und zeigten dabei eine sogar recht ansehnliche Optik. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass wir über ein Spiel reden, was für 10 Euro im Xbox Store erhältlich ist. Von diesem Standpunkt aus betrachtet und dass es sich letzten Endes lediglich um eine Portierung von mobilen Geräten auf eine Spielkonsole handelt, macht Beach Buggy Racing einen wirklich guten Eindruck.
Auch die insgesamt 15 Rennstrecken sind abwechslungsreich und mit viel Liebe gestaltet. Selbst die Fahrzeuge - ob nun der Buggy, der Sportflitzer oder der Monstertruck - sehen optische durchaus ansprechend aus. Gleiches gilt für die Charaktere, acht Stück an der Zahl, die einen ganz besonderen Charme vermitteln.
Unterm Strich bietet Beach Buggy Racing liebevoll umgesetzte Rennstrecken, putzige Rennflitzer und witzige Charaktere, die mit einer Auflösung von 1080p und flüssigen 60 Bildern pro Sekunde dargestellt sind. Für einen Preis von knapp 10 Euro, habe ich in puncto Grafik nichts auszusetzen.
Sound
Das Spiel bietet durch die Bank weg eine stimmungsvolle "Gute-Laune-Musik". Schon beim Start des Spiels vernahm ich einen chilligen Strandmix, der schon alleine zum Titel "Beach Buggy Racing", wie die Palme zum Strand passt. Auch im weiteren Spielverlauf, hat der Soundtrack bei mir immer für gute Laune gesorgt. Auf Dauer macht die Musik zwar mürbe, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass jemand dieses Spiel acht Stunden am Stück spielt. Die Entwickler haben den Fokus nicht ohne Grund auf den Spaß für zwischendurch gelegt und da ist die Musik alles andere als nervig.
Auch die sonstige Soundkulisse, ist im Kern absolut in Ordnung. Die Motorengeräusche hören sich zwar etwas blechern an, aber dafür scheppert es ordentlich aus den Lautsprechern, wenn mir die Raketen und sonstige Powerups um die Ohren fliegen.
Story
Wer Arcade-Racer kennt, dem ist natürlich klar, dass es in diesem Genre selten eine Story gibt. Auch bei Beach Buggy Racing ist das nicht anders. Und doch kann das Spiel auch über einen längeren Zeitraum am Bildschirm fesseln. Der Grund dafür ist unter anderem der Aufbau der Karriere.
Zum Start steht mir zunächst erst einmal nur ein Charakter zur Verfügung. Wenn ich mir weitere erspielen will, dann muss ich mein Können in den verschiedenen Rennserien unter Beweis stellen. Wie bei vielen Rennspielen, geht es auch hier vorerst klein los. Heißt, die größeren Fahrzeugklassen - im Fall von Beach Buggy Racing gibt es keine neuen Fahrzeuge pro Klasse, sondern die Boliden werden mit mehr PS für die nächste Stufe hochgezüchtet - müssen erst freigeschaltet werden. Dies passiert durch InGame-Währung. Bei jedem Rennen kassiert der Spieler Münzen, die in das Tuning der Fahrzeugflotte investiert werden kann.
Los geht es mit der Rennserie "Easy Street", die aus insgesamt 6 Rennen besteht. Diese sind so aufgebaut, dass sich jeder Spieler erst einmal an das Fahrverhalten und das Gameplay gewöhnen kann. Die Strecken sind einfach und auch die Gegner fahren noch nicht so aggressiv. Besonders nett fand ich, dass die Serien nicht nur aus klassischen Rennen bestehen, sondern zwischendurch kleinere Events stattfinden, die so für Abwechslung sorgen.
Das erste Eventrennen war beispielsweise auf Schießübungen ausgelegt. Jedes der Powerups bestand dabei aus Raketen, womit dann so viele Gegenstände und Fahrer abgeschossen werden sollten, wie in der vorgegebenen Zeit möglich. In den folgenden Rennserien gab es noch weitere Events, wie beispielsweise Geschwindigkeitsrennen auf Zeit und ein Ausschlussrennen, bei dem aller 15 Sekunden der letzte Fahrer eliminiert wird. Die Eventrennen empfand ich nebenbei immer als eine nette Abwechslung.
Am Ende einer Rennserie wird es knackig, denn dann heißt es einen neuen Charakter freizuschalten. Dies passiert in einem direkten Duell, bei dem der "Endgegner" ständig mit seine Spezialfähigkeit angibt und das Rennen so teilweise zu einer echten Herausforderung macht. Ist der Sieg errungen, so schaltet sich automatisch eben dieser neue Charakter frei, der ab sofort auch genutzt werden kann. Außerdem qualifiziert man sich durch einen Sieg auch für die nächste Rennserie.
