
Die Erinnerung ist noch da. Batman: Arkham Asylum war der Start einer rühmlichen Ausnahme, was Franchise-Spiele anging. Nun sind mittlerweile abermals einige Jahre ins Land gezogen und Rocksteady veröffentlichte nun das Finale der Batman Arkham Reihe. Wieder einmal haben wir uns in den Batsuit gezwängt und sind losgezogen in die Straßen von Gotham City...
Der Dunkle Ritter
Batman: Arkham Knight spielt etwa ein gutes Jahr nach den Geschehnissen von Arkham City. Batman selbst ist es zu Beginn des Spiels, der den Finger am Abzug hält, um den Joker im Krematorium final zu ,,entsorgen". Nachdem Gotham City erst zu einer langweiligen - weil Schurkenfreien Stadt wurde - ist es nun abermals finster in Gotham City. Niemand geringerer als Scarecrow selbst will abermals den Kampf gegen Batman aufnehmen, um Gotham City zu erobern und der Fledermaus den gar ausmachen. Dazu entwickelt er ein neues Supertoxin - das Angst auslöst - und versammelt dabei einige seiner Schurkenkameraden und alte Gesichter der Batman Welt um sich.
Die Story entwickelt sich zunächst langsam aber stetig, bevor sie mit einigen Überraschungsmomenten und Wendungen aufwartet. Damit der Spielspass nicht zu kurz kommt, möchten wir daher nicht weiter auf selbige eingehen. Nur so viel: ,,Vieles scheint - nicht alles wie es soll".
Das Finale
Batman: Arkham Knight kündigten die Entwickler von Rocksteady als das fulminante Finale der Arkham Reihe an. Die ersten beiden Teile konnten mit einem sehr eingängigen Gameplay sowie einer immer größeren Umgebung punkten. Wie will man dass nun im Rahmen der NextGen Konsolen toppen, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen? Da überlegte man sich im Vorfeld eine bisher nicht dagewesene Erweiterung: Das Batmobil. Ja richtig gehört, in Arkham Knight wird das Batmobil endlich euer Begleiter. Das sorgt zum einen für neue Gameplay Aspekte und vereinfacht auf der anderen Seite das Erreichen verschiedener Locations.
Wo in Arkham City mancher Weg zur nervigen Tortur wurde, hilft nun ein einfacher Tastendruck und schon hüpft ihr ins Batmobil und fahrt gelenkt von Fahrhinweisen an den Zielort. Darüber hinaus kann das Batmobil auch mittels Tastendruck in den Kampfmodus geschaltet werden. In diesem hat man Zugriff auf diverse Waffensysteme. Das Fahrzeug ist filigran manövrierbar und bietet im Spielverlauf weitere Goodies.
Never Change a Winning Team
Erhalte das Bewährte und würze es mit neuen Zutaten - so muss wohl der Leitspruch der Entwickler gewesen sein. Warum auch nicht! Wie bereits in den Vorgängern ist es eure Aufgabe, als Batman die Gegner zu bekämpfen. Hierzu erhielt man das bewährte Kampfsystem - auch wenn dies schnell zum Button Smashing wird - erweiterte es jedoch nun mit der Möglichkeit, auch die Umgebung interaktiv zu nutzen. Dies geschieht recht einfach und nahezu von selbst, vorausgesetzt man nutzt die eingeblendete Tastenkombination.
Auf den offenen Straßen von Gotham City sind sogar Interaktionen mit dem Batmobil möglich. Hier hat man das Fahrzeug also nicht einfach lieblos als zweite Instanz integriert, sondern tatsächlich eingebunden. Darüber hinaus gilt es wieder, reichlich Rätselaufgaben des Riddler erst zu finden und dann zu lösen. Manche Rätsel wird man nicht bereits von Beginn an lösen können, da noch der Zugriff auf Ausrüstungsgegenstände fehlen. Dann kann man jedoch das Rätsel als Punkt auf der Karte markieren und später leicht widerfinden. Alternativ kann man auch Helfer des Riddler suchen und verhören, dann bekommt man die Rätsel auf seiner Karte in großer Stückzahl angezeigt. Auch hier verfeinerte man die Rätsel und flechtet die Fähigkeiten des Batmobils fließend ein. So benötigt man des Öfteren das Batmobil, um die Rätsel zu lösen oder zu erreichen.
Wer nun die in den letzten Teilen vielfach eingestreuten Nebenmissionen vermisst, der kann beruhigt sein. Auch in Arkham Knight sind es wieder eine Vielzahl von Nebenmissionen und einzelner Geschichten, die erzählt und erspielt werden wollen. Langeweile kann da eigentlich nicht aufkommen. Insgesamt ist die Mixtur sehr gelungen und es macht Spaß, je nach Lust und Laune entweder sich einer ausgewachsenen Prügelei zu stellen oder aber nach Rätseln und Hinweisen zu suchen. Wer der Hauptstory folgt, wird immer wieder automatisch auch Nebenmissionen finden und kann sich dieser annehmen.
