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Jeder Online Spieler hat schon einmal kleine Bruchteile von Verzögerungen beim Spielen bemerkt. Diese Verzögerungen können dir im schlimmsten Fall den Sieg kosten. Deswegen zeigt dir dieser Artikel, warum der Ping ein grundlegender Erfolgsfaktor für jeden Online Gamer ist und wie du diesen verbesserst.

Auswirkungen eines schlechten Pings

Im Gaming entscheiden oft Millisekunden über den Spielausgang. Dabei geht es auf der einen Seite um die richtige Strategie und auf der anderen Seite um deine Reaktionszeit. Die Reaktionszeit beeinflusst du aber nicht nur alleine, sondern auch dein technisches Setup. Dabei ist der Ping wiederum ein äußerst wichtiges Element, welches dich bisher eventuell ausgebremst hat.

Der Ping beschreibt die Zeitspanne, welche verstreicht, bis deine Eingaben / Steuerungsbefehle im Spiel zum Server gelangen und die Antwort wiederum bei dir ist. Durch einen schlechten Ping vermindert sich also nicht nur deine Spielfreude, sondern du schaffst dir auch einen Wettbewerbsnachteil.

Wie hoch sollte der Ping sein?

Zunächst solltest du dir ansehen, wie hoch dein derzeitiger Ping ist, um weitere Schritte davon abzuleiten. Grundsätzlich gilt, je niedriger er ist, desto besser. Bei Shootern beispielsweise sollte die Antwortzeit maximal 20 Millisekunden betragen. Bei Rollenspielen hast du mit bis zu 40ms ein gutes Spielerlebnis. Ab 100ms kommt es allgemein zu Verzögerungen.

So testest du deinen Ping:
1.    Drücke die Windows-Taste + R
2.    Gib „cmd“ in die Eingabemaske ein
3.    Tippe nun ping und einen Websitenamen in das Kommandofenster (z.B. ping xboxuser.de)
Nun bekommst du deinen minimalen, maximalen und mittleren Ping ausgegeben. Diese Werte dienen dir als erste Einschätzung. Wahlweise kannst du auch einen der vielen Speedtests im Internet ausführen. Neben der Down- und Upload-Geschwindigkeit erhältst du hier auch den Ping.

Ping im Online Gaming verbessern

Hast du eine zu hohe Antwortzeit festgestellt, folgt danach die Optimierung. Für die Verbesserung gibt es dabei nicht den einen goldenen Weg. Vielmehr sollte man die verschiedenen Lösungswege ausprobieren und testen, welche Ansätze für die eigene individuelle Situation die besten Resultate erzielen.

Als Erstes hängt der Ping von deiner Verbindungsart ab. Kabelanschlüsse helfen dir bei einer niedrigeren Verzögerung. Funkbasierte Verbindungen treiben den Wert hingegen nach oben. Mit einem Glasfaserkabel sind Reaktionszeiten von 5-10ms möglich. Stellt für dich der Kabelanschluss keine Möglichkeit dar, kannst du auch die Position des WLAN-Routers variieren, um für ihn den bestmöglichen Ort in deiner Wohnung zu finden.

Der nächste Ansatzpunkt beschäftigt sich mit der Auslastung deines Internetzuganges. Führt dein Computer oder Spielekonsole große Up- oder Downloads im Hintergrund durch, verschlechtert dies die Latenz ebenfalls. Eine einfache Möglichkeit, um diese versteckten Übeltäter zu finden, ist der Taskmanager. Mit Strg + Alt + Entf rufst du ihn auf. Unter der Registerkarte Prozesse siehst du in der Spalte Netzwerk welche Programme, wie viel deiner Netzwerkverbindung in Anspruch nehmen. Reduzierst du diese Hintergrundaktivitäten, verringert sich der Ping. Andere Haushaltsmitglieder, die dieselbe Internetverbindung nutzen, verlangsamen die Reaktionszeit ebenfalls. Wird im Nachbarraum eine 4k-Netflixserie gestreamt oder findet ein großer Videoupload statt, wirkt sich das eventuell auch auf dein Spieleerlebnis aus.

Nicht nur die Internetnutzung oder die Verbindungsart haben Auswirkungen auf den Ping, sondern auch welchen Weg die Datenpakete im Internet nehmen. Dabei kann es passieren, dass ungünstige Verbindungspunkte (Hops) genommen werden. Dadurch verzögert sich die Zeit zum Server. Eine kontrovers diskutierte Variante zur Optimierung des Datenweges ist eine VPN-Verbindung. In der Gaming Community gehen dazu die Meinungen stark auseinander. Die Theorie dahinter ist, dass durch die VPN-Verbindung der Zielserver direkter angesteuert wird. Ob diese Variante funktioniert, hängt wieder vom konkreten Fall ab (eigener Provider, vom entsprechenden Spiel und dem jeweiligen VPN-Anbieter). Zur Analyse der Verbindungspunkte zum Zielserver gibt es eigene Programme. Mit diesen bekommst du ein erstes Gefühl, ob der Datenweg zu lange sein könnte und eine VPN-Verbindung eine mögliche Lösung ist.

Auch die Auswahl des physischen Serverstandortes verfolgt den gleichen Grundgedanken. Umso weiter der Standort entfernt ist, umso höher ist die Latenz. Statt amerikanische oder asiatische Server zu verwenden, hilft ein europäischer Standort, um den Weg bzw. die Verbindungspunkte zu reduzieren.

Quelle: XBoxUser