Der Karriere-Modus hat sich durch seine Rennserien, den eingebauten Events und durch die Endbosse, als überraschend motivierend herausgestellt. Damit verdient sich Beach Buggy Racing auch in dem Punkt Story, eine positive Bewertung.
Umfang
Für 10 Euro bietet Beach Buggy Racing einen sehr guten Umfang. Neben dem Karriere-Modus, welcher sich insgesamt über 8 Rennserien erstreckt, gibt es noch einen Meisterschafts-Modus, der in verschiedene Fahrzeug- und Rennklassen unterteilt ist, einen Modus "Sofortrennen", tägliche Herausforderungen und einen Splitscreen-Modus, auf den ich später noch näher eingehen werde.
Die täglichen Events bieten zum einen die Möglichkeit gutes Geld zu verdienen und zum anderen kann der Spieler schon vorab diverse Fahrzeuge und Charaktere ausprobieren, obwohl diese noch gar nicht freigeschaltet sind. Außerdem bieten die "Dailys" einen Schnupperkurs auf die Rennstrecke, die erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Karriere auftauchen.
Der Meisterschafts-Modus ist ähnlich wie die Karriere aufgebaut. Insgesamt gibt es 8 Meisterschaften, die je nach Fahrzeug und der Leistungsklasse unterteilt sind. Am Ende heißt es alle Rennen zu gewinnen, um die Meisterschale in die Luft strecken zu können.
Zusätzlich zu den verschiedenen Spielmodi, enthält Beach Buggy Racing noch insgesamt 15 Rennstrecken, 8 verschiedene Fahrzeuge, 4 Rennklassen, 8 Charaktere und diverse Lackierungsmöglichkeiten samt Stripings, welche die Buggy und Rennflitzer zieren.
Doch auch auf der Rennstrecke gibt es viel zu entdecken, denn die Entwickler haben jede Menge Überraschungen, Abkürzungen und Hindernisse eingebaut, die es zu beachten und entdecken gilt. Und natürlich gibt es dann noch das Herzstück des Spiels - die Powerups. Davon gibt es insgesamt 25 ganz unterschiedliche Powerups, die nicht nur dem Spieler das Leben erschweren, sondern natürlich auch den Gegnern - Gott sei Dank!
Die Ärgernisse haben sich sogar als recht vielseitig herausgestellt. So gibt es den Klassiker wie die Rakete, welche den Konkurrenten mit einem Knall von der Strecke fegen. Auch das gute, alte Schmieröl ist wieder mit dabei, was für den einen oder anderen Dreher sorgen sollte. Daneben gibt es aber auch ganz tückische Powerups, wie beispielsweise den Entzug der Schwerkraft, der dafür sorgt, dass die Betroffenen sekundenlang in der Luft schweben. Auf einer Brücke kann so eine Attacke schon mal böse ausgehen und mir nichts dir nichts, befindet man sich nicht mehr auf der Straße, sondern in einem tiefen Fall, dem Abgrund entgegen.
In Beach Buggy Racing gibt es also nicht nur einen umfangreichen Karriere-Modus, welcher durch seine Rennevents und Bosskämpfe sogar abwechslungsreich gestaltet ist, sondern auch ausreichend Rennstrecken. Was will ein Spieler bei einem solchen Spiel mehr?
Spielspaß
Könnt ihr euch noch an Crash Team Racing erinnern? Oder an das erste Mario Kart? Was hatte ich für einen riesen Spaß mit den beiden Titeln. Die Spielstunden, die ich sowohl mit Crash Team Racing und mit Mario Kart verbracht habe, sind fast nicht mehr zu zählen. Seitdem gibt es viele Spiele, die sich als Nachahmungstäter probiert haben. Erfolgreich waren nur wenige und von den meisten fällt mir nicht mal mehr der Name ein. Doch einen Titel kann ich euch nennen, der zwar nicht ganz an den Charme seiner fast unantastbaren Vorbilder heranreicht, mich aber im Kern doch überzeugt hat: Beach Buggy Racing.
Beach Buggy Racing hat einige Vorzüge, die mich stark an die beiden Klassiker erinnert. Dazu gehören die durchaus gut in Szene gesetzten Powerups, das simple Gameplay und die liebevoll gestalteten Rennstrecken. Das alles, macht Beach Buggy Racing zu einer wirklich ansehnlichen Kopie der Originale.