Fazit
Batman: Arkham Knight ist definitiv ein würdiger Nachfolger und ein gutes Finale
der Reihe. Die Entwickler schafften es, unter dem Strich den Charakter
der Spielserie zu behalten, aber dennoch mit neuen Dingen wie dem
Batmobil zu würzen. So wurde eine größere Spielwelt einfach zugänglich
und sowohl Neulinge wie auch Fans der Serie können sich schnell in
Gotham City zurechtfinden. Neben der Hauptstory gibt
es reichlich zu entdecken und erneut zu spielen. Dies führt auch, ohne das man sich wirklich alles vornimmt, schnell zu einer Spielzeit von über 20 Stunden, die sich nur selten langatmig anfühlt.
Reichlich
Riddler Rätsel wollen nach und nach gelöst oder Nebenmissionen gespielt
werden. Besonderen Reiz hat es, dass bereits besuchte Gegenden oft
Rätsel enthalten, die erst mit im späteren Spielverlauf erhaltenen
Ausrüstungsgegenständen zu lösen sind. Die leichten Ruckler fallen zwar
immer wieder mal im Spielverlauf auf, stören diesen aber nur in den
seltensten Fällen wirklich. Lediglich die mangelnde Gegnervielfalt kann
nach vielen Stunden schon mal ins Auge fallen.
Neben dem Spiel
veröffentlichte Rocksteady / Warner Bros einen Season Pass, der
innerhalb der kommenden sechs Monate weitere Story Missionen und Outfits
liefern soll. Sicherlich eine tolle Option, um das Spiel auf Dauer
interessant zu halten und wir werden gesondert darüber berichten. Etwas
schade auf den ersten Blick, da die Inhalte noch größtenteils unbekannt sind, ist der nicht gerade geringe Preis von
knapp 40EUR. Wie werden zu einem späteren Zeitpunkt sehen, inwieweit dieser gerechtfertigt ist.
Bewertung
Pro
- Saubere Charaktermodelle und Bewegungen
- Originalsprache wählbar
- Tolle Atmosphäre durch Synchro und Sound
- Batmobil ist fahrbar
Contra
- Zu geringe Gegnervielfalt
- Jäger und Schleichmodus nicht immer möglich
- Manchmal trifft man auf Gegnerhorden oder zu viele Drohnen und Panzer

3 Kommentare
TheGreenChris Di, 28.07.2015, 13:21 Uhr
Schon korrekt, wobei das auch ein wenig auf die Vertragsmodalitäten ankommt die Rocksteady mit WB hat. Nur wie soll man einen Publisher bestrafen ohne auch ein entwickeldes Studio (oder mehrer) zu treffen? Fällt mir leider keine faire Variante ein. Ist ja bei diesem ganzen DLC Kram auch so das man, wenn man den boykottiert auch die Entwickler mitbestraft. Selbst wenn die vlt. gerne darauf verzichtet hätte den rauszubringen.
Leider ist die Branche mittlerweile so das der Publisher immer mehr diktiert und wenn der Entwickler nicht spurt oder andere Vorstellungen hat, dann kann es auch schnell mal Enden wie mit Yager und Dead Island 2.
Weiß nicht ob man das früher nur nicht so wahrgenommen hate, aber viele große Publisher haben mir heut zu Tage zu viel Macht und Mitspracherecht. :-?
XBU Mastermind Di, 28.07.2015, 13:15 Uhr
Hier muss man aber auch beachten, das NICHT Rocksteady die Umsetzung des Spiels für den PC abgeliefert hat. Das Problem ist daher ein Publisher Thema. So bestraft man leider auch die Entwickler, die zumindest für Konsolen einen Top Job gemacht haben ;)
TheGreenChris Di, 28.07.2015, 12:18 Uhr
Schönes Review, kriegt man doch wieder etwas Lust auf Batman. :-k
Ich werde dieses Spiel allerdings boykottieren, zum einen wegen dem Desaster das man wohlwissend auf dem PC abgeliefert hat zum Anderen wegen diesem Vorbesteller-DLC Chaos und dem SeasonPass. Deswegen finde ich auch gut das Frank am Ende nochmal auf die SeasonPass-Thematik eingeht. Bisher ist dieser nämlich einfach nur dreist. Die ersten Inhalte waren Inhaltlich so dünn und unispiriert das es ein wenig so wirkt wie: "Oh wir haben ja noch einen SeasonPass verkauft, mach mal irgendwas ..." :evil:
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt von mir am Spiel: Ich lese die Comics sehr gerne und finde im Allgemein das Batman Universum sehr cool. Darum werde ich beim besten Willen nicht verstehen wie man Batman ein Batmobil geben kann das eine Gattlin verbaut hat. Batman würde nie von Schusswaffen gebrauch machen (weil seine Eltern erschossen wurden). So toll das Teil auch ins Spiel integriert sein mag, da hätte man für meinen Geschmack etwas besser auf den Hauptcharakter und seine Abneigungen achten soll.