Bei allem Lob, gibt es allerdings auch einen Kritikpunkt, über den ich nicht hinweg sehen kann. Da das Spiel ein simples Gameplay besitzt und auch von seiner Art und Weise nicht nur Erwachsene anspricht, sondern auch Kinder, hätte ich mir, gerade deshalb, unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gewünscht. Leider gibt es diese Möglichkeit nicht und da die Schwierigkeit sehr rasch ansteigt, wird sich bei vielen der sonst hohe Spielspaß, schnell in Frust verwandeln. Dafür gibt es von mir einen satten Abzug beim Spielspaß! Liebe Entwickler, macht bei einer möglichen Fortsetzung nicht noch einmal diesen Fehler, denn ansonsten macht das Spiel echt Spaß!
Gameplay
Das Gameplay ist, wie schon erwähnt, simpel gestrickt. Diesen Eindruck habe ich schon im Tutorial vermittelt bekommen. Hinter den Fragezeichen verbergen sich die tückischen Powerups, womit der Spieler sich auf hinterlistige Art und Weise, den Sieg ergattern soll. Zusätzlich hat jeder Charakter seine ganz eigene Spezialfähigkeit, die einmal im Rennen aktiviert werden kann. Zum Beispiel beschleunigt der Startcharakter seine Reifen so sehr, dass er eine Flammende Spur auf dem Asphalt hinterlässt. Der Turboschub kann so auch mal ganz schnell noch auf den letzten Metern für den Sieg sorgen.
Für mehr Power sorgt auch die Tuningwerkstatt. Die Upgrades garantieren eine höhere Endgeschwindigkeit, schnelleres Beschleunigen, verbessertes Handling und eine verstärkte Karosserie. Ein häufiger Besuch in der Werkstatt lohnt sich, denn durch die verbesserte Leistung, steigen die Fahrzeuge auch in der Klasse.
Für ein flüssiges Gameplay, zeigen sich übrigens auch die äußerst kurzen Ladezeiten verantwortlich. Egal ob ich ein neues Rennen begonnen habe oder mitten im Spielverlauf ein Rennen neugestartet habe, die Ladzeit betrug immer nur wenige Sekunden! So macht mir das Zocken Spaß!
Multiplayer
Ich habe gerade schon von den guten, alten Zeiten gesprochen. Einen habe ich an dieser Stelle noch: Kennt ihr noch die Zeiten, als Splitscreenspiele noch zum guten Ton gehörten? Ach, was war das für eine herrliche Zeit. Krieg im Wohnzimmer, der nicht nur auf der Konsole, sondern auch verbal stattgefunden hatte. Beach Buggy Racing bietet übrigens genau das - Krieg im Wohnzimmer und zwar auf eine positive Art und Weise. Denn das Spiel bietet einen Splitscreen-Modus. Und zwar einen Splitscreen-Modus der Extraklasse, bei dem bis zu sechs Spieler an einem Rennen, vor demselben Bildschirm teilnehmen können. Dazu wird ein knallhartes Rennen geboten. Ohne Gesetze. Alles ist erlaubt. Der Zank ist vorprogrammiert. Ganz ehrlich? Volle Punktzahl! Mehr braucht ein Spieleabend vor der Konsole nicht.
Da ist es schon echt schade, dass Beach Buggy Racing keinen Online-Modus bietet.
Fazit
Wie viele Nachahmer hat es von Crash Team Racing und Mario Kart gegeben? Wie viele sind bei dem Versuch kläglich gescheitert? Beach Buggy Racing bietet dahingegen eine solide Kopie der beiden großen Vorbilder. Zwar nicht unbedingt in puncto Charme, aber dafür mit einem guten Gameplay und liebevollen Rennstrecken.
Auch wenn es sich bei Beach Buggy Racing letzten Endes eigentlich nur um eine Portierung von mobilen Geräten auf die Konsole handelt, macht das Spiel grafisch einen sehr ordentlichen Eindruck. Gleiches gilt für den stimmigen Soundtrack, der im gesamten Spielverlauf für gute Laune gesorgt hat.
Einen dicken Pluspunkt hat sich das Rennspiel bei dem Thema Umfang redlich verdient. Für knapp 10 Euro bekommt der Spieler eine vernünftige Strecken- und Fahrzeugauswahl, eine abwechslungsreiche Karriere und weitere Spielmodi wie tägliche Herausforderungen und Meisterschaftskämpfe.
Dahingegen müssen sich die Entwickler bei dem nicht einstellbaren Schwierigkeitsgrad, herbe Kritik gefallen lassen. Die Rennen entwickeln sich viel zu schnell zu einer echten Herausforderung, was ungeübten Rennfahrern und auch Kids, rasch den Spielspaß verderben kann.
Nichtsdestotrotz stellte sich Beach Buggy Racing als eine gute Kopie der Originale heraus und bietet zudem einen Splitscreen-Modus für insgesamt 6 Spieler, der jeden Spieleabend zu einem Hit macht. Und dafür gibt es völlig verdient den XBoxUser Special Award.
Bewertung

